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Jeremy Corbyn: Bei den Anschlägen am 11.09.2001 wurde "manipuliert"

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Weil Jeremy Corbyn, der neue Chef der Labour Party, die Anschläge am 11.09.2001 für "manipuliert" hält und die Atomraketen vom Typ Trident verschrotten will, hat die britische Zeitung The Telegraph sofort zum Generalangriff auf ihn geblasen.
Von
Peter Dominiczak, Politischer Redakteur
The Telegraph, 25.09.15
Bild: Wikimedia, CC
Jeremy Corbyn
Jeremy Corbyn hat behauptet, die Anschläge am 11.09. seien "manipuliert" worden, um den Eindruck zu erwecken, Osama bin Laden sei dafür verantwortlich, und um dem Westen einen Vorwand für einen Krieg gegen Afghanistan zu liefern.

In Bemerkungen, die seine Eignung als Chef der Labour Party in Frage stellen, scheint Herr Corbyn sowohl George Bush als auch Tony Blair vorgeworfen zu haben, sie hätten die Anschläge am 11. September (2001) in New York benutzt, um einen Krieg mit Afghanistan anzufangen.

In weiteren Artikeln scheint Corbyn auch umstrittene Verschwörungsheorien über eine "Neue Weltordnung" unterstützt zu haben.

Auch daran hat man sich wieder erinnert, während sich Corbyn auf seine erste Konferenz als Chef der Labour Party vorbereitet.

Corbyn wird auf der Konferenz in Brighton versuchen, die Partei zusammenzuhalten, der nach dem Schock, den seine Wahl ausgelöst hat, die Spaltung droht.

Es wird jedoch erwartet, dass mehrere Abgeordnete der Labour Party auf der Konferenz öffentlich erklären werden, unter Corbyn sei die Labour Party chancenlos.

Lord Mandelson sagte am Freitag, die Partei müsse darüber nachdenken, wie sie Corbyn wieder loswerde, nachdem Reaktionen aus der Bevölkerung gezeigt hätten, dass Labour "mit Corbyn als Chef nicht mehr wählbar" sei.

Corbyn war schon vor seiner Wahl zum Labour-Chef heftig kritisiert worden, weil er den Tod Osama bin Ladens als "Tragödie" bezeichnet hatte.

In einem Artikel, der 2003 in der Zeitung The Morning Star erschien, schrieb Corbyn: "Historiker werden mit großem Interesse die Manipulation der Nachrichten in den vergangenen 18 Monate studieren.

Sofort nach dem 11. September wurde ganz schnell und lautstark behauptet, bin Laden und Al Qaida hätten diese Gräuel zu verantworten.

Daraus wurde dann die Berechtigung zu einem Angriff auf die Taliban und später zu einem Regimewechsel in Afghanistan abgeleitet."

In den letzten Jahren hat Corbyn eine ganze Reihe von Artikeln geschrieben, in denen er sich mit der Verschwörungstheorie von der "Neuen Weltordnung" befasste. (Die ist keines wegs eine Verschwörungstheorie, sondern das erklärte Ziel neokonservativer US-Kreise, siehe hier und hier.

Jeremy Corbyn ist nicht der Papst Franziskus der Labour Party, er ist ein Einpeitscher (der diese Partei auf einen neuen Kurs bringen will).

Die Verschwörungstheorie von der "Neuen Weltordnung" wird oft verknüpft mit der Verschwörungstheorie über die so genannten "Illuminati" und ihre "totalitäre Weltregierung".

In einem 1991 in Labour Briefing abgedruckten Artikel schrieb Corbyn: "Wir wissen jetzt, dass der Golfkrieg nur der Auftakt für die Errichtung der Neuen Weltordnung war: Die weißen Reichen und Mächtigen des Westens werden unter Einsatz aller verfügbaren Waffen die gegenwärtige Wirtschaftsordnung weltweit durchzusetzen versuchen."

Im gleichen Jahr tönte er in den Socialist Campaign Group News: "Das Ziel der Kriegsmaschinerie der Vereinigten Staaten ist die Errichtungen einer Weltordnung, in der die Banken und multinationalen Konzerne in Nordamerika und Europa herrschen sollen."

Im nächsten Jahr schrieb Corbyn für die Labour Peace Action: "Wir brauchen jetzt dringend eine kühne, demokratische Alternative zur Neuen Weltordnung. Das US-Veto auf dem Weltgipfel in Rio hat gezeigt, wer in dieser Neuen Weltordnung den Ton angeben will und wer die Rechnung bezahlen soll."

Gemeinsam mit Ken O'Keefe hat Corbyn die Meinung vertreten, Präsident Bush gehöre zu dem Kreis, der die Neue Weltordnung anstrebe und deshalb die Anschläge am 11. September 2001 inszeniert habe.

Dabei hatte schon (Vater) George H. W. Bush in einer Rede von einer "Neuen Weltordnung" gesprochen. Corbyns Sprecher hat nicht bestritten, dass sich der neue Chef der Labour Party in seinen Artikeln auf die "Verschwörungstheorie von der Neuen Weltordnung" bezogen hat.

Die Labour Party teilte am Freitag mit, Corbyn werde sich auf der Konferenz zu wirtschaftlichen und außenpolitischen Problemen äußern und mehr Mitbestimmung in der Politik fordern.

Ein Zeichen für die drohende Spaltung ist das Eingeständnis der Labour Party, dass während der Konferenz vermutlich auch "Meinungsverschiedenheiten" ausgetragen würden.

In einer Vorankündigung teilte die Partei mit: "Es besteht weitgehende Übereinstimmung darin, dass die von Corbyn vorgeschlagenen Konferenzthemen auch den neuen Kurs der Labour Party bestimmen werden, der bereits mit seiner Wahl eingeschlagen wurde."

Corbyn bestätigte am Freitag, dass er zusammen mit der Scottish National Party / SNP auch die Abschaffung der britischen Atomwaffen fordern will – auch gegen den Widerstand der Hinterbänkler in seiner eigenen Partei. (s. hier)

Der Chef der Labour Party will seine langjährige Opposition gegen die Trident-Raketen fortsetzen und sich mit den 56 schottischen Nationalisten in Westminster dafür einsetzen, das diese verschrottet werden. (S. dazu auch hier)

Linke Aktivisten wollen schon auf der Labour-Konferenz in der nächsten Woche über die Abschaffung der Tridents diskutieren.

Sechs Fragen, die Jeremy Corbyn nicht beantworten wollte:

1. Als er gefragt wurde: "Verurteilen Sie John McDonnells Verständnis für die IRA, stürmte er in sein Auto und schlug die Tür zu.

2. Als er gefragt wurde: "Werden Sie eine Kampagne für den Austritt aus der EU starten?", brauchte Corbyn drei Tage, um in einem Leitartikel zu erklären, dass er mit der Labour Party für den Verbleib in der EU kämpfen werde.

3. Als er gefragt wurde: "Warum gibt es keine Frauen in Ihrer Kabinettsliste?", ging Corbyn einfach weiter, sagte aber zu einem Mitarbeiter: "Diese Leute nerven mich."

4. Als er gefragt wurde: "Warum haben Sie die Nationalhymne nicht mitgesungen?", verweigerte er die Antwort und stieg wortlos in sein Auto ein.

5. Als er gefragt wurde: "Werden Sie jemals die Nationalhymne mitsingen?", sagte er nur er werde künftig "all seinen Verpflichtungen nachkommen".

6. Als er gefragt wurde: "Werden Sie vor der Königin knien, wenn Sie vereidigt werden?", antwortete er: "So weit ist es noch nicht. Ich habe noch keinen Entschluss gefasst ... ".


(Luftpost-kl.de hat den Artikel mit den angehängten sechs Fragen komplett übersetzt. Ein bessere Bestätigung für die hier nachzulesende Beeinflussung der Medien durch die CIA und andere Geheimdienste hätte man sich nicht wünschen können. Weil Jeremy Corbyn, der neue Chef der Labour Party, der bald auch Premierminister des engsten US-Verbündeten Großbritannien werden könnte, die Anschläge am 11. September 2001 öffentlich als "manipuliert" bezeichnet hat und auch noch atomar abrüsten will, müssen in den USA sofort sämtliche Kommunikationsstränge zwischen der CIA und den Medienmogulen geglüht haben. Die Hetzkampagne gegen Jeremy Corbyn wird sicher weitergehen, damit er nicht die ganze Labour Party mit seinen Zweifeln und guten Absichten infiziert und die "unheilige Antiterror-Allianz" zwischen den USA und Großbritannien ins Wanken bringt.)

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