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Zubisse Nr. 147: Frankrisrael: eingleisiger Import-Export oder Wenn der Likud in den Pariser Machtpalästen das Sagen hat

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Von Ayman El Kayman
Übersetzt von Michèle Mialane
Seit die israelische Armee - die demokratischste und für ethnische und genderbedingte Vielfalt offenste Angriffs- und Besatzungsarmee der Welt, die außerdem aus echten epischen Dichtern besteht-, die Operation „Strong Cliff (Fels in der Brandung)“ bzw. „Protective Edge (Schutzrand)“ gestartet hat, die - gleichgültig, welchen auch noch so poetischen Namen sie trägt - in die Kategorie DIGHV[1] gehört - zeigten sämtliche Regierungen der DWB[2] (bis auf zwei erwähnenswerte Ausnahmen: Tunesien und Algerien) eine lückenlose Solidarität mit den Aggressoren, indem sie sich zum Diskurs bekennen, welcher die neue Aggression rechtfertigt.
Durch eine grobe Umkehrung der Tatsachen haben sich Netanjahu und dessen Bande schon wieder und wie üblich als die Opfer der schrecklichen Bärtigen, die über ihre Köpfe Raketen nieder regnen lassen, welche (fast) niemanden töten. Jene Lüge - umso gröber desto besser- wurde allen Kanzleien, von Ottawa über Paris und Warschau bis nach Canberra weisgemacht. Alle Regierungen gerieten so in die Zwickmühle, insofern die Öffentlichkeit überwiegend schockiert, gerührt und angeekelt vor den Schirmen sitzt.

Binnen drei Wochen über 1200 unschuldige Opfer so genannter „Kollateralschäden“, allmählich reicht’s, und nicht nur in den Augen der linken und moslemischen BürgerInnen bzw. jener arabischer Abstammung. Das „unwiderlegbare“ Argument von Bibi und Kumpanen -laut welchem die Hamas die Zivilbevölkerung als menschliches Schutzschild benutzt und folglich den Tod der von Israel getöteten Menschen zu verantworten hat - ergibt gar keinen Sinn. Dessen Absurdität wurde meisterhaft von Uri Avnery erwiesen, indem der es auf das unter dem Blitzfeuer der deutschen V2 im Zweiten Weltkrieg liegende England anwendete und dabei die Hamas durch Churchill ersetzte (hier lesen).

Unter allen westlichen Regierungen hat sich Paris als der perfekteste Jasager hervorgetan. Die regierenden Sozialisten, an der Spitze das Terzett Hollande-Valls-Cazeneuve, - respektive Staatspräsident, Premier und Innenminister - haben alle Prinzipien und jede Solidarität und Anstand mit Füßen getreten, indem sie sich zur Likud und deren Verbündeten in Tel Aviv bekannten, Bibi und dessen Kumpanen eine schändliche Treue gehalten und sie eingeschleimt haben, unerhörte Maßnahmen getroffen und unfassbare Mitteilungen gemacht haben. Sie sind viel weiter gegangen als ihre Vorgänger in den letzten 20 Jahren und haben an die katastrophale Tradition von Bourgès-Maunoury neu angeknüpft, als jener die militärisch verwendbaren Nukleartechnologien in die Nuklearanlage von Dimona in der Negev-Wüste transferierte und dabei Shimon Peres zur Überwachung der Operation ein Büro im frz. Außenministerium gönnte, oder von Guy Mollet, als jener die Luftwaffe und die Fallschirmjäger schickte zur Unterstützung der Boys Seiner Britischen Majestät und der israelischen Kampfflieger - bekanntlich die demokratischsten in ganz Mittelosten[3] - beim Angriff auf den Suez-Kanal. Schließlich aber folgen sie nur dem Beispiel ihres Großen Komturs Mitterrand, deren Gespenst sie immer noch berät. Erinnern sich die frz. BürgerInnen immer noch daran, dass der gegen Giscard d’Estaing mit 3% Unterschied gewählte Mitterrand sich bei denen bedankte, denen er seinen Sieg zu verdanken hatte? Um ihn nicht unbenannt zu lassen, handelte es sich um den CRIF (Jüdische Lobby in Frankreich) und Mitterrand hob das Embargo auf, das de Gaulle über Israel verhängt hatte und war der erste französische Staatspräsident, der in Israel einen Besuch erstattete. Als Gegenleistung verschwiegen die frz. zionistischen Organisationen respektvoll Mitterrands Vergangenheit unter dem Vichy-Regime.

Israel gestattet keine Kritik
Cartoon: Carlos Latuff, Wikimedia, copyright free

Diesmal hat sich das Terzett Präsidentschaft-Kanzlei -Innenministerium ganz besonders hervorgetan, indem sie in Frankreich mehrere Demos gegen den israelischen Angriffskrieg verboten und junge Menschen zu 3 bis 6 Monate Haft verurteilen ließ, im Namen des „Kampfes gegen den Antisemitismus“ sowie um „den israelisch-palästinensischen Konflikt nicht nach Frankreich zu importieren.“ Solche Argumente sind ebenso absurd, wie das mit den Schutzschilden. Man darf sich aber fragen: was ist in sie gefahren?

Ich glaube, eine Antwort gefunden zu haben; hinter Bibis Arroganz sowie dem Gegurgel und dem Hin-und-Her-Pendeln von Hollande und Valls (verboten-gestattet- wieder verboten) verbirgt sich nur Ein- und dasselbe. Was denn? Ich geb’s auf.

Nennt das, wie Ihr wollt: Angst. Furcht. Schreck. Grausen. Schiss ...

Nur ein Gefühl, eine Empfindung. Ewas Dunkles, Unerklärliches, Irrationales. Wird es von Angst überkommen, dann wird ein Wesen –ob Tier oder Mensch – entweder die Flucht ergreifen, oder angreifen, oder sich tot stellen. Noch haben sich die Männer aus der Solferino-Straße (Sitz der frz. Sozialistischen Partei, AdÜ) für keine der drei Lösungen entschieden.

Eine angsterfüllte Macht ist gefährlich. Denn insofern sie nicht mehr sicher ist, legitim zu sein, wird sie versuchen, illegal zu handeln. Und je mehr sie „gute Gründe“ hat, Angst zu haben, desto perverser die Methoden, auf welche sie zurückgreifen wird. Die Schlimmste ist, seinen Freunden, Kumpanen, Verbündeten, Feinden und Gegnern die eigene Angst einzuflößen. Wenn sie es nämlich nicht schafft, der Gegenseite seine Angst aufzubürden, ist sie futsch und der König ist nackt. So weit sind eben allmählich Bibi & Kumpane: weder Tony Blair, noch Marschall Sissi- der demokratischste Diktator in der ägyptischen Geschichte - und auch nicht Königs Abdallah „Gehülfen“ konnten die palästinensischen Organisationen mit dem Virus infizieren: die Hamas und der islamischen Dschihad selbstverständlich nicht, aber nicht einmal der Fatah des armen Abu Mazen, der endlich doch zu begreifen scheint, dass Zusammenarbeit mit der Besatzungsmacht- oder eher Bauchkriecherei vor ihr – für ihn so mörderisch ist, wie die israelischen Raketen über Gaza. Und was den armen John Kerry betrifft, hat er ganz offensichtlich Bibi und Kumpane satt.[4]

Mit wenigen Worten: Die Strategie der Angst - soviel wie: Terrorismus- ist total gescheitert: das Volk von Gaza erweist sich als ebenso widerstandskräftig, wie die Belagerten in Leningrad, im Warschauer Ghetto oder in Sarajevo. Dessen Abschirmung heißt nicht „Eisenkuppel“, sondern Sumud (Schlagzähigkeit). Der entscheidenden Faktor in diesem ungeheuerlich asymmetrischen Krieg rückt es ins richtige Licht, etwas, was die Strategen in Tel Aviv nicht mit einer kabbalistischen Formel aus der Welt schaffen können: den menschlichen Faktor.

Und wenn Bibi und Kumpane nun einmal nackt sind, müssen Hollande und Valls auch sich beschämt zurückziehen.

Professor Doktor Ayman von Kayman, Experte bei dem Strafgerichtshof am Toten Flussarm für Psychopathologie jener Geisteskranken, die Euch arme Menschen regieren

Als Bonus siehe unten einige Videos zum Thema Import-Exportgeschäfte zwischen Frankreich und Israel, die keinen Kommentar brauchen, dafür auf die Frage antworten: wer was importiert bzw. exportiert? Nach dem unvergesslichen Treffen im November 2013 zwischen Hollande und Netanjahu samt Gefährtinnen, zwei Videos von französisch-israelischen Soldaten, die sich bei ihren französisch-israelischen Landsleuten bedanken, für das Essen und Trinken...


Israel, Juli 2014

2 weitere Videos hier


[1] Dienstfertig durch die Internationale Gemeinschaft hingenommene Verbrechen, ein neuer und eigenartiger Begriff, der zu dem schon verfügbaren rechtlichen Instrumentarium zum Schutz der PWGK (Patentierte, von den Weltherren geschützte Killer ) kommt.

[2] DWB : Demokratischer Westlicher Block. Besteht aus der EU und dazu assoziierte Staaten (Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Israel, Ukraine usw.), Nordamerika (Kanada, USA, Mexiko) Australien, Neuseeland und... die Föderierten Staaten von Mikronesien. Japan darf als Ehrenmitglied der DWB angesehen werden, genau wie die Japaner als „Ehrenweiße“ im Südafrika der Apartheid. Brasilien, Indien und Südafrika dagegen sind der antisemitischen und antidemokratischen Ketzerei (oder umgekehrt) verdächtig, seit sie innerhalb von BRICS Verbündete von China und Russland geworden sind und bei der UNO entsprechend unkorrekt wählen.

[3] Rakete, die von der Hamas bzw. vom islamischen Dschihad abgeschossen wird : antisemitische Mordwaffe. Israelische Rakete : demokratische und legitime Antwort auf den antisemitischen Terrorismus. (Gustave Flaubert, Ds Wörterbuch der Gemeinplätze, neue, erweiterte Auflage, 2014)

[4] Siehe dazu John Kerry met les pieds dans le plat: John Kerrys Worte wurden ohne sein Wissen aufgenommen. Kerry konnte den Zorn nicht unterdrücken, den er angesichts der Verschärfung des israelischen Angriffes über Gaza empfindet. Dieser unbeherrschte Ausbruch - wobei der Staatssekretär in Ägypten gerade Verhandlungen zum Waffenstillstand führt - hat in den USA Wellen geschlagen.



Danke Tlaxcala
Quelle: http://kayman-coupsdedent.blogspot.com/2014/07/n-147-francisrael-import-export-sens.html
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 29/07/2014
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=12939



Noam Chomsky: Israel ist um ein Vielfaches schlimmer als das ehemalige Apartheid-Regime in Südafrika

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Noam Chomsky wirft Israel fürchterliche Kriegsverbrechen vor. In einem Gespräch mit Press TV sagte er u.a. Das Regime in Israel ist um ein Vielfaches schlimmer als das ehemalige Apartheid-Regime in Südafrika.
"Krankenhäuser wurden wiederholt beschossen. Diese Angriffe sind Kriegsverbrechen. Im Grunde ist jedes israelische Geschoss jenseits der Grenzen ein Verbrechen. In den besetzten Gebieten ist die israelische Politik schlimmer als die Apartheid. Israel sieht sich wegen der Besatzung palästinensischer Gebiete isoliert, so Chomsky. Er rief zum Waffenboykott gegen Israel auf. Die arabischen Staatsführer hat Chomsky wegen der Befolgung der US-Politik in den vergangenen Jahren kritisiert. Israel hat seine Luftangriffe gegen Gaza verschärft, nachdem es hieß, dass palästinensische Widerstandskämpfer einen israelischen Soldaten gefangen genommen haben. US-Präsident Obama rief am Freitag die Hamas auf, diesen Soldaten bedingungslos freizulassen. Bei einer Pressekonferenz sagte er: Wenn sie einen Ausweg aus dieser Situation wollen, dann müssen sie den Soldaten bedingungslos und schnellstens freilassen. Obama nannte die Freilassung des 23-jährigen Soldaten Hadar Goldir als Bedingung für jede eventuelle Waffenpause. Manchen Meldungen zufolge wurde Goldir am Freitag bei israelischen Angriffen gegen Gaza getötet. Letzten Meldungen zufolge sind bei israelischen Angriffen aus der Luft und vom Boden über 350 palästinensische Kinder getötet worden."IRIB

Noam Chomsky ist emeritierter Professor
für Linguistik am Massachusetts Institute of
Technology (MIT) und hat in den 60er Jahren
die Vorstellungen über Sprache und Denken
revolutioniert. Zugleich ist er einer der prominentesten
und schärfsten Kritiker der gegenwärtigen Weltordnung
und des US-Imperialismus

Das Wall Street-Kapital schießt aus allen Propaganda- und Kanonenrohre auf Afrika

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Mowitz
Im Ressourcenklau war keine Region der Welt so erfolgreich wie der Westen. Er dominierte den neuzeitlichen Kolonialismus der gegen Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts einsetzte und, grob gerechnet, bis Ende des Zweiten Weltkrieges anhielt.

Afrika, der Kontinent in dem die Menschen wahrscheinlich lernten aufrecht zu gehen, um Millionen Jahre später als Homo erectus in die Geschichtsbücher der Menschheit Einzug zu halten, war im neuzeitlichen Kolonialismus ein beliebtes Ziel westlicher Herrscherklassen um Menschen zu versklaven und Bodenschätze zu rauben.

Für die damit beginnende Verarmung und Entwurzelung der afrikanischen Bevölkerung machten die Kolonialherren natürlich die Versklavten selbst verantwortlich. Bis auf den heutigen Tag. So als wäre Korrupton eine afrikanische Erfindung.

Heute nun trudeln fast 50 Staats- und Regierungschefs aus Afrika auf Einladung des Imperiums in Washington ein, um, so die offizielle Lesart, Geschäftsbeziehungen in beiderseitigem Einvernehmen mit den USA zu knüpfen. So wie die Chinesen es bereits vor den USA gemacht haben. Nur mit dem Unterschied, die Chinesen machen es ohne militärische Invasionen, die USA nebst Nato und Vasallen nicht. Und jetzt auf einmal doch? Friedlich und zum gegenseitigen Nutzen? Kaum zu glauben.

Grafik: Wikimedia, Creative Commons
Kolonialmächte, 1898, vor dem Spanisch-Amerikanischen Krieg,
dem Boxer-Aufstand und dem Zweiten Burenkrieg

Wie schrieb John Pilger schon am 31. Januar 2013 im New Statesman?
[1] "In Afrika findet derzeit ein groß angelegter Eroberungszug statt. Die USA stationieren in 35 afrikanischen Ländern Truppen, zunächst in Libyen, Sudan, Algerien und Niger. Die Presseagentur Associated Press hatte diese Nachricht am Weihnachtstag [2012] verkündet, doch sie wurde von den meisten anglo-amerikanischen Medien verschwiegen.

Dieser Angriff hat mit dem „Islamismus“ so gut wie nichts zu tun, aber fast alles mit der Aneignung von Ressourcen, insbesondere der Erze, und mit einer wachsenden Rivalität mit China. Im Gegensatz zu China sind die USA und ihre Verbündeten bereit, Gewalt anzuwenden, wie sie es schon in Irak, Afghanistan, Pakistan, Jemen und Palästina getan haben. Wie zur Zeit des Kalten Krieges müssen sich westliche Journalisten und die Volkskultur die Aufgabe teilen, den Heiligen Krieg gegen das „bedrohliche Spektrum“ des islamistischen Extremismus zu rechtfertigen, genau wie einst die falsche „rote Bedrohung“ einer kommunistischen Weltverschwörung.

Wie im Wettlauf um Afrika im 19. Jahrhundert hat das US-amerikanische Einsatzkommando für Afrika (AFRICOM) ein Netz aufgebaut aus entgegenkommenden afrikanischen Regierungen, die gierig sind nach US-amerikanischem Schmiergeld und Waffen. Voriges Jahr führte AFRICOM unter Führung des US-Militärs und unter Beteiligung von 34 afrikanischen Ländern die Operation African Endeavor durch. Unter der „Soldat-zu-Soldat“-Doktrin von AFRICOM werden auf jeder Führungsebene, vom General bis zum Unteroffizier, US-Offiziere eingebettet. Es fehlen nur noch Kolonialhelme....."

"....Brzezinski, Nationaler Sicherheitsberater des US-Präsidenten Jimmy Carter, schildert eine geheime präsidiale Richtlinie aus dem Jahre 1979, die den Beginn des heute so genannten „Krieges gegen den Terror“ markierte. Siebzehn Jahre lang haben die USA extremistische Dschihadisten, die „eine ganze Generation in Gewalt ertränkten“, ausgebildet, finanziert, mit Waffen versorgt und einer Gehirnwäsche unterzogen. Der Plan trug den Namen „Operation Wirbelsturm“ und sollte die UdSSR zu Fall zu bringen – doch was einstürzte, waren die Twin Towers.

Seitdem ist die Berichterstattung, die intelligente und gebildete Leute sowohl verbreiten als auch aufnehmen, zu einer Art Disney-Journalismus verkommen, wie immer verstärkt von Hollywoods Lizenz zum Lügen und Lügen. Demnächst bringt Dreamworks einen Film über Wikileaks heraus, das sich auf ein Buch über den perfiden Klatsch von zwei reich gewordenen Journalisten des Guardian stützt; und dann der Film Zero Dark Thirty, der Folter und Mord verherrlicht; dessen Regie führt Oscarpreisträgerin Kathryn Bigelow, die als moderne Leni Riefenstahl die Stimme ihres Herrn verbreitet, wie einst die geliebte Regisseurin des Führers. So sieht der Einwegspiegel aus, der uns blind macht dafür, was die Machthaber in unserem Namen anrichten."
Der Kapitalismus ist keine humanitäre Einrichtung der irgendetwas zum gegenseitigen Nutzen macht. Er ist ausschließlich dem Gewinnmaximierungsprinzip zum Wohle der herrschenden Klasse verpflichtet, wie der Name Raubtierkapitalismus fast schon überdeutlich zum Ausdruck bringt. Die USA kämpfen noch um den Erhalt ihres Platzes als Hort und militärischer Beschützer des z. Z. herrschenden internationalen Groß- und Finanzkapitals. Und sie kämpfen mit allen Mitteln. Vor allen Dingen mit militärischen. Friedliche Beilegungen von Konflikten sind den USA fremd. Obwohl sie aus ihren Niederlagen in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gelernt haben sollten. Haben sie aber nicht. Und das macht sie so extrem gefährlich.

FH

[1]John Pilger: Schöne neue Zeit: Eine Invasion macht keine Schlagzeilen und die Lügen von Hollywood führen einen an der Nase herum.....

Ein Arzt aus Tokio, der in den Westen Japans umgezogen ist, drängt seine Kollegen, sich um Strahlenschutz zu kümmern: Eine Botschaft von Dr. Mita an seine Kollegen in Kodaira in der Präfektur Tokio

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Japan, Wikimedia, Creative Commons
Zum Hiroshima-Tag: Der japanische Arzt Dr. Shigeru Mita warnt vor zunehmenden Strahlenschäden in Tokio und rät zur Räumung der japanischen Hauptstadt.

World Network for Saving Children from Radiation / WNSCR, 16.07.14

Dr. Shigeru Mita, der kürzlich in die Stadt Okayama (östlich von Hiroshima) in der Präfektur Okayama umgezogen ist, um dort eine neue Klinik zu eröffnen, hat in einem Rundbrief, der von der Vereinigung der Ärzte in Kodaira, einer Stadt in der Präfektur Tokio, verbreitet wird, einen kurzen Aufsatz veröffentlicht.

Dieser Aufsatz war zwar nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt, wurde aber über eine wöchentlich erscheinende E-Mail-Zeitung des Journalisten Kota Kinoshita weit verbreitet. Kinoshita drängt seit dem 03.11.2011 darauf, dass die Bewohner verstrahlter Gebiete – auch in Tokio – diese verlassen.

Bei vielen Gelegenheiten, in Gesprächskreisen und Versammlungen haben sowohl Dr. Mita als auch der Journalist Kinoshita vor der Verstrahlungsgefahr gewarnt und sofortige Strahlenschutzmaßnahmen gefordert.

Im November 2013 hat das World Network for Saving Children from Radiation / WNSCR einen Aufsatz übersetzt, den Dr. Mita für besorgte Eltern geschrieben hat [s. hier]. Trotz der Besorgnis vieler Eltern gibt es in Japan nur sehr wenige Ärzte, die sich um die Verstrahlungsgefahr kümmern, und öffentliche Äußerungen darüber sind noch seltener.

Das WNSCR ist der Meinung, dass Dr. Mitas Ansichten auch für die breite Öffentlichkeit bedeutsam sind, besonders für alle Menschen, die sich für die Auswirkungen der (bei der Fukushima-Katstrophe) freigesetzten Radioaktivität auf die Bevölkerung interessieren. Wir haben die Erlaubnis, den (nachfolgend abgedruckten) neuen Aufsatz von Dr. Mita, den Herr Kinoshita (ins Englische) übersetzt hat, zu verbreiten.

Warum habe ich Tokio verlassen?
Shigeru Mita (Mita-Klinik)

Liebe Arztkollegen,
Im März 2014 habe ich eine vor mehr als 50 Jahren von meinem Vater gegründete Klinik in Kodaira geschlossen und am 21. April die neue Mita-Klinik in der Stadt Okayama eröffnet.

Ich gehörte seit den 1990er Jahren, seit ich an der Klinik meines Vaters zu praktizieren begann, dem Vorstand der Vereinigung der Ärzte von Kodaira an. In den letzten 10 Jahren habe ich an einem Plan für Katastrophenfälle in dieser Stadt mitgearbeitet.

In der Präfektur Tokio denkt man bei möglichen Katastrophen immer zuerst an ein Erdbeben.

Am ehesten war ein Erdbeben im Südosten zu erwarten, wobei im Kernkraftwerk Hamaoka in der Präfektur Shizuoka mit einer Kernschmelze gerechnet werden musste, deren radioaktiver Fallout auch Tokio erreichen würde.

Weil ich befürchtete, dass auch Tokio radioaktiv kontaminiert werden könnte, habe ich die Vereinigung der Ärzte, die Stadtverwaltung und das örtliche Gesundheitsamt wiederholt ersucht, einen Vorrat an Jodtabletten anzulegen. Mein Antrag wurde aber jedes Mal abgelehnt; die Ablehnung wurde damit begründet, dass in Tokio nicht mit einer solchen Katastrophe zu rechnen sei. Deshalb gab es auch keinen Plan für diesen Fall.

Am Nachmittag des 11. März 2011 waren auch in Tokio die Auswirkungen eines schweren Erdbebens in einiger Entfernung zu spüren. Ich glaubte, das sei das schon lange von mir erwartete Erdbeben im südöstlichen Meer und erwartete einen schweren Unfall im Kernkraftwerk Hamaoka. Das Zentrum des Erdbebens lag aber (nicht südöstlich, sondern nordöstlich von Tokio) in der Region Tohoku. (Weil die Kühlung ausfiel,) stieg die Temperatur in den Reaktoren des Kernkraftwerkes in Fukushima Daiichi so stark an, dass es zu starken Explosionen, zu Kernschmelzen und schließlich sogar zum Durchschmelzen der Reaktorbehälter kam.

Wie zu erwarten war, wurden dadurch Ostjapan und die Hauptstadt Tokio radioaktiv verseucht.

Die Strahlenbelastung des Bodens kann in Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg, s. hier) gemessen werden. Die 23 Bezirke der Hauptstadt Tokio sind im Osten mit 1000-4000 Bq/kg und im Westen mit 300-1000 Bq/kg belastet. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl lag die Strahlenbelastung in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, bei 500 Bq/kg (bezogen auf Ce137, s. hier), in der Bundesrepublik Deutschland durchschnittlich bei 90 Bq/kg, in Italien durchschnittlich bei 100 und in Frankreich durchschnittlich bei 30 Bq/kg. In Deutschland und Italien wurden zahlreiche (durch diese relativ geringe Strahlenbelastung verursachte) gesundheitliche Probleme registriert. In Shinjuku, dem Bezirk, in dem sich die Verwaltung der Stadt Tokio befindet, wurden vor 2011 nur 0,5-1,5 Bq/kg gemessen. Kodaira hat derzeit eine Strahlenbelastung von 200-300 Bq/kg.

Ich empfehle Ihnen dringend, die Sendung "ETV Special: Chernobyl nuclear accident – Report from a contaminated land" (ETV-Spezial: Atomunglück in Tschernobyl – Bericht aus einem verstrahlten Land) des TV-Kanals NHK anzuschauen (aufzurufen unter http://www.dailymotion.com/video/xy9rfx), die im Internet verfügbar ist. Ich halte es für wichtig, zur Kenntnis zu nehmen, was die Menschen in Weißrussland und in der Ukraine den Reportern über ihr Leben und auch über ihre Teilnahme an Rettungsmaßnahmen erzählt haben, die in den vergangenen 20 Jahren in Tschernobyl unternommen wurden.

Aus den Erfahrungen (nach der Tschernobyl-Katastrophe) müssten wir eigentlich die Lehre ziehen, dass Tokio nicht mehr bewohnt werden kann, und dass diejenigen, die unbedingt weiter in Tokio leben wollen, regelmäßige Erholungsphasen in sicheren Gebieten verbringen müssen.

Probleme wie Entvölkerung und zerfallende staatliche Strukturen belasten auch heute noch das Leben der zweiten und dritten Generation der (von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen) Ukrainer und Weißrussen, und ich befürchte, dass diese in Zukunft auch im Osten Japans auftreten werden.


Seit Dezember 2011 habe ich Ultraschall-Untersuchungen der Schilddrüse, Schilddrüsen-Funktionstests, allgemeine Blutuntersuchungen und biochemische Tests bei rund 2.000 Patienten durchgeführt, die größtenteils aus in der Hauptstadt Tokio lebenden Familien stammten und besorgt über mögliche Strahlenfolgen waren. Ich habe dabei festgestellt, dass bei Kindern unter 10 Jahren die Anzahl der Leukozyten (der weißen Blutkörperchen) – und zwar besonders die der neutrophilen (der spezialisierten Immunzellen, s. hier) – viel zu niedrig war. Bei Kindern im Alter bis 1 Jahr, die nach dem Erdbeben 2011 geboren wurden, lag die Anzahl der neutrophilen weißen Blutkörperchen unter 1000. Beim Umzug nach Westjapan stieg die Anzahl der Leukozyten wieder an, die der neutrophilen zum Beispiel auf bis zu 4.500. Die Patienten klagten über Nasenbluten, Haarausfall, Müdigkeit, subkutane Blutungen (Einblutungen unter der Haut), Blut im Harn, Hautentzündungen, Husten und andere unspezifische Symptome.

Die Stadt Kodaira im Westen der Präfektur Tokio, ist eines der am wenigsten verseuchten Gebiete in der Region Kanto; ab Mitte 2013 konnten wir aber auch hier die beschriebenen Veränderungen im Blut von Kindern feststellen. Die Kontamination schreitet also auch in Tokio weiter fort und die Strahlenbelastung erhöht sich durch die Kanalisation, die Müllabfuhr und die Müllverbrennung sogar immer schneller, weil auch verstrahlter Müll gesammelt und weiterverarbeitet wird. Die Untersuchung von Patienten, die in den Stadtteilen Higashiyamato und Higashimurayama in Tokio an den Ufern des Flusses Kawabori leben, hat ergeben, dass die Verstrahlung in den letzten 1 bis 2 Jahren drastisch zugenommen hat.

Sorgen machen mir auch Symptome wie hartnäckiges Asthma und Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), die ich zunehmend bei allen Patienten feststellte. Bei Patienten, die wegzogen, war eine spürbare Besserung festzustellen.

Ich hatte auch Fälle von Polymyalgia rheumatica (einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung, s. hier) mit Beschwerden wie "Schwierigkeiten beim Umdrehen", "Probleme beim An- und Ausziehen" und "Unfähigkeit aufzustehen", über die vor allem Patienten mittleren und höheren Alters klagten. Könnten das nicht die gleichen Symptome wie bei dem Muskelrheumasein, das in den Nähe von Tschernobyl registriert wurde?

Auch Infektionskrankheiten wie Grippe und Entzündungen an Hand, Fuß und Mund und die Gürtelrose treten häufiger auf.

Viele Patienten berichteten auch über ungewohnte Symptome oder seltsame Veränderungen in ihren Körpern. Vielleicht wollten sie auch nur mit mir sprechen, weil sie wussten, dass in meiner Klinik sofort nach der Havarie im Kernkraftwerk nach Symptomen für eine mögliche Verstrahlung gesucht wurde. Viele junge Paare mit kleinen Kindern und Großmütter, die sich um ihre Enkel sorgten, kamen in meine Klinik, um sich zu informieren, und es gab keinen einzigen Patienten, den meine Warnungen vor den Folgen der Verstrahlung nicht beeindruckten.

Seit dem 11. März 2011 kann jeder, der in Ostjapan und in Tokio lebt, zum Opfer (der Strahlenkrankheit) werden, buchstäblich jeder ist bedroht.

Wir mussten einsehen, dass unsere bisherigen Kenntnisse über die Strahlenkrankheit angesichts einer Atomkatastrophe dieses Ausmaßes nahezu nutzlos sind. Das Schlüsselwort ist dabei die "langfristig von innen heraus wirkende Strahlung niedriger Intensität". Sie unterscheidet sich grundlegend von der Wirkung medizinischer Bestrahlungen oder von der Radioaktivität, die von außen auf den Körper einwirkt. Ich möchte mich nicht an politischen Diskussionen beteiligen, muss aber feststellen, dass den Angaben der Weltgesundheitsorganisation / WHO, der Internationalen Atomenergiebehörde / IAEA oder der japanischen Regierung nicht vertraut werden kann. Deren Vorhersagen sind viel zu weit entfernt von der harten Realität, der die Menschen in Tschernobyl auch noch heute ausgesetzt sind.


Die Patienten aus dem Osten Japans, die ich hier in Okayama behandle, haben den Eindruck bestätigt, den ich selbst hatte, als ich noch in der Nähe Tokios praktizierte. Die Menschen leiden am meisten unter dem völligen Mangel an Verständnis und Unterstützung. Seit dem 11. März beschäftigen sich viele Mütter verzweifelt mit der Radioaktivität, um ihre Kinder zu schützen. Sie stellten in Tokio inmitten einer feindlichen Umgebung eigene Nachforschungen an, weil sie weder den Behörden noch den Schulen, in die ihre Kinder gingen, trauten. Die Hausärzte gingen gern auf alle möglichen vorgetragenen Symptome ein, bekamen aber bei der geringsten Erwähnung von möglichen Strahlungsfolgen rote Köpfe und ignorierten einfach die Fragen der Mütter. Die besorgten Mütter konnten auch mit ihren Freunden nicht mehr offen über die Radioaktivität reden, weil ihr Problem in Tokio tabu war und immer noch ist.

Ich bin der Meinung, dass es unsere ärztliche Pflicht ist, die japanische Bevölkerung über die drohende Gefahr aufzuklären. Als Gesundheitsexperten müssen wir das tun, weil wir Kenntnisse haben, die in der breiten Öffentlichkeit nicht vorhanden sind. Die drei Jahre seit der Katastrophe sind schnell vergangen. Bisher hat sich noch keine medizinische Fakultät und kein Buchautor gründlich mit der Strahlenkrankheit befasst. Wenn es unsere Regierung und unsere akademische Forschung versäumt, etwas für die Rettung der heute Lebenden und künftiger Generationen zu tun, dann müssen wir Klinikärzte uns selbst darum kümmern.

Die Einwohner Tokios sind leider nicht in der Lage, sich um die noch schwerer betroffenen Bewohner der Gebiete in der Region Tohoku zu kümmern, weil sie selbst Opfer sind. Die Zeit läuft uns davon. Ich habe mich früh entschlossen, in den Westen Japans umzuziehen. Liebe Kollegen, ich erwarte auch Sie bald hier. Ich hoffe, dass sich die Menschen in Ostjapan, die noch zögern, auch bald zum Umzug entschließen, und werde alles tun, um sie dabei zu unterstützen. Wenn die Menschen das nicht wollen oder können, sollten sie sich wenigstens häufiger in Westjapan erholen.

Luftpost kl.de hat diese Mahnung komplett übersetzt und bewusst zum Hiroshima-Tag veröffentlicht, weil sie zeigt, dass nicht nur die militärische, sondern auch die zivile Nutzung der Atomenergie unbeherrschbar ist.

Wall Street-Dienstbote Obama: Ukraine ist ein unabhängiges Land

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Mowitz
Der Teleprompter lief gestern und Obama las ab:
„Je schneller wir zu ernsthaften Diskussionen zurückkehren, die dazu beitragen würden, dass allen Ukrainern Gehör geschenkt wird, dass sie am politischen Prozess teilnehmen und die notwendige Vertretung haben können, dass die von der Regierung in Kiew bereits vorgeschlagenen Reformen in die Tat umgesetzt werden, dass die russischsprachigen Bürger geschützt werden und dass die Machtdezentralisierung erzielt wird – je schneller wir dazu übergehen und je schneller Russlands Präsident Wladimir Putin zugibt, dass die Ukraine ein unabhängiges Land ist - erst dann können wir sagen, dass das Problem gelöst wird“.
Sagt ein Mann, der die formelle Hauptverantwortung für den Staatsstreich in der Ukraine trägt. Zusammen mit den politischen W(ä)rtebrüdern und -schwestern aus der EU. Man konnte es nicht ertragen, dass der damalige Präsident der Ukraine, Viktor Janukowitsch, sich im November 2013 weigerte, das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine zu unterzeichnen, und so das Abkommen platzen ließ. Eine souveräne Entscheidung Janukowitschs, die voll in Übereinstimmung mit der ukrainischen Verfassung stand. Seine damalige politische Begründung, die Ukraine sei wirtschaftlich noch nicht "reif" für einen solchen Vertrag, da sie selbst nicht stark genug sei, erscheint im heutigen Licht über das was wir über den wirtschaftlichen und "demokratischen" Zustand der Ukraine wissen, geradezu prophetisch weise gewesen zu sein. Er versuchte noch die aufgebrachten Gemüter der Dienstboten, [EU-Kommissare plus US- und EU-Regierungen, NATO], des internationalen Groß- und Finanzkapitals diplomatisch zu beschwichtigen und versprach ihnen:
„Sobald wir ein Niveau erreichen, das uns bequem erscheint, wenn es unseren Interessen entspricht, wenn wir unter normalen Bedingungen verhandeln können, dann können wir über eine Unterzeichnung sprechen.“
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de
Auch dass sich die Ukraine für das Angebot des mit den USA und der EU konkurrierenden Russlands entschied, da es für die Ukraine mit einer Finanzhilfe von 20 Milliarden US-Dollar vorteilhafter war, ist erlaubt. War mit den legitimen Interessen der Ukraine vereinbar und zeugte von einer gewissen Unabhängigkeit gegenüber den Interessen des internationalen Groß- und Finanzkapitals,  mit dem die heutigen braunen ukrainischen Partner Europas und der USA ebenso innig verbunden sind wie Merkel und Obama, oder Jazenjuk und Soros, hier im Bild, es sind. Wobei Letzterer bereits als Sinnbild eines erfolgreichen Wett-Königs in die Geschichte einging, als er im September 1992 auf die Abwertung des britischen Pfunds wettete, am Ende damit rund eine Milliarde Dollar verdiente und den Mythos der britischen Zentralbank zerstörte.

Zwar schäumte das Wall Street Journal wutentbrannt "Russland erkauft sich die Gunst der Ukraine", so als wären Geschäfte etwas befremdliches gerade für eines der führenden Sprachrohre des Wall Street-Kapitalismus. Schon das entsprechende Titelbild, welches das WSJ brachte, ließ Schlimmes befürchten. Ein in Kampfanzug-Montur und mit Kruzifix bewaffneter Brüller wurde vom Fotografen eindrucksvoll hervorgehoben und zusammen mit dem Rest von der westlichen Propaganda als "pro-europäische" Bürger in Kiew hochgejubelt, die in klirrenden Winterkälte auf dem Maidan "friedlich" protesttierten. Am Ende waren etwa 80 Menschen tot. Opfer eines beginnenden Putsches, deren Tod die westliche Propaganda hugs flugs Scharfschützen der Polizei andichteten, obwohl es die braunen Komplizen des Westens waren, die laut eines abgehörten Telefonats zwischen dem estnischen Außenminister Urmas Paet und der EU-Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik Catherine Ashton für die Morde verantwortlich zeichneten.
Paet: „Es ist immer stärker sichtbar, dass hinter den Scharfschützen nicht Janukowitsch stand, sondern jemand aus der der neuen Koalition.“

Ashton: „Ich denke, wir sollten das untersuchen. Ich meine, ich lege mich da nicht fest, aber es ist interessant. Meine Güte. Compact
https://www.youtube.com/watch?v=vEJFp0lUIQg Erst Propagandasprüche, in der die "mutmaßlichen" Täter in den transatlantischen Horrorblättern festgemacht werden um mit anschließendem Totschweigen, die eigene "Glaubwürdigkeit" wieder herzustellen. Erinnert an die Vorgehensweise bei der Berichterstattung über den Abschuss/Absturz der Boeing 777 des Malaysian Airlines Fluges MH17. Obama initiiert einen neuen Kalten Krieg, um das Ende der US-Hegemonie hinauszuschieben. Ob es gelingen wird, darf bezweifelt werden.

In Kiew brennt der Maidan schon wieder. Video. Im Irak, Afghanistan, Syrien, Libyen, Palästina und Israel brennt es auch.

Und was die Pfeife im Weißen Haus mit einem "unabhängigen Ukraine" meinte, ist wohl allein sein Geheimnis. Schlicht und ergreifend sehen wir ein Imperium in Auflösung. Wobei das Ende noch offen ist.

FH

Mehr zum Thema:
Nachtwandler: Ukraine: Neues vom Putsch-Premier, seinen Geldschiebern und Kriegstreibern.....

Zubisse Nr.148-Die 1%

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Von Ayman El Kayman
Übersetzt von  Michèle Mialane
Das kann man à la Cicero ausdrücken: „Quousque tandem abutere, Cukiermanne, patientia nostra? “

Oder à la La Fontaine: „Eine Abkürzung, über das Frankreich erschrickt/und die in seinem Zorn die Hölle schickt/als Strafe für der PS-Missetaten,/der CRIF, da man ihn doch bei Namen nennen muss,/der wohl an einem Tag anfüllt die Leumi-Bank,/bekriegt derzeit der Franzosen Staaten.“

Oder auch à la Che Guevara : „Die hehre Menschheit sagte Genug! Genug mit dem CRIF und dessen Gesindel.“

Cartoon: Carlos Latuff, Wikimedia, copyright free

Kurz: heute bin ich auf Cukiermans Bande aus. Jene Menschen wollen nichts Geringeres sein als „der Vertretungsrat der französischen jüdischen Institutionen“, sozusagen ein „Zentralrat der Juden in Frankreich“.

Schauen wir uns jene „Institutionen“ etwas näher an:


A
B
C
D
E
F
H
J
K
L
M
N
O
R
S
U
W
Also insgesamt 60 „Institutionen“. Wie viele Kampfeinheiten? Das ist eben die Frage. Am 31.Juli wollte der CRIF mobil machen und rief all seine „Truppen“ zu „massiven“ Demonstrationen zur Unterstützung Israels auf, in Paris, Lyon und Marseille. In Paris waren sie 5000, in Lyon und in Marseille 1000. 7 000 insgesamt. Das macht 1% der französischen Juden - das Land zählt ungefähr 700 000 Juden. Vertretungsrat, im Ernst?

„Wer hat dich zum Grafen gemacht?“, soll Hugues Capet den Grafen Adalbert von Périgord einst gefragt haben. Worauf der Vassalle geantwortet haben soll: “Wer hat dich zum König gemacht?“

Eine schöne Woche, trotz alledem!
Möge die Kraft des Geistes mit Euch sein
… und bis zur nächsten Woche!


Danke Tlaxcala
Quelle: http://kayman-coupsdedent.blogspot.com/2014/08/n-148-les-1.html
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 05/08/2014
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=13011

Jedes Jahr ist eins zuviel - Kriegscanaillen weg, das ist das Ziel!

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Cartoon: Carlos Latuff, Krieg ist Geschäft
Wikimedia, copyright free

Der Widerstand gegen Krieg wächst - Das ist gut so.

Die deutsche Kriegspresse sucht verzweifelt nach abhanden gekommenen Lesern und Käufern! - Krieg den Hütten - Paläste für alle!

Deutsches Staatsfernsehen muss schon bei hirnamputierten Spaßsendungen Quote durch Fälschung machen! - Bei den Kriegen sind sie fix - Für die Aufklärung tun sie nix!

Hinter Krieg und Krise steht das Kapital - Der Kampf um Befreiung ist international!


Hamburg- Spiegelgebäude 07.08.14 - stoppt die Kriegspropaganda jetzt



Etwa 150.000 Menschen demonstrierten am Sonnabend 09.08.2014 in London für Gaza. Bisher die größte Demonstration für Gaza in Großbritannien



Wird Berlin mit 200.000 Demonstranten nachlegen können?

Russland rüstet zurück!



Exgeheimdienstler empfehlen Obama, die Propaganda einzustellen!

FH

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Gegenmeinung: Gleichschaltung der Medien.....

Das Recht der Palästinenser auf Selbstverteidigung

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Von Chris Hedges
truthdig, 23.07.14
Der US-Journalist Chris Hedges begründet das nach Artikel 51 der UN-Charta "naturgegebene Recht" der Palästinenser auf Selbstverteidigung.

Wenn Israel wie die bosnischen Serben in Sarajevo hochtechnisierte Kriegswaffen gegen eine wehrlose Zivilbevölkerung einsetzt, (s. hier) dann hat die angegriffene Zivilbevölkerung nach Art. 51 der UN-Charta das naturgegebene Recht zur Selbstverteidigung. Die internationale Gemeinschaft muss entweder sofort eingreifen, um die israelischen Angriffe zu stoppen und die Blockade Gazas zu beenden, oder sie muss das Recht der Palästinenser anerkennen, sich selbst mit Waffen zu verteidigen.

Kein Staat der Welt, einschließlich der islamischen Staaten, scheint dazu bereit zu sein, die Palästinenser zu schützen. Keine Organisation der Welt, einschließlich der Vereinten Nationen, scheint bereit oder fähig zu sein, Israel durch Sanktionen unter Druck zu setzen, damit es sich an die Normen des Völkerrechts hält. Und je länger die Weltgemeinschaft zögert, einzugreifen, desto schneller wird sich die Spirale der Gewalt drehen.

Cartoon: Carlos Latuff
Mutter Palästina sagt: Raus aus meinem Land!
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Israel hat nicht das Recht, 1.000-Pound-Splitterbomben auf Gaza abzuwerfen. Es hat auch nicht das Recht, Gaza mit schwerer Artillerie und Schiffsgeschützen zu beschießen. Es hat nicht das Recht, mit motorisierten Bodentruppen in Gaza einzufallen und dort Krankenhäuser [s. hier], Schulen und Moscheen oder die Versorgungssysteme für Wasser und Strom zu zerstören. Es hat auch nicht das Recht, mehr als 100.000 Menschen aus ihren Häusern zu vertreiben. Die komplette Kontrolle, die Israel zu Lande, zu Wasser und in der Luft über Gaza ausübt, ist völkerrechtswidrig.

Gewalt ist auch dann, wenn sie zur Selbstverteidigung ausgeübt wird, ein Fluch. Sie verschafft den Skrupellosen die Macht zur Unterdrückung der Wehrlosen. Sie hinterlässt schreckliche emotionale und physische Narben. Während des Bosnien-Krieges in den 1990er Jahren habe ich in Sarajevo aber lernen müssen: Wenn du von Streitkräften angegriffen wirst, die dich vernichten wollen, und niemand dir zur Hilfe kommt, musst du dich selbst verteidigen. Als Sarajevo im Sommer 1995 täglich von 2.000 Granaten getroffen und ständig von Scharfschützen unter Feuer genommen wurde, konnte ich keinem der leidenden Bosnier mit gewaltlosem Widerstand kommen. Keiner von ihnen hielt das Waffenembargo, das die UNO der bosnischen Regierung auferlegt hatte, angesichts des ständigen Beschusses durch Scharfschützen und angesichts der 90-mm-Panzergeschosse und 155-mm-Haubitzengranaten, die Tag und Nacht auf die Stadt niedergingen, für angebracht. Die Bosnier konnten – wie die Palästinenser in Gaza – nur leichte Waffen durch geheime Tunnels in die Stadt schmuggeln. Ihre Feinde, die Serben, wollten – wie die Israelis in dem gegenwärtigen Konflikt – diese Tunnels zerstören. Die bosnischen Verteidiger von Sarajevo versuchten mit ihren spärlichen Waffen verzweifelt, die Grabenstellungen rings um ihre Stadt zu halten. Das ist in Gaza ziemlich ähnlich. Nur durch die wiederholten NATO-Luftangriffe im Frühjahr 1995 konnte verhindert werden, dass die von den Bosniern verteidigten Gebiete von den vorrückenden Serben überrannt wurden. Die Palästinenser können aber nicht mit einem ähnlichen Eingreifen rechnen.

Die Anzahl der bei dem israelischen Angriff auf Gaza Getöteten ist auf über 650 angestiegen, und etwa 80 Prozent davon sind Zivilisten. Über 4.000 Palästinenser wurden verwundet, und sehr viele davon sind Kinder. (Das sind noch die relativ niedrigen Zahlen vom 23.07.14, viel höhere Zahlen sind einem Artikel von Evelyn Hecht-Galinski zu entnehmen.) Wie hoch muss die Anzahl der getöteten und verwundeten Palästinenser noch steigen, bis sie sich selbst verteidigen dürfen – auf 5.000, 10.000 oder 20.000? Wann ist der Punkt erreicht, ab dem den Palästinensern das elementare Recht zugestanden wird, ihre Familien und ihre Häuser zu schützen?

Art. 51 (der UN-Charta) lässt diese spezifischen Fragen offen, aber der Internationale Gerichtshof hat sie in dem Verfahren Nicaragua gegen die USA beantwortet. Das Gericht hat in diesem Fall befunden, dass ein Staat einen bewaffneten Angriff (eines anderen Staates) erleiden muss, bevor er zur Selbstverteidigung greifen darf. Nach der Definition eines bewaffneten Angriffs, gehört dazu neben dem "Überschreiten einer international anerkannten Grenze durch reguläre Streitkräfte" auch die "Entsendung oder Förderung bewaffneter Banden, Söldner oder irregulärer Kämpfer, die Gewaltakte gegen einen Staat begehen". Das Gericht hat auch festgehalten, dass jeder (angegriffene) Staat erst die Vereinten Nationen um Beistand ersuchen muss, bevor er selbst zur bewaffneten Selbstverteidigung schreiten darf. Nach Art 51 der UN-Charta endet das Recht eines Staates auf Selbstverteidigung, wenn "der Sicherheitsrat die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen" getroffen hat.

Das Versäumnis der internationalen Gemeinschaft, (auf Hilferufe) zu reagieren, hat den Palästinensern keine andere Wahl gelassen. Die USA haben seit der Errichtung des Staates Israel im Jahr 1948 durch ihr Veto im UN-Sicherheitsrat mehr als 40 Resolutionen scheitern lassen, mit denen der Drang Israels zur Besetzung palästinensischer Gebiete und zur Gewalt gegen die Palästinenser gezügelt werden sollte. Und Israel hat die wenigen erfolgreichen Resolutionen, mit denen man die Rechte der Palästinenser zu schützen versuchte – wie zum Beispiel mit der Resolution 465 des UN-Sicherheitsrates von 1980 – einfach ignoriert.

In der Resolution 465 (englischer Text) wird festgehalten, dass die "Vierte Genfer Konvention über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten vom 12. August 1949 auch auf die arabischen Territorien einschließlich Jerusalems, die Israel seit 1967 besetzt hält, anwendbar ist". In der Resolution wird festgestellt, dass "alle durch Israel ergriffenen Maßnahmen zur Veränderung der physischen und demografischen Zusammensetzung, der Institutionen oder des Status der seit 1967 besetzten palästinensischen und anderen arabischen Territorien einschließlich Jerusalems oder jedes Teils davon keine gesetzliche Gültigkeit haben"; außerdem wird darin erklärt, "dass Israels Politik gegen die Vierte Genfer Konvention über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten verstößt und dass seine Praxis, Teile seiner Bevölkerung oder neue Einwanderer in diesen Territorien anzusiedeln, ein ernsthaftes Hindernis für das Erreichen eines umfassenden, gerechten und anhaltenden Friedens im Mittleren Osten ist".

Als Besatzungsmacht verstößt Israel ständig gegen den Art. 3 der Vierten Genfer Konvention über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten. Diese Konvention legt die minimalen Standards für den Schutz von Zivilisten in einem Konflikt fest, der nicht international ist.

Artikel 3 (1) lautet:
"Personen, die nicht direkt an den Feindseligkeiten teilnehmen, einschliesslich der Mitglieder der bewaffneten Streitkräfte, welche die Waffen gestreckt haben, und der Personen, die infolge Krankheit, Verwundung, Gefangennahme oder irgendeiner anderen Ursache ausser Kampf gesetzt wurden, sollen unter allen Umständen mit Menschlichkeit behandelt werden, ohne jede Benachteiligung aus Gründen der Rasse, der Farbe, der Religion oder des Glaubens, des Geschlechts, der Geburt oder des Vermögens oder aus irgendeinem ähnlichen Grunde.

Zu diesem Zwecke sind und bleiben in bezug auf die oben erwähnten Personen jederzeit und jedenorts verboten:

  • a. Angriffe auf Leib und Leben, namentlich Mord jeglicher Art, Verstümmelung, grausame Behandlung und Folterung;
  • b. die Gefangennahme von Geiseln;
  • c. Beeinträchtigung der persönlichen Würde, namentlich erniedrigende und
    entwürdigende Behandlung;
  • d. Verurteilungen und Hinrichtungen ohne vorhergehendes Urteil eines ordnungsmässig bestellten Gerichtes, das die von den zivilisierten Völkern als unerlässlich anerkannten Rechtsgarantien bietet."
Der Art.3 (2) lautet:
"Die Verwundeten und Kranken sollen geborgen und gepflegt werden."
(Der Art. 3 (1) und (2) wurden wörtlich zitiert nach http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19490188/index.html

Israel hat nicht nur die Bestimmungen des Artikels 3 (der Vierten Genfer Konvention) verletzt, sondern auch alle Kriterien erfüllt, die nach Art 51 (der UN-Charta) einen Aggressorstaat definieren. Das Völkerrecht ist Israel und den USA ziemlich gleichgültig. Die US-Regierung hat das Urteil des Internationalen Gerichtshofs im Verfahren Nicaragua gegen die USA einfach ignoriert, weil sie – wie Israel – dessen Rechtsprechung nicht anerkennt. Es ist auch nicht von Bedeutung, wie viele Palästinenser getötet oder verwundet werden, wieviele palästinensische Häuser zerstört werden, wie schrecklich die Armut in Gaza oder im Westjordanland ist, wie viele Jahre die Blockade Gazas bereits andauert oder wie viele israelische Siedlungen noch auf palästinensischem Territorium gebaut werden, weil Israel unter dem Schutz der USA ungestraft tun und lassen kann, was es will.

Das einstimmige Votum des US-Senats zur Unterstützung der israelischen Angriffe auf Gaza [s. hier], das sklavische Nachplappern der israelischen Propaganda durch die Mainstream-Medien und die ständige Wiederholung pro-israelischer Klischees durch die Obama-Regierung haben die USA zu Komplizen der israelische Kriegsverbrechen gemacht. Mit jährlich 3,1 Milliarden Dollar Militärhilfe für Israel finanzieren und ermöglichen wir diese Verbrechen. Wir sind für das Abschlachten (der Palästinenser) mitverantwortlich. Niemand aus dem US-Establishment, auch nicht unser liberalster Senator Bernie Sanders, wagt es, sich der Israel-Lobby zu widersetzen. Und da wir uns weigern, selbst zu handeln, um (den Palästinensern) Frieden und Gerechtigkeit zu verschaffen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Palästinenser bewaffneten Widerstand leisten.

Die Palästinenser, werden sich, so lange sie können, nicht auf eine Waffenruhe einlassen, die nicht auch die Aufhebung der israelischen Blockade Gazas einschließt. Sie haben die Hoffnung verloren, dass sich ausländische Regierungen irgendwann doch noch für sie einsetzen werden. Sie wissen, dass ihr Schicksal in ihren eigenen Händen liegt. Mit ihrer Revolte in Gaza wollen sie an die Solidarität der Welt außerhalb ihrer Mauern appellieren. Es ist der Versuch, angesichts schreiender Ungerechtigkeit und unerträglicher Lebensbedingungen die Würde und die Handlungsfähigkeit des palästinensischen Volkes zu bewahren. Den Palästinensern bleibt kaum eine andere Wahl als die ihres Todes. Viele Palästinenser, besonders die jungen Männer, die arbeits- und würdelos in überbelegten Wohnungen hausen, ziehen einen schnellen Tod dem langsamen, demütigenden Tod unter israelischer Besetzung vor.

Ich kann sie dafür nicht verurteilen.

Übersetzung: Wolfgang Jung, luftpost-kl.de

Nachtrag 11.08.14, 10:42 Uhr
UN-Bericht: 456 Kinder durch israelische Angriffe auf Gazastreifen getötet. 1.948 Palästinenser getötet, davon 1402 Zivilisten. Auf israelischer Seite sind 64 Soldaten und drei Zivlisten ums Leben gekommen. Quelle IRIB


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Gegenmeinung: Massakerstaat im Blutrausch.....

Tut mir leid, aber Israel hat überhaupt kein Existenzrecht

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Sharmine Narwani شارمين نرواني
Der Ausdruck « Existenzrecht » ist für mich in den Neunziger Jahren präsent geworden, als der Begriff einer „Zwei-Staaten-Lösung“ in dem kollektiven Wortschatz aufgetaucht ist. Bei jeder Debatte auf der Uni griff jeder Zionist auf diese drei Zauberwörter zurück, als er mit seinen Argumenten am Ende war. Damit setzte er dem Gespräch ein Ende, indem er empört aufrief: „ Sie wollen doch nicht behaupten, dass Sie Israel sein Existenzrecht absprechen?“
Klar, Israels Existenzrecht durfte man nicht bestreiten. das war soviel, wie das Grundrecht der Juden auf ... Rechte abzuleugnen, und um das Maß voll zu machen wurde einer/m das Schuldgefühl über den Holocaust ins Gesicht geschmissen.

Nur, dass ich sicherlich überhaupt keine Schuld am Holocaust trage - und die PalästinenserInnen auch nicht. Das systematische Programm ethnischer Säuberung, dass in Europa gegen dessen jüdische Bevölkerung vorgenommen wurde, ist auf solch zynische und opportunistische Weise ausgenutzt worden, um die ethnische Säuberung gegen die arabisch-palästinensische Nation zu rechtfertigen, dass ein solches Argument mich völlig kalt lässt. Ich hab mich sogar dabei ertappt, - ach, shocking - die Augen zu verdrehen, als ich in demselben Satz die beiden Vokabeln- Israel und Holocaust- nennen hörte.

Was mich stört in jener Ära der „Nach-Zwei-Staaten-Lösung“, ist die Unverschämtheit von Israels Dasein an sich.

Was für ein fantastischer Einfall, dass eine Ausländergruppe aus einem anderen Kontinent sich eine vorhandene und bevölkerte Nation zueignen darf- und die „internationale Gemeinschaft“ davon überzeugen kann, dass gerade das getan werden musste. Soviel Dreistigkeit, das wäre ja zum Lachen - wenn es nicht so gravierend wäre.

Noch durchschlagender ist, dass die verfolgten Juden eine massive ethnische Säuberung gegen die einheimische palästinensische Bevölkerung vornehmen konnten, wobei sie selber die eigene ethnische Säuberung kaum überstanden hatten.

- Israel besitzt ein Existenzrecht!( bis, ter)
- Palästina besitzt ein Existenzrecht!
Das Abendland: “Wie bitte? Verzeih, Gosse,
über den Lärm kann ich Dich nicht hören!“
Carlos Latuff, 2006


Dabei ist aber das eigentlich Grauenerregende die Massenmanipulation, infolge welcher die Palästinenser irgendwie gefährlich wären-- „Terroristen“, fest dazu entschieden, „die Juden ins Meer zu werfen“. Mein Leben verdiene ich durch die Arbeit mit Worten und es fesselt mich, wie die Sprache zur Schaffung von Wahrnehmungen gebraucht wird. Dieses Tun - oft „ öffentliche Diplomatie“ genannt - ist in der Welt der Geopolitik zum unentbehrlichen Werkzeug geworden. Letztendlich sind die Worte die Bausteine unserer Psychologie.

Bedenkt z.B., wie wir nun den israelisch-palästinensischen Zwist und jede Lösung für diesen nun fortwährenden Konflikt auffassen. Ich werde dabei Auszüge eines früheren Artikels ausgiebig benutzen.

Hinsichtlich dieser Frage haben die USA und Israel den Diskurs weltweit bestimmt, indem sie drakonische Einstellungen definierten, welche Inhalt und Orientierung der Debatte immer fester beschränken. Zu anderen Einstellungen greifen wollen erschien bis vor kurzem unrealistisch, kontraproduktiv und sogar subversiv.

An der Debatte dürfen nur jene teilnehmen, die deren Grundsätze hinnehmen: Der Staat Israel muss akzeptiert werden, sowie seine regionale Vorherrschaft und seine militärische Überlegenheit; auch die fragwürdige Logik, auf welcher die Ansprüche des jüdischen Staates über Palästina basieren; und schließlich welche Parteien, Bewegungen und Regierungen akzeptable oder unakzeptable Gesprächpartner bei einer Konfliktlösung sind.

Vokabeln wie Friedenstaube, Falke, Aktivist, Extremist, Gemäßigter, Terrorist, islamisch-faschistisch, Holocaustleugner, Existenzbedrohung, geisteskranker Mollah bestimmen die Teilnahme gewisser Menschen an der Lösung - und können andere augenblicklich davon ausschließen.

Dann kommt der Sprachgebrauch, der „ Israels Existenzrecht“ vor jeder Hinterfragung schützt: Alles, was sich auf den Holocaust, den Antisemitismus und die Mythen der historischen Rechte der Juden auf das ihnen vom Allmächtigen zugeteilte Land beruft - als ob Gott ein Grundstückmaler wäre! - Mit so einem Wortschatz soll nicht nur jeder Anfechtung jüdischer Ansprüche auf Palästina vorgebeugt, sondern auch all jene, welche die Legitimation dieses modernen Kolonialversuchs hinterfragen, bestraft und marginalisiert werden.

Dieses kollektive Denken hat aber nichts gefruchtet. Verhüllen, ablenken, ableiten, ausweichen, bagatellisieren- nur dazu hat es geführt, und wir sind einer befriedigenden Lösung keinen einzigen Schritt näher gekommen ... weil die Prämisse gefälscht war.

Auf dieses Problem gibt es keine Lösung. Wir haben mit einer Krise zu tun, wo es nur Misserfolg und Irrwege gibt; da muss man kehrt machen. Israel ist das Problem. Es ist der letzte neuzeitliche Kolonialversuch, und er wurde gerade zur Zeit unternommen, wo solche Vorhaben überall weltweit zusammenbrachen.

Es gibt keinen „israelisch-palästinensischen Konflikt “ - was unterstellen würde, dass beide Seiten irgendwie gleichgestellt wären mit Hinblick auf die Macht, das Leiden und die verhandelbaren konkreten Elemente. Die Gleichung ist aber nicht im geringsten Maße symmetrisch. Israel ist die Besatzungs- und Unterdrückungsmacht. Die PalästinenserInnen werden besetzt und unterdrückt. Was gibt es da zu verhandeln? Israel hat alle Karten in der Hand. Die Israelis können Grundstücke, Güter, Rechte zurückgeben - aber auch das hat keinen Sinn - denn: was mit dem, was übrig bleibt? Warum nicht alle Grundstücke, alle Güter, alle Rechte zurückgeben? Wieso hätten die das Recht, etwas zu behalten - inwiefern macht es einen grundsätzlichen Unterschied, ob Israel vor 1948 oder nach dem willkürlich gewählten Jahr 1967 Grundstücke und Güter an sich gerissen hat?

Worin unterscheiden sich die Kolonialisten vor 1948 von denen, die sich nach 1967 angesiedelt haben?

Gestatten Sie mir eine Berichtigung: Die Palästinenser haben wohl eine Karte in der Hand, welche Israel den Mund wässerig macht: die große Anforderung, am Verhandlungstisch zu sitzen, die alles Übrige zu enthalten scheint. Israel sehnt sich nach der Anerkennung seines „Existenzrechtes“. Aber Israel gibt es ja schon, oder?

Tatsächlich fürchtet sich Israel am meisten vor seiner „Delegitimierung“. Hinter dem Samtvorhang liegt ein Staat, der auf Mythen und Mären errichtet wurde, der ohne den Schutz eines Militärriesen, einer US-amerikanischen Hilfe in Milliardenhöhe und eines einzigen Vetorechts im UNO-Sicherheitsrat nicht fortbestehen kann. Nichts Weiteres schirmt Israel vor seiner Demontage ab. Ohne diese drei Deckungenkönnten die Israelis nicht mehr in einem Staat leben, der nunmehr „ der unsicherste Ort für die Juden“ geworden ist.

Nehmt den ganzen Diskurs und Anstrich der Propaganda weg und sofort wird Euch klar, dass Israel nicht auf derselben Basis beruht, wie „normale“ Staaten. Nach 64 Jahren hat es immer noch keine Grenzen. Nach 6 Jahrzehnten steht es mehr denn je einzeln da. Über ein halbes Jahrhundert später braucht er eine menschefresserische Armee, nur um die Palästinenser davor zu hindern, nach Hause zu gehen.

Israel ist ein misslungener Versuch. Israel muss beatmet werden - schaltet bloß die drei Tröpfe ab und sofort liegt es tot da, und lebt nur noch in der Vorstellung einiger Ausländer, die geglaubt hatten, dass ihnen der Überfall des Jahrhunderts gelingen könne. Da haben sie sich aber mächtig getäuscht.

Das Wichtigste, was wir mit Hinblick auf einen einzigen Staat machen können, ist, den alten Wortschatz möglichst schnell abzuschaffen. Da gab es sowieso nichts Echtes - es war nur eine in einem besonderen „Spiel“ benutzte Sprache. Schaffenwir ein neues Vokabular mit neuen Möglichkeiten - der neue Staat wird die große Versöhnung der Menschheit bringen. Moslems, Christen, Juden - sie alle werden in Palästina zusammenleben, wie einst der Fall.

Jene, denen es nicht passt, können ihr Glück woanders versuchen. Unsre Geduld wird immer dünner, wie die Zelttücher in den Fegefeuerlagern, wo die PalästinenserInnen nun seit drei Generationen leben.

Diese allseitig ausgenutzten Flüchtlinge haben ein Recht auf schöne Wohnungen - mit Schwimmbädern im Erdgeschoß und Palmenbuschen vor Halleneingang. Denn der Schadenersatz, die ihnen für diesen misslungenen Versuch des Abendlandes zusteht, wird nie ausreichen.

Und die Juden hasst keiner. Dieses Argument des Judenhasses wird laut ausposaunt, wenn man wirklich kein anderes mehr hat - es ist der letzte „Brandschutz“ dieses israelischen Frankensteingeschöpfs. Ich hab einfach keine Lust mehr, die üblichen Warnungen vorzubringen, zum Beweis, dass ich die Juden nicht hasse. Es ist einfach nicht zu beweisen, und offen gesagt ist ein solches Argument kein Alibi. Wenn die Juden, die den Holocaust nicht erlebt haben, immer noch Schmerz darüber empfinden, sollen sie das Problem mit den Deutschen regeln. Sie sollen ein gutes Grundstück deutschen Bodens für sich in Anspruch nehmen- dabei wünsch ich ihnen gut Glück.

Und die Antisemiten, denen ein Israel-kritischer Artikel den Mund wässerig macht, rate ich, ihr Glück anderswo zu suchen - sie gehören ja zur Ursache dieses Problems.

Die Israelis, die Palästina als gleichgestellte BürgerInnen mit der palästinensischen Urbevölkerung nicht teilen wollen - die nicht den Verzicht leisten wollen, den sie vor 64 Jahren von den Palästinensern verlangt haben -können ihren zweiten Pass benutzen, und nach Hause fahren. Die anderen, die im Lande bleiben, sollen lieber eine positive Haltung einnehmen - die Palästinenser haben wohl erwiesen, dass sie fähig sind, zu vergeben. Das Blutbad, das sie von ihren Unterdrückern erlitten haben, ohne entsprechend zu reagieren, zeigt eine bemerkenswerte Zurückhaltung und Vertrauensfähigkeit.

Wir werden es nicht so sehr mit dem Tod eines jüdischen Staates zu tun haben, als mit dem Wegfall der letzten Überbleibsel des modernen Kolonialismus. Nur ein Übergangsritual - alles geht reibungslos vor sich. In diesem besonderen Moment des 21. Jahrhunderts sind wir alle PalästinenserInnen - diesem Ungerechtigkeitszustand ein Ende zu setzen, ist ein Test für die ganze Menschheit, und keine/r darf da untätig sitzen.

Israel hat kein Existenzrecht. Schafft diese geistige Schranke ab und verkündet es: „Israel hat kein Existenzrecht“. Twittert es, postet es auf Eure Facebook-Seiten, überlegt es Euch nicht zweimal. Die Delegitimierung ist schon da - nur keine Angst. Palästina wird nie so qualvoll sein, wie Israel es von jeher war.*


*AdÜ: So sicher bin ich nicht, dass Israel das letzte Überbleibsel des Kolonialsystems ist. Es ist nur das Auffälligste.

Übersetzt von Michèle Mialane
Herausgegeben von Fausto Giudice Фаусто Джудиче فاوستو جيوديشي

Quelle: Tlaxcala

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Gegenmeinung: Europas Bündnis mit Israel.....

NATO, die globale Offensive

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von Manlio Dinucci
Die NATO, die geschaffen wurde, um die Sowjetunion einzudämmen, ist nicht nur nicht mit ihr verschwunden, sondern hat sich in ein globales Organ der US Kolonisation verwandelt. Manlio Dinucci berichtet über ihre aktuellen Aktivitäten außerhalb ihrer ursprünglichen Zuständigkeitszone: in der Levante, in Afrika, Lateinamerika, und im Pazifischen Ozean.
Keinen Urlaub, sondern eine super-Sommerarbeit für die NATO. Man bereitet den Gipfel der Staats- und Regierungschefs vor, der am 4. und 5. September in Newport, Wales, die Linien der anti-russischen "strategischen Anpassung" festlegen sollen. Wie der amerikanische General Philip Breedlove, Oberbefehlshaber in Europa, bereits gesagt hatte, wird das "Geld, Zeit und Mühe kosten“. Die Arbeit hat bereits begonnen.

In Georgien, wo eine Delegation der parlamentarischen Versammlung der NATO eingetroffen ist, um zu seinen Eintritt in die Allianz zu beschleunigen, wurden die aus Afghanistan zurückgekehrten Truppen von US-Ausbildnern neu geschult, um im Kaukasus zu operieren. In Aserbaidschan, Tadschikistan und Armenien werden ausgewählte Kräfte ausgebildet, um unter NATO-Kommando zu kämpfen, dessen Sitz bereits Offiziere aus diesen Ländern integriert hat. In Afghanistan versucht die NATO den Krieg neu zu gestalten, durch seine Umwandlung in eine Reihe von "verdeckten Operationen". Die „Organisation des Nordatlantikvertrags“ zielt jetzt, nach ihrer Ausweitung nach Osteuropa (bis in das Innere der ehemaligen UdSSR) und Zentralasien, auf andere Regionen.

Cartoon: Carlos Latuff, Wikimedia, copyright free
In der Levante führt die NATO, ohne offiziell zu erscheinen, durch infiltrierte Kräfte eine verdeckte Militäroperation gegen Syrien und bereitet sich für andere Operationen vor, wie die Reise von dem LandCom, dem Kommando aller Boden-Truppen der Allianz, nach Izmir (Türkei) zeigt.

In Afrika hat die NATO, nachdem sie Libyen in 2011 durch einen Krieg zerstört hatte, im letzten Mai in Addis Abeba eine Vereinbarung festgelegt, die die militärische Unterstützung der Afrikanischen Union aufbaut, vor allem für die Aus- und Weiterbildung der Brigaden der African Standby Force, welcher sie auch "Planung und flug-maritimen Transport" bietet. Sie hat somit eine entscheidende Stimme in Entscheidungen darüber, wo und wie man sie benutzt. Ein weiteres seiner Instrumente ist die "anti-Piraten" Ocean Shield Operation im indischen Ozean und in dem strategisch wichtigen Golf von Aden. An der in Verbindung mit dem AfriCom durchgeführten Operation beteiligen sich italienische Kriegsschiffe, einschließlich mit der Mission, Beziehungen mit den Streitkräften der Anrainerstaaten aufzunehmen: zu diesem Zweck macht der Raketen-Zerstörer Mimbelli in Dar Es Salam in Tansania vom 13. bis zum 17. Juli Halt.

In Lateinamerika hat die NATO im Jahr 2013 ein „Sicherheitsabkommen“ mit Kolumbien vereinbart, das bereits in militärischen Partnerschaftsprogrammen eingegliedert ist, und das schnell ein Partner werden kann. In diesem Rahmen führt das SouthCom derzeit in Kolumbien ein Manöver der Special Forces South und North America aus, mit der Teilnahme von 700 Kommandos.

Im Pazifik ist das Rimpac-2014 im Gange, das größte maritime Manöver der Welt, gegen China und Russland zugleich: unter US-Kommando nehmen 25000 Soldaten aus 22 Ländern mit 55 Schiffen und 200 Kampfflugzeugen teil. Die NATO ist mit der Marine-Infanterie von den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Holland und Norwegen präsent und mit Italien, Deutschland und Dänemark als Beobachter.

Die „Organisation des Nordatlantikvertrags“ erstreckt sich bis zum Pazifik.

Übersetzung
Horst Frohlich

Voltaire Netzwerk

Quelle
Il Manifesto (Italien)

USEuropas rechtsextremistische Kriegs-Politik war nie anders

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Mowitz
Westliche Eroberungspolitik war nie eine andere als eine kriegsbereite, rechtsextremistische. Die unheilige Liebesbeziehung zwischen Kapitalismus, Militarismus, ein spießiges Bürgertum, Adel und Kirche waren die Eckpfeiler für den neuzeitlichen Kolonialismus und das, was heute wieder mit Begrifflichkeiten wie "christlich-jüdische Wertegemeinschaft", "deutsche Leitkultur" und anderen Schwachsinn, den Doofen dieser und anderer Republiken und Monarchien eine "Orientierungshilfe" sein soll, bei neuen Kriegseinsätzen mit Begeisterung widerstandslos mitzumachen. Das sie dabei ihr eigenes und das Leben von Millionen anderen, für die Interessen der Herrscherklasse der "christlich-jüdischen Wertegemeinschaft", der "deutschen und anderen Leitkulturen", die sich im "internationalen Groß- und Finanzkapital" wiederfindet, opfern, ist eine Voraussetzung für den "Erfolg" eines jeden Krieges.

Zur Zeit sind zahllose Kriege und was man beschwichtigend als nur "Unruhen und Konflikte" bezeichnet, voll im Gange. Beispielsweise in Afghanistan, Irak, Libyen, Jemen, Mali, Gaza, Sudan, Syrien, Drohnenangriffe in Pakistan, Ukraine und etliche mehr. Dazu kommen noch viele geheime Aktionen die von der CIA und anderen Maulwurforganisationen unter dem übergreifenden Leitbegriff "Krieg gegen den Terror" geführt werden. Gemeinsam für sie alle sind, dass diese Kriege und Militäraktionen durch die bei anderen Gelegenheiten sich selbst so nennende "christlich-jüdische Wertegemeinschaft" veranstaltet werden.

Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de
Für Europa dürfte wohl die useuropäische Provokation Russlands noch richtig gefährlich werden - die für alle sichtbar - mit dem von USEuropa und ihren verbündeten ukrainischen Nazis durchgeführten Staatsstreich, erst der Anfang war. Die aggressive Einkreisungs- und Provokationspolitik gegen Russland wird fortgesetzt.
"In Georgien, wo eine Delegation der parlamentarischen Versammlung der NATO eingetroffen ist, um zu seinen Eintritt in die Allianz zu beschleunigen, wurden die aus Afghanistan zurückgekehrten Truppen von US-Ausbildern neu geschult, um im Kaukasus zu operieren. In Aserbaidschan, Tadschikistan und Armenien werden ausgewählte Kräfte ausgebildet, um unter NATO-Kommando zu kämpfen, dessen Sitz bereits Offiziere aus diesen Ländern integriert hat. In Afghanistan versucht die NATO den Krieg neu zu gestalten, durch seine Umwandlung in eine Reihe von "verdeckten Operationen". Die „Organisation des Nordatlantikvertrags“ zielt jetzt, nach ihrer Ausweitung nach Osteuropa (bis in das Innere der ehemaligen UdSSR) und Zentralasien, auf andere Regionen."
Das Russland verständlicherweise nicht nur am Rande dasteht und tatenlos zusieht wie man ihm die Schlinge um den Hals legen will, sollten auch die ganz Schlauen der medialen Verdummungsindustrie begreifen und im eigenen und unser aller Interesse anfangen, die richtigen Fragen zu stellen.  

Sie könnten damit anfangen, die Wahrheit zu schreiben und berichten, dass die USA seit dem 2. Weltkrieg:
"1. Versucht, mehr als 50 Regierungen zu stürzen, die meisten demokratisch gewählt.
2. Versucht, populistische oder nationalistische Bewegungen in 20 Ländern zu unterdrücken.
3. Gröbstens sich in mindestens 30 Ländern in demokratische Wahlen eingemischt hat.
4. Bomben auf Leute in mehr als 30 Ländern warf.
5. Versucht, mehr als 50 ausländische Staatschefs zu ermorden.

Insgesamt haben die USA eine oder mehrere dieser Aktionen in 69 Ländern unternommen. In beinahe allen Fällen hat England teilgenommen. Der „Feind“ ändert den Namen – von Kommunismus bis Islamismus – aber meistens geht es um das Entstehen von demokratischen von westlichen Ländern unabhängigen Gesellschaften oder solche, die in einem strategisch nützlichen Gebiet sitzen, die als ausbaufähig erachtet wird, wie der Chagos Archipel."
Oder das der Al-Qaida-Ableger Islamic State of Iraq / ISI sich im April 2013 den neuen Namen Islamic State of Iraq and Syria / ISIS zulegte und die Bildung einer Terroristengruppe, die sowohl im Irak als auch in Syrien agiert, mit geopolitischer Zielsetzung vom US-Geheimdienst eingefädelt wurde.

Und noch immer wird von einer völkerrechtswidrigen Annexion der Krim rumgeblödelt als wäre sie ein Faktum. Der Völkerrechtler Professor Reinhard Merkel schrieb u.a. in der FAZ: "Was auf der Krim stattgefunden hat, war etwas anderes: eine Sezession, die Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit, bestätigt von einem Referendum, das die Abspaltung von der Ukraine billigte. Ihm folgte der Antrag auf Beitritt zur Russischen Föderation, den Moskau annahm. Sezession, Referendum und Beitritt schließen eine Annexion aus. Man mag ja die ganze Transaktion aus Rechtsgründen für nichtig halten. Das macht sie dennoch nicht zur Annexion, zur räuberischen Landnahme mittels Gewalt, einem völkerrechtlichen Titel zum Krieg."

FH

Deutsche Koalition der Willigen

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Neuer Naher und Mittlerer Osten
Vier Transportmaschinen der Bundeswehr brachten gestern Medikamente, Lebensmittel und Decken in die autonome Kurdenregion im Norden Iraks. Waffenlieferungen werden folgen. Zum Abschluss des Gewöhnungsprozesses, kommt das Sahnehäubchen als ultimative Zugabe obendrauf; der Einsatz der Bundeswehr gegen das islamistische Kalifat. Wetten das? Im Bundestag herrscht totale Einigkeit. Von schwarzüber blassrosa, bis falschgrün und neurötlich.
[1]"Die Entscheidung (zur Bildung des ISIS) wurde in Washington getroffen, weil dadurch die verdeckte Unterstützung der in Syrien und im Irak operierenden Terroristen über logistische Basen in beiden Ländern besser koordiniert werden konnte. Das vom ISIS verfolgte Projekt eines sunnitischen Kalifates kommt der seit Langem bestehenden Absicht der USA entgegen, den Irak und Syrien in drei Einzelstaaten aufzuspalten: ein sunnitisches islamistisches Kalifat, eine schiitische arabische Republik und eine Republik Kurdistan.

Die USA versorgen ihre Marionettenregierung in Bagdad mit modernen Waffensystemen, zum Beispiel mit F-16-Kampflugzeugen von Lockheed Martin, aber auch der ISIS, der die irakische Regierung bekämpft, wird von westlichen Geheimdiensten verdeckt mit Waffen beliefert. Damit soll ein Bürgerkrieg im Irak entfesselt werden, in dem beide Seiten indirekt von den USA und der NATO kontrolliert werden.

Das Szenario sieht vor, beide Seiten mit fortschrittlichen Waffensystemen auszurüsten und sie damit "gegeneinander kämpfen zu lassen".

Die USA und die NATO sind an der Rekrutierung, Ausbildung und Finanzierung der ISIS-Todesschwadronen im Irak und in Syrien beteiligt. Der ISIS wird über indirekte Kanäle von westlichen Geheimdiensten dirigiert. Außerdem wissen wir aus Berichten über die syrischen Aufständischen, dass westliche Spezialkräfte und Söldner in den ISIS integriert sind.

Die Unterstützung des ISIS durch die USA und die NATO erfolgt auch verdeckt über treue US-Verbündete wie Katar und Saudi-Arabien. Im Londoner Daily Express war zu lesen: "Er (der ISIS) wird von Katar und Saudi-Arabien mit Geld und Waffen versorgt."
Soll der Vasall Deutschland das vollenden, was schon 2003 mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg des Imperiums und seiner damaligen Vasallenkoalition der Willigen auf den Irak falsch war? Manipulierte Gründe werden nicht besser dadurch, dass man erst Islamisten aufrüstet, um danach "Haltet den Dieb" zu rufen. Das war die Massenvernichtungswaffenlüge 2003 schon nicht. So wenig wie die neue Koalition USEuropas mit ukrainischen Nazis.
"Kriege werden viel mehr gemacht, als sie entstehen - wer da mit magischen Geschichten kommt, hat viel zu gewinnen im Kriege - und wenig zu verlieren. Um mich herum verspüre ich ein leises Wandern. Sie rüsten zur Reise ins Dritte Reich."Kurt Tucholsky
FH

[1]Gegenmeinung: Inszenierte Zerstörung und politische Zersplitterung des Iraks: Die USA sponsern die Schaffung eines islamistischen Kalifats.....

Russische Panzerwracks vermisst - Kommentar zur nächsten Ostukraine-Sensation und der Hoffnung auf eine neue Ente

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Die Meldung der gestrigen Nacht klang nach der großen Botschaft, auf die offenbar viele westliche Journalisten schon gewartet haben. Eine Kolonne russischer Panzer habe unter zwei britischen Zeugen die Grenze in die Ukraine überquert.

Die Nachricht kam zur rechten Zeit. Westliche Kriegsschreiber vom Format einer “Die Welt” oder dem Spiegel waren nach ihrem “Flugzeugcoup” schon fast etwas in die Defensive geraten. Wollten doch keine Beweise für eine eindeutige separatistische oder russische Schuld des MH-17 Abschusses auftauchen, den man vorschnell als Tatsache hingestellt hatte. Übten sich westliche Untersucher plötzlich in Geheimniskrämerei und passten Einschusslöcher auf dem Flugzeugwrack gar nicht mehr zum postulierten BUK-Abschuss. Waren eine Reihe von eigenen Propagandastories in diesem Zusammenhang offensichtlich als das enttarnt worden, was sie waren, selbst hinein bis in öffentlich-rechtliche Redaktionsstuben.

Endlich die Meldung auf die man gewartet hat, die so richtig “bamm!” macht, wieder große Schlagzeilen beschert und den Russen den Schwarzen Peter aufs neue zu schiebt – russische Panzer in der Ukraine. Da muss man nicht so viel herum manipulieren, um das als negative Nachricht darzustellen, wie bei einem Hilfskonvoi, wo man sich zu letzt sogar auf eine Analyse der Füllstände der Trucks herablassen musste. Zwei westliche Augenzeugen-Journalisten als kostenlose Zugabe geschenkt. Das war auch gut, denn die ukrainische Regierungspost als ständige Alleinquelle solcher Meldungen hatte sich trotz blinder Abschreiberei doch schon etwas abgenutzt. Und was ist verlässlicher als ein Augenzeugenbericht eines westlichen Mainstream-Journalisten – in den Augen eines anderen westlichen Mainstream-Journalisten?

Dann ging die Story sogar nocht weiter. Die Ukrainer meldete die Zerstörung fast aller eingedrungenen Panzer – tief im eigenen Hinterland. Besser hätte es nicht laufen können. Gleichzeitige Meldungen der anderen Seite, wie die geplante Zerstörung des russischen Hilfskonvois durh die berüchtigte Asow-Brigade, konnte man nun wieder guten Gewissens ignorieren und sich notfalls auf den hohen News-Wert richtiger Kriegshandlungen berufen. Der Dax brach ein – wie passend – noch mehr News, um Panik zu machen. So macht westlicher Heldenjournalismus Spaß!

Es war einer jener Momente wie damals beim Auftauchen der “kleinen grünen Männchen” in der Krim-Krise, der auch ernsthaften Freunden Russlands in Mitteleuropa die Sorgenfalten in die Stirn trieb. Denn wer – außer rechten Putin-Fans – vertraut schon ernsthaft auf die deeskalierenden Absichten der national-konservativen Regierung Russlands? Wer möchte schon “Einiges Russland” und seinen Funktionärsapparat als ideale Führungskraft für das Land bezeichnen? Die sarkastische Freude über eine weitere von Russland verschuldete Eskalation schien ganz auf Seiten der Apostelpresse der westlichen Welt. Das russische Dementi der ganzen Sache glaubte deshalb zunächst kaum jemand wirklich.

Doch da fehlte etwas. Dem Kommentator fiel es auf, als er am heutigen Morgen eine ansonsten weitgehend vergessene ostukrainische Meldung über Kämpfe in einem Ort namens Miusinsk las. Die Rebellen hatten den Ort von den Regierungstruppen zurück erobert. Als erstes hatten sie Fotos von sich in den Straßen geschossen – als Beweis dafür, dass sie Miusinsk nun wieder beherrschen und natürlich sofort online gestellt. Nicht, dass es irgend jemand im Westen interessiert, was in einem Örtchen namens Miusinsk passiert.

Das Entscheidende ist etwas anderes: Wenn die ukrainische Armee (tief) auf eigenem Gebiet russische Panzer vernichtet, warum kostet sie diesen unermesslichen Propagandaerfolg nicht aus, lichtet gleich die rauchenden Trümmer der Feindpanzer ab und stellt das Material den guten Freunden von der westlichen Mainstreampresse zur Verfügung? Diese würden es um die Welt schicken und schon würden ein paar zerstörte Panzer im Propagandakrieg einen überwältigenden Sieg bedeuten. Die bösen Russen ein erneutes Mal enttarnt. Immerhin sollen die Panzer ja laut ukrainischen und britischen Meldungen ganz offiziell als russische Armeefahrzeuge gekennzeichnet gewesen sein. So etwas ist in der Regel auf solchen rauchenden Trümmeraufnahmen gut zu sehen – vielleicht sogar ein paar tote russische Soldaten als “Zugabe”?..........

Weiterlesen >>> Roland Bathon – russland.RU –
Foto: Info Korpus, Creative Commons, zerstörter ukrainischer Panzer, sofort gefilmt und ins Netz gestellt von den Separatisten

Obama soll Beweise zum Abschuss über der Ukraine vorlegen

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Ehemals führende US-Geheimdienstler fordern den US-Präsidenten Obama in einem – hier in kompletter Übersetzung abgedruckten – Memorandum auf, Beweise für eine russische Beteiligung am Abschuss von Flug MH17 vorzulegen oder die Propaganda gegen Russland einzustellen.


Weil der Abschuss des Fluges 17 der Malaysia Airlines über der Ukraine einen lokalen Bürgerkrieg in eine Konfrontation der USA mit Russland ausweiten könnte, fordern ehemalige US-Geheimdienstler den Präsidenten Obama auf, die Beweise zu der Tragödie, die ihm vorliegen sollen, zu veröffentlichen und die übertreibenden Medien zum Schweigen zu bringen.

Memorandum an den Präsidenten

Von den Veteran Intelligence Professionals for Sanity / VIPS (den ehemaligen Geheimdienstlern für Vernunft)

Thema: Die Geheimdienste und der Abschuss des malaysischen Flugzeuges

Kurzfassung

(Die kursiv gehaltenen Passagen haben wir unverändert aus dem Artikel "Empfehlen Ihnen, die Propaganda einzustellen" von Rainer Rupp in der "jungen Welt" vom 09.08.14 übernommen, der hier aufzurufen ist.)

Die wegen der Ukraine entstandenen amerikanisch-russischen Spannungen sind dabei, sich in einer gefährlichen Weise weiter zu verschärfen. Wir sind nicht sicher, ob Ihre Berater in vollem Umfang die Gefahr der Eskalation erkennen. Die New York Times und andere Medien präsentieren sensible, noch vollkommen offene Fragen als unumstößliche Tatsachen, weil diese aus US-Regierungsquellen kamen.

Zwölf Tage nach dem Abschuß von Malaysian-Airlines-Flug17 (am 17. Juli) hat Ihre Regierung immer noch keine einheitliche Einschätzung vorgelegt, die die geheimdienstlichen Erkenntnisse und Beweise zusammenfaßt und auf deren Basis die Schuldfrage geklärt werden könnte. Noch viel weniger haben sie getan, um überzeugend die ständig wiederholten Behauptungen zu untermauern, daß das Flugzeug von ukrainischen Separatisten mit einer von Rußland gelieferten Rakete abgeschossen wurde.

Ihre Regierung hat keine Satellitenbilder vorgelegt, die zeigen, daß die Separatisten über solche Waffen verfügen, und es gibt einige ›andere Hunde, die nicht gebellt haben‹ (womit die Machthaber in Kiew gemeint sind, Anm. Verfasser). Washingtons Glaubwürdigkeit, und Ihre eigene, werden weiter erodieren, falls Sie nicht bereit sind – oder es nicht können – mit konkreten Beweisen die Behauptungen Ihrer Regierung zu belegen. Dies werden wir im Folgenden aus der Perspektive ehemaliger Geheimdienstprofis mit einer Gesamtsumme von 260 Jahren Berufserfahrung in verschiedenen Branchen der US-Geheimdienste untersuchen.


Wir, die ehemaligen Geheimdienstoffiziere, die dieses Memorandum unterzeichnet haben, möchten Ihnen unsere Betroffenheit über die bisher vorgelegten Beweise mitteilen, mit denen Russland für den Abschuss des Fluges MH17 der Malaysia Airlines am 17. Juni verantwortlich gemacht werden soll. Wir sind alle im Ruhestand, also nicht mehr in Diensten der Regierung, und stehen auch nicht auf der Gehaltsliste (der US-TV-Sender) CNN, Fox News oder anderer Medien. Mit diesem Memorandum möchten wir eine andere, unvoreingenommene Perspektive aufzeigen.

Bild: John Kerry,
Wikimedia, GNU Free Documentation License
Als ehemalige Geheimdienst-Analysten sind wir daran gewöhnt – außer in dringenden Fällen – erst einmal abzuwarten und keine voreiligen Bewertungen vorzunehmen, bis uns schlüssige Informationen vorliegen; deshalb sind wir der Meinung, dass die Anschuldigungen gegen Russland durch eindeutige, überzeugende Beweise hätten untermauert werden müssen. Das gilt ganz besonders für Ereignisse, die so viel Aufsehen erregen, wie der Abschuss eines Verkehrsflugzeuges. Wir sind auch beunruhigt über die amateurhafte Art und Weise, mit der die nichtssagenden, fadenscheinigen "Beweise"– zum Teil sogar über soziale Medien – präsentiert wurden.

Als Geheimdienst-Profis sind wir entsetzt über die unprofessionelle Benutzung partieller geheimdienstlicher Erkenntnisse. Als Amerikaner finden wir nur in der Hoffnung Trost, daß Sie tatsächlich schlüssigere Belege haben und diese ohne weitere Verzögerung öffentlich machen, zumal US-Außenminister John Kerry besonders unmißverständlich erklärt hat, daß Rußland direkt oder indirekt schuldig ist. Die Beweislage aber sieht anders aus. Kerrys Aussagen sind verfrüht und zielen darauf ab, bei der Öffentlichkeit eine Vorverurteilung Rußlands zu erreichen.

Russland wird angeschwärzt

Wir sehen eine unheimliche Ähnlichkeit mit der "Öffentlichkeitsarbeit der US-Regierung" in einem früheren Fall, der all denen als wertvolle Lektion dienen könnte, die stärker an der Wahrheit, als an der Ausnutzung tragischer Ereignisse zur Erzielung eines propagandistischen Vorteils interessiert sind. Wir beziehen uns auf das Verhalten der Reagan-Regierung – unmittelbar nach dem Abschuss des Fluges 007 der Korean Airlines am 30. August 1983 über Sibirien. Es folgt eine kurze Zusammenfassung dieses tragischen Vorkommnisses, da wir vermuten, dass Sie noch nicht darauf aufmerksam gemacht wurden. Sicher werden Sie die offensichtlichen Parallelen erkennen.

Ein Vorteil unserer langen Dienstzeit als Geheimdienstoffiziere besteht darin, dass wir uns gut daran erinnern, was wir selbst miterlebt haben; nur selten vergessen wir Schlüsselereignisse, an denen wir als Analysten oder in anderer Form beteiligt waren. Um es anders auszudrücken, die meisten von uns wissen noch, "was vor 30 Jahren abging", als ein sowjetisches Kampfflugzeug den Flug 007 der Korean Airlines am 30. August 1983 über Sibirien abrupt beendete. Wir waren damals "aktive Geheimdienstoffiziere". Sie waren 21 Jahre alt, und viele, die Sie heute umgeben, waren damals noch wesentlich jünger.

Es könnte also sein, dass Sie von uns erstmals erfahren, wie sich die Affäre KAL 007 wirklich abgespielt hat. Sie können dann vielleicht auch besser verstehen, welche ernsten Folgen die Anschuldigungen im Zusammenhang mit dem Absturz des Fluges (MH)17 für die Beziehungen zwischen den USA und Russland haben könnten; Sie werden vielleicht sogar einsehen, dass es von Vorteil für Sie wäre, das Verhältnis zu Moskau nicht unreparierbar zu beschädigen. Nach unserer Ansicht muss diese strategische Gefahr Vorrang vor allen anderen Betrachtungen haben.

Bereits wenige Stunden nach dem tragischen Abschuß von KAL007 am 30. August 1983 setzte die Reagan-Regierung ihre hocheffiziente Propagandamaschine ein, um die wenigen verfügbaren Erkenntnisse so zu verdrehen, daß in der Öffentlichkeit an der sowjetischen Schuld am Tod von 269 Menschen an Bord kein Zweifel mehr bestand.

Das Flugzeug war abgeschossen worden, weil es Hunderte von Meilen vom Kurs abgewichen, tief in den russischen Luftraum eingedrungen und über sensible Militäranlagen auf (der Halbinsel) Kamtschatka und der Insel Sachalin geflogen war (s. dazu auch hier). Der sowjetische Pilot hatte versucht, das Passagierflugzeug zur Landung zu veranlassen, die KAL-Piloten reagierten aber nicht auf seine wiederholten Warnungen. Inmitten der Verwirrung über die Identität des Flugzeugs – ein US-Spionageflugzeug vom Typ RC-135 war Stunden zuvor in seiner Nähe gesichtet worden – befahl die sowjetische Bodenkontrolle dem Piloten, (auf das Flugzeug) zu feuern.

Die Sowjets begriffen bald, dass sie einen entsetzlichen Fehler gemacht hatten. Auch die US-Geheimdienste wussten aus abgehörten Funksprüchen, dass sich die Tragödie wegen eines Fehlers ereignet hatte und keinesfalls als vorsätzlicher Mord zu werten war – wie das auch bei dem am 3. Juli 1988 über dem Persischen Golf von dem Kreuzer "USS Vincennes" abgeschossenen zivilen iranischen Verkehrsflugzeug der Fall war (s. hier); obwohl auch dabei 290 Menschen getötet wurden, sprach Präsident Ronald Reagan damals abwiegelnd von einem "verständlichen Unfall".

Um Moskau für den Abschuss des Flugzeuges der KAL verurteilen zu können, unterdrückte die Reagan-Administration die entlastenden Erkenntnisse aus ihrer elektronischen Funkaufklärung. Das von Washington verbreitete Mantra lautete: "Moskau hat vorsätzlich ein ziviles Passagierflugzeug abgeschossen", und Newsweek erschien damals mit dem reißerischen Titel "Mord am Himmel". Offensichtlich hat sich kaum etwas geändert: Time wählte diese Woche die Schlagzeilen "Der Zweite Kalte Krieg" und "Putins gefährliches Spiel". Simon Shuster erhielt für seine Titelgeschichte "In Russland werden Verbrechen nicht bestraft" in einem von William Randolph Hearst gehaltenen Seminar zum Thema "Yellow Journalism 101" sicher die Note 1+.

Als KAL 007 abgeschossen wurde, erhielt Alvin A. Snyder, der damalige Direktor der Abteilung "Fernsehen und Film" der U.S. Information Agency den Auftrag, in einer konzertierten Aktion "so viele Verunglimpfungen wie möglich über die Sowjetunion auszugießen", wie er in seinem 1995 veröffentlichten Buch "Krieger der Desinformation" schrieb.

Auch er und seine Kollegen haben die Note 1+ verdient, weil sie die Mainstream-Medien so gut auf Vordermann gebracht haben. Ted Koppel von ABC stellte damals mit patriotischem Stolz fest: "Das war eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen es kaum Unterschiede zwischen der Propaganda der US-Regierung und der Berichterstattung der kommerziellen Rundfunkanstalten gab."

Die Geheimdienste haben die von der Regierung gewünschten "Beweise" zu liefern

"Wir sollten die Botschaft einhämmern, dass die Sowjets diese barbarische Tat kaltblütig und vorsätzlich begangen haben," schrieb Snyder und fügte hinzu, die Reagan-Administration habe dem UN-Sicherheitsrat am 6. September 1983 deshalb sogar eine manipulierte Niederschrift des abgehörten Funkverkehrs vorgelegt.

Nur ein Jahrzehnt später, als Snyder die kompletten Niederschriften einsehen konnte – einschließlich der von der Reagan-Administration unterschlagenen Teile – begriff er, wie grundfalsch wichtige Elemente der US-Darstellung (des KAL 007-Abschusses) waren.

Aus den Abhörprotokollen ging hervor, dass der Pilot des sowjetischen Kampfjets glaubte, ein US-Spionage-Flugzeug zu verfolgen, und in der Dunkelheit Schwierigkeiten mit der Identifizierung der Maschine hatte. Auf Anweisung der Bodenkontrolle hatte der Pilot das KAL-Verkehrsflugzeug umkreist und mit den Tragflächen gewackelt, um es zum Landen aufzufordern. Der Pilot meldete, er habe auch Warnschüsse abgefeuert. "Diese Informationen waren nicht auf dem Band enthalten, das uns zur Verfügung gestellt wurde," schrieb Snyder.

Damit war Snyder vollkommen klar, dass die Reagan-Administration, um die Sowjets anschwärzen zu können, den Vereinten Nationen, der US-Bevölkerung und der Welt gefälschte Beschuldigungen präsentiert hatte. In seinem Buch bekannte sich Snyder auch zu seiner eigenen Rolle bei dem Betrug, zog aber einen zynischen Schluss daraus. Er schrieb: "Die Moral von der Geschichte ist, dass alle Regierungen – auch unsere eigene – lügen, wenn es ihnen nützt. Dabei kommt es vor allem darauf an, zuerst zu lügen."

Die verzweifelten Versuche Ihrer Regierung und Ihrer Helfershelfer in den Medien, Russland die Schuld für den Absturz des Fluges 17 anzuhängen, und John Kerrys undankbare Aufgabe, Ihre Behauptungen glaubwürdig erscheinen zu lassen, drängen uns den Schluss auf, das von Snyder beschriebene Verhalten könnte auch die Arbeit Ihrer eigenen Regierung bestimmen; wir befürchten, dass es Ihnen nicht mehr um das "Herausfinden der Wahrheit" geht, sondern nur noch darum "Ihre eigenen Lügen zuerst zu verbreiten".

Wir werfen Außenminister Kerry zumindest vor, dass er in seinem Bemühen, als Erster zu starten, zu voreilig mit seiner Schuldzuweisung gewesen ist.

Beide Seiten können nicht die Wahrheit sagen

Wir waren immer stolz darauf, nicht sofort aus der Hüfte zu schießen, sondern auf Beweisen basierende geheimdienstliche Erkenntnisgewinnung zu betreiben. Was den Flug MH17 betrifft, so halten die von Ihrer Regierung veröffentlichten Beweise einer genauen Prüfung nicht stand. Und sie erlauben schon gar nicht, ein Urteil zu fällen. Auf Grund unseres Berufslebens neigen wir fast instinktiv dazu, die Russen zu verdächtigen. Unsere jüngsten Erfahrungen aber, insbesondere die Art und Weise in der Außenminister Kerry sich vollkommen uneinsichtig an einen falschen Bericht nach dem anderen als ›Beweis‹ geklammert hat, hat uns dazu gebracht, unsere bisherige Neigung (nämlich instinktiv den Russen die Schuld zu geben) gehörig zu revidieren.

Wann immer Kerry vermeintliche ›Beweise‹ vorgelegt hat, die unabhängig überprüft werden konnten – wie z.B. die gefälschten antisemitischen Flugblätter im Osten der Ukraine oder die Fotos der Soldaten von angeblichen russischen Spezialeinheiten in der Ukraine – haben sich diese ›Beweise‹ als Luftnummern entpuppt. Doch das waren kleine Kavaliersdelikte im Vergleich zu der faustdicken Lüge, die Kerry am 30. August 2013 nicht weniger als 35mal wiederholt hat, nämlich: ›Wir wissen, daß die Regierung von Bashar Al-Assad in Syrien für den Chemiewaffeneinsatz vor neun Tagen in der Nähe von Damaskus verantwortlich war.‹

Am 3. September 2013 – nach Ihrer Entscheidung, den Angriff auf Syrien abzublasen und die Ermächtigung durch den Kongress abzuwarten – drängte Kerry in einer Anhörung vor dem verständnisvollen Außenpolitischen Ausschuss des Senats immer noch auf ein Eingreifen. Am folgenden Tag wurde Kerry von dem Präsidenten Putin – was äußerst ungewöhnlich ist – persönlich kritisiert. Putin sagte: "Er lügt, und er weiß, dass er lügt. Das ist schändlich."

Während der ersten Septemberwoche 2013, als Sie und Präsident Wladimir Putin der Vereinbarung über die Zerstörung der syrischen Chemiewaffen den letzten Schliff gaben, sagte John Kerry etwas ebenso Verstörendes, was uns bis heute verwirrt. Am 9. September 2013 sprach Kerry in London immer noch über einen US-Angriff auf Syrien, weil mit dem Einsatz chemischer Waffen die "Rote Linie"überschritten worden sei, die Sie Syrien gezogen hätten.

In einer offiziellen Pressekonferenz schloss Kerry die Möglichkeit aus, dass Bashar al- Assad jemals seine Chemiewaffen aufgeben würde, und erklärte: "Er hat überhaupt nicht vor, sich darauf einzulassen; deshalb kann es auch nicht geschehen." Nur wenige Stunden später gaben die Russen und die Syrer die Vereinbarung bekannt, die genau das enthielt, was Kerry noch kurz zuvor als unmöglich ausgeschlossen hatte. Sie schickten ihn zurück nach Genf, wo er am 14. September den damit auch formell abgeschlossen Vertrag unterschrieben hat.

Hinsichtlich des MH17 Abschusses vom 17. Juli glauben wir, daß Kerry in der für ihn typischen Art ein vorschnelles Urteil abgegeben hat und daß seine unglaubliche Unglaubwürdigkeit einen großen Nachteil in den diplomatischen Initiativen und Propagandamanövern der USA gegenüber Rußland darstellt. Wir empfehlen Ihnen daher, sofort die fehlgeleitete diplomatische Offensive Kerrys (gegen Rußland) einzustellen, wenn Sie die Russen aber weiterhin unter Druck setzen wollen, sollten Sie wenigstens einen weniger angeschlagenen Staatsmann oder eine Frau für den Posten finden.

Sie haben die Wahl

Wenn die Beweislage über den Abschuß von MH17 tatsächlich so schwach ist, wie sie nach dem bisher veröffentlichten
wertlosen Müll zu sein scheint, dann empfehlen wir Ihnen dringend, den Propagandakrieg einzustellen und die Ergebnisse der Untersuchung abzuwarten. Wenn aber andererseits Ihre Regierung konkrete Beweise hat, dann schlagen wir ebenso dringend vor, diese unverzüglich zu veröffentlichen, selbst auf das Risiko hin, daß dadurch die Gegenseite Erkenntnisse über unsere Quellen und Methoden gewinnen könnte. Allzu oft wird diese Ausrede benutzt, um zu verhindern, dass wichtige Informationen in die Öffentlichkeit gelangen, in die sie besonders in diesem Fall gehören.

Es hat auch in der Vergangenheit schon kritische Situationen gegeben, in denen Präsidenten auf Geheimhaltung verzichtet haben, um so etwas wie "Respekt vor dem Aufklärungsbedürfnis der Menschen" zu zeigen, oder um Militäraktionen zu rechtfertigen.

Der ehemals führende CIA-Veteran Milton Bearden hat einmal gesagt, es gebe Gelegenheiten, bei denen durch den "Schutz" von Quellen und Methoden die Sicherheit der USA mehr gefährdet werde, als durch deren Offenlegung. Bearden nannte als Beispiel Ronald Reagan, der eine sensible geheimdienstliche Quelle offengelegt hat, um einer skeptischen Welt den Grund für den US-Angriff auf Libyen aufzuzeigen, der als Vergeltung für den am 5. April 1986 durchgeführten Bombenanschlag auf die Diskothek La Belle in Westberlin erfolgte. Dabei waren zwei US-Soldaten und eine türkische Frau getötet und mehr als 200 Menschen, darunter 79 US-Soldaten, verletzt worden.

Abgefangene Nachrichten zwischen Tripolis und Agenten in Europa belegten, dass Libyen hinter diesem Anschlag steckte. Hier ist ein Auszug (aus dem Abhörprotokoll): "Um 1:30 morgens wurde eine der Aktionen mit Erfolg durchgeführt, ohne eine Spur zu hinterlassen."

Zehn Tage nach dem Bombenanschlag rächten sich die USA, indem sie mit über 60 Kampfjets die libysche Hauptstadt Tripolis und die Stadt Bengasi bombardierten. Diese Operation wurde von vielen als Versuch gesehen, den Obersten Muammar Gaddafi zu töten; der überlebte, aber seine 15-Monate alte Adoptivtochter und mindestens 15 weitere Zivilisten starben bei dem Angriff.

Vor drei Jahrzehnten regte sich die Welt noch mehr über die Tötung von Kindern auf. Weil der US-Bombenangriff auf der ganzen Welt Abscheu hervorrief, veröffentlichte die Reagan-Regierung die abgefangene, entschlüsselte Nachricht der libyschen Botschaft in Ostberlin, die den "Erfolg" des Angriffs auf die Disko meldete – mit dem prahlerischen Zusatz "ohne eine Spur zu hinterlassen", der sich als falsch erwies.

Die Reagan-Regierung entschied sich dafür, eine sensible geheimdienstliche Quelle preiszugeben und einzuräumen, dass sie die diplomatische Kommunikation Libyens nicht nur abgehört hat, sondern auch dechiffrieren konnte. Als der Welt dieser Beweis vorlag, beruhigte sich die internationale Kritik, und viele Kritiker sahen den Vergeltungsschlag gegen Tripolis jetzt sogar als gerechtfertigt an.

Wenn Sie Beweise haben ...

Wenn die USA tatsächlich Beweise dafür haben, wer für den Abschuss des Fluges 17 verantwortlich ist, die allerdings überzeugender als die bisher vorgebrachten sein müssen, halten wir es für das Beste, diese Beweise auch zu veröffentlichen – sogar auf die Gefahr hin, dass dadurch geheimdienstliche "Quellen und Methoden" preisgegeben werden müssten. Außerdem schlagen wir Ihnen vor, Ihre Untergebenen anzuweisen, die Glaubwürdigkeit der USA nicht weiterhin dadurch aufs Spiel zu setzen, dass sie Schlüsselinformationen über soziale Medien wie Twitter und Facebook verbreiten

Der Ruf des Boten ist ausschlaggebend für die Glaubwürdigkeit seiner Botschaft; das gilt ganz besonders für die Öffentlichkeitsarbeit einer Regierung. Inzwischen dürfte Ihnen wie uns klar sein, dass Außenminister Kerry in dieser Hinsicht eher eine Belastung als ein Gewinn für Sie ist. Ähnliches gilt auch für James Clapper, den Nationalen Geheimdienstdirektor; die Tatsache, dass der am 12. März 2013 in einer Anhörung vor dem Kongress unter Eid "eindeutig falsche Angaben"über die Datensammlung der NSA gemacht hat, sollte ihn für dieses Amt disqualifizieren. Clapper darf deshalb auch keinesfalls irgendwelche Angaben zum Flug 17 machen.

Wenn Sie tatsächlich Beweise haben, dann sollten diese im Rahmen der bewährten Methode einer »Interagency Intelligence Assessment«, einer gemeinsamen Einschätzung aller mit Flug MH17 beschäftigten US-Geheimdienste, präsentiert werden. Allerdings hören wir indirekt von einigen unserer ehemaligen Kollegen, daß die Version vom Absturz von MH17, mit der Minister Kerry hausieren geht, sich überhaupt nicht mit den wirklichen Erkenntnissen der Geheimdienste deckt. Gleiches war der Fall Ende August letzten Jahres, als Kerry ein neues, einzigartiges Instrument erfand, nämlich eine ›Regierungseinschätzung‹ – im Gegensatz zur gemeinsamen Einschätzung der Geheimdienste. Damit konnte er dann ohne jegliche überprüfbaren Beweise den syrischen Präsidenten Bashar Al-Assad für die Chemiewaffenangriffe in der Nähe von Damaskus verantwortlich machen. Alle ehrlichen Geheimdienstanalysten haben sich geweigert, dabei mitzumachen, und hielten sich statt dessen die Nasen zu.

Wir meinen, dass Sie sich endlich von ehrlichen Analysten der nachrichtendienstlichen Aufklärung ins Bild setzen lassen sollten. Die könnten Sie auch dazu bringen, die dringend notwendigen Schritte einzuleiten, um die Gefahr einzudämmen, daß die Beziehungen zu Rußland von einem neuen Kalten Krieg zu einer bewaffneten Konfrontation eskalieren. In aller Offenheit, wir sehen wenig Grund zu glauben, daß Minister Kerry und Ihre anderen Berater die Ungeheuerlichkeit dieser Gefahr richtig einschätzen.


In unserem letzten Memorandum, das Ihnen, Herr Präsident, am 4. Mai zugegangen ist, [s. hier] haben wir darauf hingewiesen, dass die USA, wenn sie "einen blutigen Bürgerkrieg zwischen der Ost- und der Westukraine und ein militärisches Eingreifen Russlands in der Ostukraine verhindern wollen, schnell vermitteln müssen, bevor die Gewalt völlig außer Kontrolle gerät". Am 18. Juli haben Sie gemeinsam mit den führenden Politikern Deutschlands, Frankreichs und Russlands eine sofortige Waffenruhe gefordert. Gut informierte Beobachter glauben, dass es in Ihrer Macht gestanden hätte, die ukrainische Führung zum Einlenken zu bewegen. Je länger Kiew seine Offensive gegen die Separatisten in der Ostukraine fortsetzt, desto heuchlerischer erscheinen Beteuerungen aus den USA (auch an einer Beilegung des Konfliktes interessiert zu sein).

Wir wiederholen unsere Empfehlungen vom 4. Mai, die Ursache dieser Konfrontation zu beseitigen, indem Sie öffentlich erklären, dass es nicht mehr wünschenswert ist, die Ukraine in die NATO aufzunehmen und mitteilen, dass Sie bereit sind, sich umgehend und persönlich mit dem russischen Präsidenten Putin zu treffen, um zu besprechen, wie die Krise zu entschärfen ist und wie die legitimen Interessen aller Beteiligten gewahrt werden können. Der Vorschlag eines baldigen Gipfels hat in (staatlich) kontrollierten und unabhängigen russischen Medien große Zustimmung gefunden – leider nicht in den Mainstream-Medien der USA. Auch Sie haben sich bisher nicht zu unserer Empfehlung (vom 4. Mai) geäußert.

Wir bitten höflich um eine Antwort.

Für den VIPS-Vorstand:

William Binney, früherer Technischer Direktor der NSA, zuständig für die Abteilung »World Geopolitical and Military Analysis«, im Ruhestand (i.R.)

Larry Johnson, CIA und US-Außenministerium, i.R.

Edward Loomis, NSA, Verschlüsselungsexperte, i.R.

David MacMichael, National Intelligence Council (ein Gremium der United States Intelligence Comunity, des Zusammenschlusses der 17 Nachrichtendienste der USA), i.R.

Ray McGovern, früherer US-Armee- bzw. Geheimdientsoffizier und CIA-Analyst, i.R.

Elizabeth Murray, Geheimdienstoffizierin im National Intelligence Council, zuständig für den Mittleren Osten, i.R.

Todd E. Pierce, Major des US Army Judge Advocate General’s Corps, der Justizinstanz des US-Heeres, i.R.

Coleen Rowley, Sonderbevollmächtigte (Special Agent) des FBI, i.R.

Peter Van Buren, Foreign Service Officer im US-Außenministerium, i.R.
Ann Wright, Oberst der US-Armee, i.R.; Foreign Service Officer im US-Außenministerium,
gekündigt

(Wir haben die von Rainer Ruppübersetzten Passagen des Memorandums der ehemaligen US-Geheimdienstler unverändert in kursiver Schrift übernommen; die fehlenden Passagen hat Luftpost selbst übersetzt, mit Links und Ergänzungen in runden Klammern versehen und in Steilschrift eingefügt. Der Link in eckigen Klammern war bereits im Originaltext des Memorandums enthalten, den wir nachfolgend komplett abdrucken.)

Mehr zum Thema:

Gegenmeinung: Kerry fabriziert neue "Beweise" im Stundentakt.....

Innerparteiliche AfD-Kritik an Russland-Basher Lucke, Henkel, Kölmel und Starbatty

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Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de
Mit neuen Parteien verhält es sich so wie mit alten. Sie halten sich nicht an das, was sie vorgeben zu halten. Wen das bei der Neu-Kreation der bürgerlichen Rechten erstaunt, dem fehlt es an politischen Sachverstand und Urteilsvermögen.

So regte sich das frühere CDU-Mitglied und heutiger Spitzenkandidat der brandenburgischen AfD, Alexander Gauland, heftig über das Abstimmungsverhalten der vier AfD-Abgeordneten im Europaparlament – der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke und seine AfD-Mitstreiter Hans-Olaf Henkel, Bernd Kölmel und Joachim Starbatty - auf, und warnte vor einer Spaltung seiner Partei.

Grund soll die Nichteinhaltung einer Resolution auf dem Parteitag im März gewesen sein, in der es hieß, es sei „von größter Bedeutung“, gegen Russland „keine Sanktionen zu verhängen“.

Außerdem habe Gauland und der Vorsitzende Lucke in einer gemeinsamen Pressemitteilung davor gewarnt, Russland im Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz der Boeing 777, Flug MH17 vorzuverurteilen.

Nichtsdestotrotz hatten die vier Abgeordneten im Juli im Europaparlament für eine russlandkritische Resolution gestimmt, in der der Europäische Rat aufgefordert wurde, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen.

Gauland erklärte laut russland.ru:
"das Votum der Abgeordneten sei ein klarer Verstoß gegen den Parteitagsbeschluss. „Wir haben gesagt: keine Sanktionen“ und er sei kurzfristig so verärgert gewesen, dass er mit dem Gedanken gespielt habe, seine Kandidatur im brandenburgischen Landtagswahlkampf niederzulegen. Er wollte dann aber seine Partei so wenige Wochen vor der Wahl nicht im Stich lassen.

Nach seinen Worten seien auch die Landesvorsitzenden von Sachsen und Thüringen, Frauke Petry und Björn Höcke, diesbezüglich seiner Meinung.

Sollten die AfD-Abgeordneten in weiteren wichtigen Punkten von den Beschlüssen der Partei abweichen, drohe eine Spaltung der AfD. „Und die kann keiner von uns wollen.“"
Eine Spaltung dieser Partei würde Deutschland und die Welt leicht verschmerzen. Sie ist so unnötig wie ein Kropf. Die Welt ist voll von solchen Parteien nebst professoralen Erbsenzählern, deren politischer Verstand ausreicht um in Talk-Shows mitschwätzen zu können. Mehr nicht. So wie Vertreter anderer Parteien auch.

FH

Interview mit Sergej Glazjew

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Bild: Sergej Glazjew
Wikimedia, Creative Commons

Sergej Glazjew ist Berater und enger Freund Präsident Putins. Glazjew, in der Ukraine geboren und Ökonom, kennt sich bestens aus mit den Machtspielen hinter den Kulissen, sowohl in der Ukraine als auch in Russland. Dieser Mann "weiß" wirklich, was geschieht. Außerdem ist er einer der führenden “Eurasischen Souveränisten” und daher eine absolute Hassfigur für die proamerikanischen Kreise in Russland. In den USA ist er genauso verhasst, und wurde auf deren jüngste Sanktionenliste gesetzt, nur weil ihnen nicht passt, was er zu sagen hat.

Dieses viertelstündige Interview ist eines der Interessantesten, das der Saker bisher posten konnte, sagt er selbst. Ich stimme ihm zu und empfehle es allen, die nach mehr Qualitätsinformation Ausschau halten. Das Video ist auf russisch, mit deutschen Untertiteln.





Video gefunden auf The Vineyard Saker - Deutsche Version. Viel Vergnügen und noch viel mehr neue Erkenntnisgewinne.



Oh Gott, der Antisemitismus!

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Gideon Levy جدعون ليفي גדעון לוי
Übersetzt von  Mikaela Honung
Für Juden ist Israel heutzutage der gefährlichste Ort in der Welt. Seit seiner Gründung sind in Israel mehr Juden durch Kriege und terroristische Attacken umgekommen als anderswo. Der Krieg in Gaza jedoch hat diesen Unterschied reduziert: mehr als jeder andere Krieg gefährdet er die Juden in der übrigen Welt.
Die Heimstätte der Juden, die Zuflucht der Nation, bietet nicht nur nicht mehr Schutz, sondern bedroht direkt die Juden auch anderswo. Bei der Einschätzung der Auswirkungen des Krieges muss auch dies unter den Verlusten berücksichtigt werden.

Eine Welle der Empörung bemächtigt sich der öffentlichen Weltmeinung. Im Gegensatz zu der selbstgefälligen, blinden und süffisanten israelischen Öffentlichkeit, haben die Leute außerhalb Israels die Bilder aus Gaza gesehen und waren darüber entsetzt. Für jeden, der ein Gewissen hat, war es unmöglich unberührt zu bleiben. Der Schock hat sich gegen den Staat in Hass verwandelt, der all dies angerichtet hat und bei einigen Gelegenheiten hat er den Antisemitismus aus seiner Höhle gelockt. Ja, im 21. Jahrhundert gibt es wieder Antisemitismus in der Welt und es ist Israel gewesen, der ihn genährt hat. Israel hat dem Hass genügend Entschuldigungen geliefert.

Nicht alle antiisraelischen Gefühle sind jedoch antisemitisch. Allenfalls ist das Gegenteil wahr: der größte Teil der Kritik an Israel ist begründet und moralisch zu rechtfertigen. Der Antisemitismus, rassistisch wie jeder nationalistische Hass, ist an den Rändern dieser Kritiken aufgetaucht, und Israel ist für sein Erscheinen direkt verantwortlich.

Cartoon: Carlos Latuff, Wikimedia, copyright free
Israelischer Soldat: Das auserwählte Volk
Palästinensischer Knabe: Das vertriebene Volk
Israel und das jüdische Establishment der Diaspora stempeln automatisch jede Kritik als antisemitisch ab. Der Trick ist alt: Das Gewicht der Schuld wird von denen, welche den Schrecken in Gaza angerichtet haben, auf jene projektiert, die sich mit dem sogenannten Antisemitismus beflecken. Das ist nicht unsere Schuld, das ist deine Schuld, du antisemitistische Welt. Was Israel auch tut, es hat immer die Welt gegen sich.

Das macht natürlich keinen Sinn. Ein Polizist, der einem jüdischen Autofahrer eine Strafe verpasst, ist nicht zwangsläufig antisemitisch, wie uns das einige jüdische Organisationen glauben machen wollen, ebenso wenig ist die Beraubung eines Rabbiners nicht zwangsläufig durch rassistischen Hass motiviert. Die Kritiken an Israel sind nicht zwangsläufig von Hass auf die Juden motiviert.

Diese Organisationen sind zum Blitzableiter für die Kritiken an Israel geworden und sie haben sie auf sich selbst geführt. Dies ist der Preis für ihre blinde Unterstützung Israels, für ihre laute Propaganda im Namen Israels, dafür, dass sie jede jüdische Gemeinde in eine PR-Agentur Israels verwandelt haben, für ihr einmütiges Gutheißen all dessen, was Israel tut. Wir sind ein Volk, sagen sie. In diesem Fall ist jeder, der Israel zu kritisieren wagt, auch wenn es in einen brutalen Konflikt geraten ist, ein Jude, der sich selbst hasst. Es sind also alle verantwortlich.

Ein paar Juden, die im Ausland leben, haben mir von Panik ergriffen, während des Krieges, geschrieben und sie baten mich keine Artikel mehr zu schreiben und die Kritik zu lassen, weil sie die Antisemiten für sich benützten. Ich antwortete ihnen, dass jede Fortsetzung von Gaza mehr Schäden für Israel anrichtet als alle meine Artikel zusammen. Ich kenne auch viele Personen, die noch Sympathie für Israel haben, weil es gerade auch einen Rest freier Gesellschaft gibt, der die Kritiken akzeptiert.

Die Juden sollten auf jeden Fall die eigenen Ängste gegen den Staat Israel richten. Viele Juden haben heute Angst. Teilweise sind diese Ängste übertrieben, teilweise berechtigt. Meines Erachtens bleibt Muslim in Europa zu sein heute weitaus schwieriger als Jude zu sein. Aber in Paris haben die Juden keinen Mut mehr, die Kippa zu tragen, in Belgien wurde einer Frau den Zutritt zu einem Geschäft verwehrt, weil sie Jüdin war und ein französischer Journalist, der Algier letzte Woche besuchte, sagte mir, dass der Hass auf Israel und die Juden in Frankreich einen historischen Höchststand erreicht hatte.

Diese Klagen sind an die Adresse Israels zu richten, weil Israel die Verantwortung für Gaza hat.

Jeder, der ein Herz für das Schicksal der Juden hat, jeder der über diese Episoden des Antisemitismus bestürzt ist, hätte darüber nachdenken sollen, bevor Israel einen weiteren sinnlosen Krieg führte. Die Welt ist nicht immer gegen Israel. Es reicht an die Übereinkommen von Oslo zu denken, wo einschließlich eines Teils der arabischen Welt, große Teile der Welt an seiner Seite stand. Die Welt wäre zufriedener, wenn sie Israel wieder umarmen könnte, weil es aufhört, sich wie ein Halbstarker und ein Unterdrücker zu benehmen.

Oh Gott, der Antisemitismus? Vielleicht, aber Israel selbst hat für das Zuführen von Brennstoff gesorgt.



Danke Tlaxcala
Quelle: http://www.haaretz.com/opinion/.premium-1.610481
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 14/08/2014
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=13181

Quelle: http://www.haaretz.com/opinion/.premium-1.610481
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 14/08/2014
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=13181

Nazi-Regierung der Ukraine stabil wie ihre Währung Griwna - Die wackelt auch gewaltig!

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Mowitz
So nimmt das Schicksal der Menschen in der Ukraine dann seinen unaufhaltsamen Lauf in die totale Armut. Mit einem nachhelfenden Schubser mittels Milliarden-Kredite der USEU/IWF und des internationalen Finanzkapitals, in den wirtschaftlichen Abgrund. Nun wird der unsichtbare "Markt" seines dazutun müssen,  um den wirtschaftlichen Sinkflug in die Hölle, als sogenanntes, notwendiges Stahlgewitter zur Reinigung eines "überbordenden Sozialstaats" darzustellen und zu beschleunigen.

Nicht ohne das sich Kapital- und Kriegsgewinnler vorher am Elend der Massen bereichern. Das tun sie nämlich immer!

Jedes vom internationalen Finanzkapital verordnete "Sparprogramm", ist auch stets ein internationales Plünderungsprogrammm, das gegen die Masse der Bevölkerung gerichtet ist. Das geht einher mit der Übernahme, (Privatisierung), des realen Staatsvermögens, im aktuellen Fall des ukrainischen. Mit Inflation und Abwertung der Währung als sichtbare Waffe der Plünderung.

Gestern lese ich, dass die Nationalbank der Ukraine den offiziellen Kurs der landeseigenen Währung, Griwna, gegenüber fremden Währungen auf ein neues historisches Tief gesenkt hat. Seit Jahresbeginn ist der Wechselkurs der ukrainischen Währung zum US-Dollar damit um über 67 Prozent gefallen. Die Ackergebiete der Ukraine beispielsweise, werden so zu einer billigen, durch Abwertung der eigenen Währung, zu einer stark rabattierten Beute ausländischen Kapitals.

Bild: Griwna, Wikimedia, public domain
Gott segne das Geld- und Plünderungssystem, das zusammen mit seinen parallel laufenden Kriegen, den wahren Kern des Kapitalismus ausmacht; die Reichen reicher und die Armen ärmer macht! Halleluja!  [ist die deutsche Transkription des hebräischen הַלְּלוּיָהּ (hallelu-Jáh), das sich aus dem Imperativ Plural preiset von hillel (hebräisch für „preisen, verherrlichen, ausrufen“) und Jah, der Kurzform des Gottesnamens JHWH, zusammensetzt. Wörtliche Übersetzung: Lobt Jah! Wiki] Bin ich jetzt Antisemit?

Der ukrainische Putschisten-Premier Arsenij Jazenjuk, der schon häufiger durch Hitlergruß und der Drohung Europa vom russischen Öl und Erdgas abzuschneiden, aufgefallen ist, erklärt jetzt, die Ukraine benötige noch mindestens fünf Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas die nächsten Monate, um den Winter ohne Versorgungsengpässe zu überstehen. Seit Juni bekommt das Land schon kein Erdgas mehr aus Russland, weil es davor monatelang die Rechnungen nicht bezahlt und seit November Schulden in Höhe von 5,3 Milliarden US-Dollar angehäuft hat.

Wie sagte noch der durch den westlichen Putsch abgesetzte ukrainische Präsident Janukowitsch, als er sich weigerte das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine zu unterzeichnen? „Sobald wir ein (wirtschaftliches) Niveau erreichen, das uns bequem erscheint, wenn es unseren Interessen entspricht, wenn wir unter normalen Bedingungen verhandeln können, dann können wir über eine Unterzeichnung sprechen.“ So lange wollten die Kräfte des useuropäischen Kapitals nicht warten. Denn dann wäre die Ukraine nicht mehr so billig zu haben gewesen. Und die Einkreisung Russlands und Chinas auf dem Weg in einen finalen Weltkrieg, wäre vorerst abgeblasen worden.

Merkel ist heute in Kiew und schon schlägt der ukrainische Außenminister einen "Marshall-Plan" unter deutscher Führung vor. Wobei die wirkliche "Führung" solcher Pläne immer in den Händen von internationalen Finanz(ä)liten im Hintergrund liegen. Die Politik als öffentliches Gesicht der internationalen Finanzmafia, wie es ein bedeutender Denker mal so, oder so ähnlich formulierte.
"Die Ukraine benötige "Hilfe in politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen", erklärt Pawlo Klimkin, ehemaliger ukrainischer Botschafter in Berlin; Deutschland könne maßgeblich dazu beitragen. Deutsche Wirtschaftskreise plädieren ebenfalls für einen "Marshall-Plan" für Kiew. Er werde "Deutschland viel Geld kosten, aber auch viel Nutzen bringen", urteilt der Vorsitzende des "Ost- und Mitteleuropa Vereins": "Von Lwiw bis Lugansk" erstrecke sich "einer der spannendsten Wachstumsmärkte direkt vor unserer Haustür". Der Vorstoß des ukrainischen Außenministers und die Reise der deutschen Kanzlerin erfolgen zu einem Zeitpunkt, zu dem die Regierung in Kiew - nicht fähig, den ostukrainischen Aufstand rasch niederzuschlagen - in gravierende ökonomische Schwierigkeiten gerät. Unter anderem ist zur Zeit völlig unklar, wie die Erdgasversorgung des Landes in der bevorstehenden kalten Jahreszeit angesichts des russischen Lieferstopp gesichert werden soll."GFP
Warum konnte also nicht abgewartet werden bis die Ukraine ihre eigenen Probleme gelöst hätte? Die Antwort ist einfach und weniger kompliziert als unsere Volksverdummer uns glauben machen wollen.

Es ist die Angst der USA, Europas und des westlichen, neoliberalen Kapitals, als Führungspersonal des Planeten von China, Russland und anderen abgelöst zu werden. Das hofft man durch einen angestrebten Krieg verhindern zu können. Der Krieg, wie schon so oft, als Wachstums- und Brandbeschleuniger in der Menschheitsgeschichte eingesetzt, soll der ebenfalls finale "Befreiungsschlag" des US-Kapitalis sein um seine alleinigen Weltherrschaftsansprüche durchzusetzen.

Allerdings wird bei einem Dritten Weltkrieg Europa, so oder so, das erste Opfer sein. Die Gefahr eines solchen Krieges bleibt real, bis Europa sich zu einer Abnablung von den Vereinigten Staaten von Nordamerika aufrafft, und deren Militärbasen über ganz Europa dicht macht.

Geschäfte zum gegenseitigen Nutzen müssen ja nicht zwangsläufig von US-Militärbasen in Europa abhängig sein. Mit Russland und China hätte Europa kein Militärbasenproblem. Die haben nämlich keine in Europa. Außer Russland im europäischen Teil seines eigenen Landes, wie auch die Länder des übrigen Europas Militärbasen auf ihren Territorien haben. Der Fremdkörper in Europa ist nicht Russland, sondern eher schon die Vereinigten Staaten von Nordamerika.

FH

MH17: Fluchtpunkt...

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Von Pepe Escobar
Übersetzung Lars Schall
Zuerst verschwand Passagierflugzeug MH370 von Planet Erde. Dann verschwand MH370 aus dem Nachrichten-Zyklus. Zunächst wurde MH17 durch “Putins Rakete” abgeschossen – wie Planet Erde mitgeteilt wurde. Dann verschwand auch MH17 aus dem Nachrichten-Zyklus.
Wo ist Baudrillard, wenn wir ihn brauchen? Wäre er noch am Leben, würde der Derwisch des Simulakrums diese beiden malaysischen Flugzeuge bereits als Spiegelbilder dekonstruiert haben; vom absoluten Verschwinden bis hin zur maximalen Exposition, und dann wieder verschwunden. Sie könnten genauso gut auch von Außerirdischen entführt – und abgeschossen – worden sein. Jetzt sehen Sie sie, jetzt nicht.

Die Blackbox, Datenschreiber – alles im Zusammenhang mit MH17 bewegt sich mittlerweile in einem schwarzen Nichts. Die Briten brauchen ewig, um die Daten zu analysieren, und wenn sie dies bereits erledigt haben, sprechen sie nicht darüber.

Das Pentagon, mit 20-20-Vision über der Ukraine, weiß, was passiert ist. Der russische Geheimdienst weiß nicht nur, was passiert ist, sondern bot sogar einen verlockenden Blick darauf in einer offiziellen Präsentation an, die vom “Westen” weggewischt wurde. Die besten technischen Analysen deuten nicht auf “Putins Rakete“ – eine BUK – hin, sondern auf eine Kombination aus einer R-60-Luft-Luft-Rakete und einer automatischen Kanone eines Su-25.

Ein Leser hat mich auf diese sachgerechte Bewertung des ehemaligen USAF- und Boeing-Ingenieurs Raymond Blohm hingewiesen: “Mit dem richtigen Hinleiten braucht ein Su-25 nicht ganz so schnell wie eine Boeing 777 fliegen. Er muss nur zu einer Raketenfeuerstellung hinkommen. Da die 777 nicht manövrierte, wäre es einfach zu berechnen, wann man an einer bestimmten Stelle am Himmel unterhalb der 777 ankommt. Von dort an ist es die Rakete, die die Geschwindigkeit und die Höhenfähigkeit hat, die 777 zu treffen. (Die R-60 ist eine sehr fähige Rakete.) Nachdem die Rakete einen Motor ausschaltet, liegen sowohl die maximale Geschwindigkeit der 777 und ihre maximale Höhe im Fähigkeitsbereich von Schnelligkeit und Höhe eines Su-25-Kampfjets. Dann kann die Su-25 ihre Kanonenfeuerkraft zeigen.“

Man folge dem Motorwrack. Man folge dem Cockpitwrack. Man folge dem Motiv. Man kann sich gar nicht die geopolitische Kollision der tektonischen Platten vorstellen, würde das Kiewer Regime verantwortlich gemacht werden. Es wäre der Verflüchtigungspunkt für den ganzen – schrägen – Begriff des “unverzichtbaren” Exzeptionalismus des Imperiums des Chaos.

Cartoon: Carlos Latuff, Wikimedia, copyright free
Onkel Sam: Wir sind offen für Geschäfte
So wie MH370 völlig verschwunden ist, muss die MH17-Geschichte auch komplett verschwinden. Die Holländer und die Briten könnten irgendwann hervortreten und auf einer hochkarätigen Pressekonferenz der Welt sagen, was His Master’s Voice schließlich redigierte. Dennoch kann man auf einen Rest an Empörung, wenn nicht Verwirrung, einer großen Anzahl von trauernden holländischen Familien zählen. Und man kann sich auf die Empörung Malaysias als Nation verlassen. Wie in: Warum wir? Und nicht nur einmal, sondern zweimal?

Moskau weiß nach der Dekonstruktion der “Logik” hinter der anhaltenden, hysterischen Dämonisierung von Russland / Putin, dass alles, was sie sagen werden, von der Orwell‘schen Gedankenpolizei für ungültig erklärt werden wird. Doch sosehr His Master’s Voice das kontrolliert, was die Holländer und Briten irgendwann offenbaren könnten, so könnte Russland einen Konterschlag setzen, indem es das entscheidende Szenario gegenüber Malaysia durchsickern lässt. Und Malaysia wird sprechen.

MH370 verschwand wie in einem Videospiel. MH17 wurde wie in einem Videospiel getroffen. Nunmehr verschwinden ihre jeweils dazugehörigen Erzählungen. Es ist, als ob wir in einer winzigen Probe der schwarzen Hypothese der Post-Geschichte lebten.

Der Star der Postmoderne Jean-Francois Lyotard und später der flämische Denker Lieven De Cauter waren unter den wenigen, die sich an der Untersuchung der schwarzen Hypothese versuchten. Die schwarze Hypothese ist die ultimative Dystopie, die in der kosmologischen Zeit des Todes der Sonne spielt, so in etwa 4.5 Milliarden Jahren. Im Grunde geht es um das Überleben der Technowissenschaft über den Tod der Sonne und den Tod der Menschheit selber hinaus.

MH370 mag also in einen Vorraum der schwarzen Hypothese verschwunden sein. Aber MH17 ist viel prosaischer; es könnte eine Operation unter falscher Flagge gewesen sein, die schiefgelaufen ist. Unter den Regeln des Reichs des Chaos muss es auch verschwinden. Die Frage ist, ob die globale Zivilgesellschaft dies akzeptieren wird – oder ob sie auch schon ihren Verflüchtigungspunkt erreicht hat?


Quelle: http://www.atimes.com/atimes/Central_Asia/CEN-02-150814.html
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=13186

Das Neueste vom neuen Kalten Krieg: Ich setze mein Geld auf Putin

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Von Mike Whitney
counterpunch, 12.08.14
Der US-Autor Mike Whitney untersucht die eigentlichen Ursachen für den Streit um die Ukraine und sieht Russland am längeren Hebel. (DIESER ARTIKEL IST EIN ABSOLUTES MUSS!)

"Die Geschichte zeigt, dass die USA von Kriegen in Europa politisch und wirtschaftlich sehr profitiert haben. Der riesige Kapitalzufluss aus Europa, der nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg erfolgte, machte die USA zur Supermacht. ... Angesichts des Niedergangs ihrer Wirtschaft versuchen die USA auch heute wieder einen Krieg in Europa zu provozieren, um noch einmal den gleichen Effekt zu erzielen."– Sergey Glazyev (deutsche Schreibweise Sergei Glasjew), russischer Politiker und Wirtschaftswissenschaftler [der hier in einem Video mit englischen Untertiteln zu sehen und zu hören ist] (Ein längeres Video-Interview mit deutschen Untertiteln ist hier aufzurufen; die deutschen Untertitel gibt es hier auch als besser lesbaren zusammenhängenden Text.)
"Die Entdeckung der größten bekannten Gasreserven der Welt im Persischen Golf, die sich Katar und der Iran teilen, und 2007 vorgenommene neue Bewertungen, die ergaben, dass die Gasvorkommen in der Levante 70 Prozent ergiebiger als bisher angenommen sind, liefern den Schlüssel zum Verständnis der Dynamik der aktuellen Konflikte. Wenn die PARS-Pipeline vom Iran durch den Irak und Syrien bis zur Ostküste des Mittelmeers tatsächlich gebaut würde, könnte die Europäische Union für die Dauer von 100 bis 120 Jahren mehr als 45 Prozent ihres Gasbedarfs aus russischen und iranischen Erdgasvorkommen decken. Unter konfliktfreien Verhältnissen würde das zu einer verstärkten Integration der Bereiche Energieversorgung und Wirtschaftsentwicklung in Europa, Russland und im Iran führen."– Christof Lehmann im Interview mit dem Route Magazine.
Cartoon: Carlos Latuff, Wikimedia, copyright free
Wir sind hier, um die Demokratie zu bringen!
Sprechen Sie mir nach
DE-MO-KRA-TIE!
Das Scheitern der (verdeckten) US-Operationen in Syrien hat zu einer Verschärfung des von Washington initiierten Stellvertreterkrieges in der Ukraine geführt. Mit der Unterstützung angeblich "gemäßigter" islamistischer Kämpfer hoffte die Obama-Regierung Baschar al-Assads Regime in Syrien stürzen, ihn durch eine US-hörige Marionette ersetzen und damit die Errichtung der unerwünschten Iran-Irak-Syrien- Pipeline verhindern zu können. Dieser Plan ist nicht aufgegangen und wird auch in naher Zukunft nicht zu realisieren sein; das könnte bedeuten, dass diese Pipeline doch noch gebaut wird.

Warum wäre das ein Problem?

Das wäre ein Problem, weil nach Dr. Lehmann "die EU dann rund 50 Prozent ihres Erdgasbedarfs aus iranischen und russischen Quellen decken könnte". Als Europas bevorzugte Energielieferanten würden Moskau und Teheran wirtschaftlich und politisch gestärkt, während der Einfluss der USA und ihrer Verbündeten – besonders der Einfluss Katars und Israels – auf Europa schwände. Deshalb haben Gegner der Pipeline den Plan entwickelt, das Projekt durch die Entfachung eines Bürgerkriegs in Syrien zu sabotieren. (In dem bereits eingangs zitierter Interview) hat Dr. Lehmann dazu gesagt:
"2007 hat Katar dem türkischen Außenminister Davotoglu 10 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt; mit diesem Geld sollte die auch in in der Türkei und in Syrien präsente Muslimbruderschaft einen Umsturz in Syrien herbeiführen. Kürzlich hat der ehemalige französische Außenminister Dumas ausgeplaudert, dass in Großbritannien etwa zur gleichen Zeit die Planungen für den Umsturz in Syrien mit Hilfe 'von Rebellen' begannen."
Mit anderen Worten, die Idee, eine Armee dschihadistischer Kämpfer zu bewaffnen, zu trainieren und zu finanzieren, um Assad zu stürzen und Syrien im Interesse des Westens umzuformen, ist energiepolitischen Ursprungs; damit sollte verhindert werden, dass sich US-Rivalen in dieser Region Vorteile verschaffen. [Anmerkung: Wir wissen nicht, warum Lehmann Saudi- Arabien, Kuwait und andere Golfstaaten nicht erwähnt, obwohl auch denen durch die PARS-Pipeline Nachteile entstünden.]

Lehmanns These wird auch von anderen Analysten wie Nafeez Ahmed vom Guardian gestützt; er hat beschrieben, was hinter den Kulissen des inszenierten "Bürgerkriegs" in Syrien vorging. Es folgt ein Zitat aus seinem Artikel "Syria intervention plan fueled by oil interests, not chemical weapon concern" (Der Plan zur Intervention in Syrien basiert auf Ölinteressen und nicht auf der Angst vor Chemiewaffen): [Der Artikel ist hier
aufzurufen.]
"Aus einer Präsidentenverfügung vom Mai 2007 geht hervor, dass Bush die CIA bereits damals zu Operationen gegen den Iran autorisiert hat (s. hier). Wie Seymour Hersh im New Yorker berichtete, gab es im Rahmen dieser Aktivitäten auch bereits verdeckte Operationen in Syrien. Von Informanten in der US-Regierung und in US-Geheimdiensten hatte Hersh erfahren, dass die Bush- Administration in Kooperation mit der der sunnitischen Regierung Saudi-Arabiens in verdeckten Operationen die schiitische Hisbollah im Libanon zu schwächen versuchte. 'Die USA haben sich auch an verdeckten Operationen gegen den Iran und dessen Verbündeten Syrien beteiligt,' schrieb Hersh; 'ein Nebenprodukt' sei dabei auch 'die Aufrüstung extremistischer sunnitischer Gruppierungen' gewesen, die den USA feindlich gegenüber gestanden und 'mit Al-Qaida sympathisiert' hätten. Hersh wies auch darauf hin, dass 'die saudische Regierung mit Washingtons Einverständnis Geld und logistische Hilfe zur Schwächung der Assad-Regierung in Syrien zur Verfügung gestellt habe'....

Nach Angaben des ehemaligen französischen Außenministers Roland Dumas wurden in Großbritannien bereits ab 2009 verdeckte Operationen in Syrien geplant: 'Ich war zwei Jahre vor dem Gewaltausbruch in Syrien wegen anderer Angelegenheiten in England,' erklärte er im französischen Fernsehen: 'Dort traf ich mit führenden britischen Politikern zusammen, die mir anvertrauten, dass sie etwas gegen Syrien vorbereiteten. Das war in Großbritannien, nicht in den USA. Großbritannien bereitete Kämpfer darauf vor, in Syrien einzufallen.'

Aus durchgesickerten E-Mails des privaten Geheimdienstes Stratfor, die sich auch auf ein Treffen mit Pentagon Vertretern bezogen, geht hervor, dass sowohl die USA als auch Großbritannien seit 2011 syrische Oppositionskräfte mit dem Ziel trainierten, 'den Zusammenbruch des Assad-Regimes von innen zu betreiben'. (Weitere Infos dazu sind hier nachzulesen.)

War die Destabilisierung Syriens und des Irans nur Teil einer Gesamtstrategie? Nach Aussagen des ehemaligen NATO-Oberkommandierenden Wesley Clark; (s. hier, er war Oberkommandierender und nicht Generalsekretär der NATO, wie im englischen Originaltext irrtümlich behauptet wird) wurden durch ein Memorandum aus dem Büro des US-Verteidigungsministers nur wenige Wochen nach den Anschlägen am 11. September 2001 Pläne bekannt, die vorsahen, 'in nur fünf Jahren die Regierungen von sieben Staaten zu attackieren und zu stürzen'; auf den Irak sollten 'Syrien, der Libanon, Libyen, Somalia, der Sudan und der Iran' folgen. In einem Interview vertrat Clark später die Ansicht, mit dieser Strategie wolle man sich die Kontrolle über die gesamten Öl- und Gasvorkommen in der Region sichern."
Anscheinend wurde Assad 2009 wegen des Pipeline-Projekts von Katar angesprochen, war aus "Rücksichtnahme auf die Interessen seines Verbündeten Russland" aber nicht zur Zusammenarbeit bereit. Hätte Assad das Angebot aus Katar angenommen, wäre möglicherweise der Versuch, ihn zu stürzen, aufgegeben worden. Auf jeden Fall war der ausbleibende Erfolg in Syrien der Grund für den Umsturz in der Ukraine. Dr. Lehmann schrieb dazu [in dem Artikel "The Atlantic Axis and the Making of a War in Ukraine" (Die atlantische Achse und die Anzettelung des Krieges in der Ukraine), der hier nachzulesen ist]:
"Der Krieg in der Ukraine wurde notwendig, weil der Umsturzversuch der Muslimbruderschaft in Syrien im Sommer 2012 scheiterte. ... Im Juni und Juli 2012 trugen rund 20.000 NATO-Söldner, die in Libyen rekrutiert und trainiert worden waren, von der jordanischen Grenzstadt Al-Mafraq aus zwei Großangriffe zur Eroberung der syrischen Stadt Aleppo vor. Beide Angriffe scheiterten, und die 'libysche Brigade' wurde von der syrischen Armee buchstäblich aufgerieben.

Nach dieser schweren Niederlage begann Saudi-Arabien mit einer groß angelegten Kampagne, die nicht über die Muslimbruderschaft, sondern über das Netzwerk ihrer üblen Schwester Al-Qaida lief, neue Dschihad-Kämpfer zu rekrutieren. Die International Crisis Group reagierte mit der Veröffentlichung ihres Berichtes 'Tentative Jihad' (Versuch eines Dschihads), und Washington musste sich 'politisch' von den 'Extremisten' distanzieren. Nachdem auch Plan B, der Versuch, Assad den Einsatz von Giftgas anzulasten, scheiterte, war klar, dass der Krieg gegen die syrische Regierung nicht mehr zu gewinnen war."
Die USA wurden auch noch durch andere Faktoren veranlasst, in der Ukraine die Konfrontation mit Moskau zu suchen, die treibende Kraft ist aber die Gefahr, dass die US-Rivalen Russland und der Iran zu dominierenden Spielern in einem Energiekrieg werden könnten, der die Macht Washingtons zunehmend schrumpfen ließe. Außerdem wäre eine fortschreitende wirtschaftliche Integration Russlands in die EU eine direkte Bedrohung für den Plan der USA, sich künftig stärker nach Asien zu orientieren; auch das weitere Vorrücken der NATO an die Grenzen Russlands und die Abwicklung des globalen Energiehandels in US-Dollars wären nicht mehr gesichert.

Lehmann zitiert aus einem Gespräch mit "einem führenden NATO-Admiral aus einem nordeuropäischen Staat" dessen aus zwei Sätzen bestehende Zusammenfassung der US-Außenpolitik. Der Admiral sagte:
"US-Kollegen aus dem Pentagon haben mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, die USA und Großbritannien würden die Beziehungen zwischen Europa und der (ehemaligen) Sowjetunion niemals so eng werden lassen, dass sie ihre bisher unangefochtene politische, wirtschaftliche oder militärische Vorherrschaft auf dem europäischen Kontinent gefährden könnten. Eine solche Entwicklung werde man mit allen Mittel verhindern, wenn es nötig sei, auch durch das Provozieren eines Krieges in Mitteleuropa."
Das ist der Kern des Problems. Die USA wollen keinesfalls zulassen, dass ein Staat oder ein Zusammenschluss von Staaten ihre Dominanz gefährdet. Washington duldet keine Rivalen. Es will die unangefochtene, globale Supermacht bleiben, die Paul Wolfowitz in einem frühen Entwurf zur Nationalen Verteidigungsstrategie der USA (weitere Infos dazu hier) so beschrieben hat:
"Unser erstes Ziel ist es, das Aufkommen eines neuen Rivalen – der so bedrohlich ist, wie es die ehemalige Sowjetunion war – entweder auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo zu verhindern. Das ist das dominierende Anliegen unserer neuen regionalen Verteidigungsstrategie; deshalb müssen wir bestrebt sein, jede feindliche Macht an der Beherrschung einer Region und der Kontrolle über deren Ressourcen zu hindern, wenn sie dadurch zur Weltmacht werden könnte."
Deshalb tut die Obama-Administration alles Erdenkliche, um eine engere wirtschaftliche Kooperation zwischen der EU und Russland zu stoppen und das Petrodollar-System zu erhalten. Dieses System entstand 1974, als es Präsident Richard Nixon gelang, die OPEC-Länder dafür zu gewinnen, ihr Öl nur noch für Dollars zu verkaufen und die überzähligen Dollars aus ihren Ölverkäufen in US-Staatsanleihen anzulegen. Dieses Arrangement erwies sich als wahrer Geldregen für die USA, der ihnen täglich mehr als eine Milliarde Dollar zufließen lässt. Deshalb können sich die USA auch einen überhöhten Konsum und ständig steigende Defizite leisten. Alle anderen Staaten müssen viele Dollars anhäufen, um das Öl kaufen zu können, das ihre Maschinen antreibt, ihre Häuser heizt und ihre Fahrzeuge bewegt. So können die USA bedenkenlos immer mehr Dollars drucken, für die nur die Druckkosten anfallen, und dafür wertvolle Importgüter eintauschen, in denen viel kostspielige Arbeit und teure Materialien stecken. Die Staaten, die Erdöl und Erdgas verkaufen, legen ihre überschüssigen Gewinne in US-Staatsanleihen oder anderen dollarnotierten Papieren wie Aktien, Rentenpapieren und sonstigen Obligationen, Immobilienwerten oder Exchange-traded funds / ETFs (börsengehandelten Fonds) an. (Die meisten der wertlosen Papierdollars fließen also wieder in die USA zurück, und) diesem lukrativen Kreislauf verdanken die (eigentlich schon lange bankrotten) USA ihre Spitzenposition (in der Weltwirtschaft).

Ein Kritiker hat diesen Vorgang einmal so beschrieben: "Der Welthandel ist jetzt ein Spiel, in dem die USA nur noch Dollars produzieren, während die übrige Welt die Güter produziert, die für Dollars zu haben sind."

Das Petrodollar-System stützt die Monopolstellung des Dollars und macht ihn zur Weltreservewährung. Es schafft eine übermäßige Nachfrage nach Dollars, die es der Fed (der US-Notenbank,) ermöglicht, den USA ständig neue Kredite zur sehr geringen Finanzierungskosten zu verschaffen. Würden Öl und Erdgas nicht mehr in US-Dollars gehandelt, würde der Wert des Dollars abstürzen, der Anleihenmarkt würde zusammenbrechen, und die US-Wirtschaft würde in einen langfristigen Niedergang schlittern.

Einer der Gründe für den Überfall der USA auf den Irak war Saddams Entscheidung, sein Öl nur noch für Euros zu verkaufen; die USA betrachten jede Abkehr vom Petrodollar als direkte Bedrohung ihrer Staatssicherheit.

Moskau kennt diese Achillesferse Washingtons und gibt sich alle Mühe, diese Schwäche auszunutzen, indem es in seinen eigenen Handelsvereinbarungen den Dollar zunehmend ausschließt. Bis jetzt hat Moskau schon China und den Iran dazu gebracht, in ihrem bilateralen Handel auf den Dollar zu verzichten, und die drei Staaten haben dabei festgestellt, dass auch andere Handelspartner bestrebt sind, ihnen nachzueifern. Kürzlich hat der russische Wirtschaftsminister sogar zu einer "Entdollarisierungskonferenz" eingeladen, um eine Währungswechsel-Verordnung zu verkünden, die besagt, "dass die russische Regierung russische Firmen künftig per Gesetz zwingen kann, einen bestimmten Prozentsatz ihres Warengeschäftes in Rubel abzuwickeln.

RT hat letzte Woche berichtet:
"Die Zentralbanken Russlands und Chinas haben ein Währungsabkommen geschlossen, in dem festgelegt wurde, dass der beiderseitige Handel künftig in den Landeswährungen abgewickelt wird, um im bilateralen Zahlungsverkehr die Abhängigkeit vom US-Dollar zu beseitigen. 'Das zwischen der Zentralbank Russlands und der Chinesischen Volksbank vereinbarte Abkommen über den Tauschwert ihrer Währungen wurde von beiden Seiten akzeptiert. ... Die Vereinbarung wird die künftige Abwicklung des beiderseitigen Handels in Yuan und Rubel erleichtern und die Devisenmärkte Russlands und Chinas stimulieren,' erklärte der russische Verhandlungsführer.

Gegenwärtig würden noch mehr als 75 Prozent des Zahlungsverkehrs im Handel zwischen Russland und China in US-Dollar abgewickelt, berichtete die Zeitung Rossiyskaya Gazeta [Das Zitat ist hier entnommen.]
Der Angriff auf das Recycling des Petrodollars ist eine der asymmetrischen Strategien, die Moskau verfolgt, um die Aggressivität der US-Regierung zu kontern, seine Souveränität zu verteidigen und wieder eine am Völkerrecht orientierte multipolare Weltordnung herzustellen. Der Kreml drängt auch auf institutionelle Veränderungen, die mit neuen Spielregeln die ungerechten Vorteile für die reicheren Länder und insbesondere die USA beseitigen sollen. Die Entmachtung des IWF, dessen ausbeuterische Darlehens- und Bestrafungspolitik die meisten Entwicklungsländer und besonders die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika benachteiligt, könnte mit Hilfe einer Entwicklungsbank gelingen, die im Juli von den BRICS-Staaten mit einem Startkapital im Wert von 100 Milliarden Dollar gegründet wurde. Die neue Bank soll "den Einfluss westlicher Kreditgeber und des Dollars begrenzen, indem sie Geld für Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte in den BRICS-Staaten zur Verfügung stellt; im Unterschied zum IWF oder zur Weltbank sollen in der neuen Entwicklungsbank, alle Einlegerstaaten – unabhängig von der Höhe ihres Bruttoinlandsprodukts / BIP – gleichberechtigt mitentscheiden können.

RT hat dazu berichtet:
"Die aufsehenerregende Neugründung der BRICS-Bank wird als ein erster Schritt zum Abbau der Dominanz des US-Dollars im globalen Handel gesehen; auch die Macht der den Dollar stützenden Einrichtungen – des Internationalen Währungsfonds / IWF und der Weltbank, die beide in den USA angesiedelt sind, soll damit gebrochen werden, weil die BRICS-Staaten zu wenig Einfluss darauf haben. ...
'Mit dieser Einrichtung schaffen wir das Fundament für einen wirksamen Schutz unserer nationalen Wirtschaften vor weiteren Krisen auf den Finanzmärkten,' erklärte der russische Präsident Wladimir Putin."
Das aggressive Vorpreschen Washingtons in der Ukraine hat Moskau natürlich zu Gegenmaßnahmen gezwungen. Russland widersetzt sich den USA aber nicht militärisch, was Obama und Co. bevorzugen würden; Putin zielt auf die Verwundbarkeit des Petrodollar- Systems. Die BRICS-Entwicklungsbank stellt die dominierende Rolle des IWF als letzte Zuflucht von Staaten in Geldnot in Frage, und damit auch die Macht der wohlhabenden westlichen Staaten und ihrer Industrien. Die neue Bank schafft tatsächlich die Basis für institutionelle Veränderungen, und das auch noch innerhalb des bestehenden kapitalistischen Rahmens.

Der russische Politiker und Wirtschaftswissenschaftler Sergei Glazyev untersucht den Konflikt zwischen Washington und Moskau in einem Essay mit dem Titel "Die USA rüsten die Ukraine militärisch auf, weil sie in Russland einfallen wollen". Es folgt ein Auszug daraus: (Seine Ansichten vertritt er auch in einem Video mit deutschen Untertiteln, das hier aufzurufen ist.)
"Wer einen Krieg verhindern will, muss die Kriegstreiber stoppen. Im Anfangsstadium entfaltet sich ein Krieg zunächst auf den Feldern der Wirtschaft, der Beeinflussung der Öffentlichkeit und der Politik. Die wirtschaftliche Überlegenheit der USA beruht auf einem riesigen Schuldenberg, der schon lange so hoch ist, das er nie getilgt werden kann. Die größten Kreditgeber der USA würden selbst zusammenbrechen, wenn sie den US-Markt mit ihren angesammelten US-Dollars und US-Staatsanleihen überschwemmen. Natürlich wird der Zusammenbruch des US-Finanzsystems allen Haltern von US-Dollars und US-Wertpapieren hohe Verluste bringen. Aber erstens wiegen diese Verluste für Russland, Europa und China weniger schwer, als die Verluste, die ein Dritter Weltkrieg verursachen würde, der wegen der gegenwärtigen US-Geopolitik zu befürchten ist. Und zweitens, je schneller die USA unter ihrem schnell wachsenden Schuldenberg zusammenbrechen, desto niedriger werden die Verluste (potenzieller Geldgeber) sein. Drittens eröffnet der Zusammenbruch des Dollars die Möglichkeit, das globale Finanzsystem endlich auf der Basis von Gerechtigkeit und zum Vorteil aller zu reformieren."
Washington betrachtet es als "moderne Kriegsführung", wenn es den aus Neonazis oder islamistischen Extremisten bestehenden Armeen in seinen Stellvertreterkriegen verdeckte Unterstützung zukommen lässt. Für Moskau besteht moderne Kriegsführung darin, dem Feind die Fähigkeit zu nehmen, ständig Angriffe auf die russische Währung, auf russische Institutionen, auf den russischen Anleihenmarkt und auf die Glaubwürdigkeit vorzunehmen, die Moskau braucht, um seine Verbündeten davon überzeugen zu können, dass es wirklich ein vernünftiges globales Wirtschaftssystem anstrebt.

Ich werde mein Geld in Russland anlegen.

Mike Whitney lebt im Staat Washington. Er ist Mitautor des Buches "Hopeless: Barack Obama and the Politics of Illusion (Hoffnungslos: Barack Obama und die Politik der Illusionen), erschienen bei AK Press. Das Buch ist auch als Kindle Edition verfügbar. Der Autor ist zu erreichen über fergiewhitney@msn.com

Übersetzung: Wolfgang Jung, luftpost-kl.de

(Hervorhebungen von Gegenmeinung)
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