Mowitz |
Die Oma und der Opa mit ihren Notgroschen für's Alter können das nicht. Ihnen fehlt beide die kriminelle Energie und das Wissen wie man Erspartes in Sicherheit bringt und die Gesellshaft bescheißt. Sie werden, nachdem sie schon ihr ganzes aktive Berufsleben für die Reichen gearbeitet haben, damit die immer reicher werden konnten, am Ende ihres Lebens enteignet und mit Strafzinsen um ihr klägliches Ersparte gebracht, das eigentlich noch als Bezahlung für das eigene Begräbnis gedacht war, damit nicht die eigenen Kinder und Kindeskinder zur Gemeindekasse gebeten werden.
Woher kommt das viele Geld eigentlich, das niemand benötigt oder braucht und sich am Ende der Finanzkrise in den Händen der 0,1 Prozent wiederfinden wird, die jetzt schon mit dubiosen Heuschreckenfonds und Leerverkäufen versuchen mit Finanzblasen das ewige Wachstum im Kapitalismus nicht sterben zu lassen?
EZB-Präsident Mario Draghi, ehemaliger Vizepräsident bei Goldman Sachs, versucht nun schon seit zwei Jahren mit der hohen Kunst der Ramsch-Magie in Europa die Wirtschaft wieder anzukurbeln und „Ramschpapiere“, welche die Bilanzen der Banken belasten, aufzukaufen und so Kreditrisiken der Banken dem Steuerzahler aufzubürden. Hunderte Milliarden Euro hat die EZB zum Kauf von Ramschpapieren in den Finanzsektor gepumpt, in der Hoffnung, dass das "frisch gedruckte" Geld der EZB die Banken ermuntern würde, Kredite an die Realwirtschaft zu bewilligen. Doch viele Banken finden es lohnender mit Geld zu spekulieren als es in der Realwirtschaft "arbeiten" zu lassen. Die Hexenküche des Spekulationssektors hat nicht zum ersten Mal dazu gedient bei der Umverteilung von Arm zu Reich, eine führende Rolle einzunehmen - und dabei kurzfristige und auf Dauer unhaltbare Gewinne seinem Spekulations-Publikum als sichere Anleihen vorzugaukeln.
Einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam zufolge ist das Vermögen der Superreichen in den vergangenen Jahren um 44 Prozent gestiegen - während der Besitz des armen Teils der Weltbevölkerung um 41 Prozent zurückgegangen ist. Ursächlich für diese Entwicklung ist nach Meinung der Verfasser der Studie eine nicht nennenswerte Besteuerung von großen Vermögen und Kapitalgewinnen. Unbehelligt können Superreiche ihre Profite in extra für sie eingerichtete Steuerparadiese transferieren, wo in mafiösen Bankstrukturen ihre Profite nicht nur unangetastet bleiben, sondern sich sich auch noch schneller vermehren als sie es je in den Herkunftsländern taten, aus denen die Milliarden auf abenteuerlichen Wegen in die Geldwaschanlagen überführt wurden.
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de |
Nouriel "Dr. Doom" Roubini, Wirtschaftswissenschaftler und Professor an der New York University, war einer der ganz wenigen Volkswirte mit Rang und Namen, die bereits vor den Folgen der US-Immobilienblase warnte, als die Mehrheit der Experten noch gar nicht wusste, dass die Welt von einer US-Immobilienblase bedroht wurde. Es wurde die größte Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 - viele sagen auch eine noch größere als 1929 - und die uns bis heute noch schwer zu schaffen macht. Ein Ende der Krise ist immer noch nicht in Sicht.
Nouriel Roubini spielte die Rolle des Außenseiters, was vielleicht dazu beigetragen hat, dass er sich bis heute nicht um Mehrheitsmeinungen kümmert und häufiger mit seinen Prognosen richtiger liegt als besagte Mehrheit.
"Trotz vieler Anfeindungen und Verspottungen aus der Fachwelt („Dr. Doom“ = „Dr. Untergang“) warnte Nouriel Roubini seit 2004 stets vor einem Platzen der Immobilienblase und einer daraus resultierenden „harten Landung“ der US-Wirtschaft. 2006 sagte er eine Rezession in den USA mit weltweiten Auswirkungen voraus. 2008 warnte er, die aktuelle Finanzkrise habe mit der Pleite der Bear Stearns gerade erst begonnen, und der Weltwirtschaft drohe ein Kollaps. Er empfahl eine Verstaatlichung der betroffenen Banken; es sei besser, „die Banken besser gleich ganz [zu] kaufen und sie anschließend zu Geld [zu] machen“ als sie durch einen Aufkauf der faulen Kredite zu subventionieren. Die Gesamtverluste bezifferte er Anfang 2008 auf mindestens eine Billion Dollar, eine Schätzung, die abenteuerlich wirkte, bis der IWF sie sich kurz danach zu eigen machte". WikipediaVerstaatlichung der Banken! Ich seh schon vor meinen inneren Augen den Schaum vor den Mäulern von Soros und Buffet, als sie das von einem anerkannten Volkswirt hörten und lasen. Damit hatte ein Jahrhundert vor Roubini schon Karl Marx gepunktet. Schön wenn ein Wirtschaftsexperte wie Nouriel Roubini die Marx-Kritik am Kapitalismus geradezu als zutreffend beschreibt.
FH
Gegenmeinung: Nouriel "Dr. Doom" Roubini: "Karl Marx hatte recht"