Mowitz |
Aus einem profanen Macher, Pragmatiker, Krisenmanager und Weltökonomen wurde, nicht ohne seiner gezielten Mitwirkung, langsam aber sicher ein sich in Interviews und Vorträgen locker-souverän gebender Kenner von Geistesgrößen wie Karl Popper, Max Weber, Marc Aurel und Immanuel Kant. Wobei er nie versäumte, Kants kategorischen Imperativ seinen Zuhörern volkstümlich mit der Redensart "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem andern zu," nahezubringen. Seine Fertigkeit Vereinfachungen für komplexe Zusammenhänge anzuwenden sind ein durchaus notwendiger, stilistischer Kunstgriff, manchmal von oben herab, manchmal dem Publikum geschuldet.
Die Kritik deutscher Mainstream-Medien stieg von dem Tag an, als Uraltkanzler Helmut Schmidt sich zum übergroßen Verdruss der gekauften "freien" Presse, im Zusammenhang mit dem US/EU/Nato-Maidan-Putsch in der Ukraine, als "Putin-Versteher" zu erkennen gab, der die berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands gegenüber einem immer mehr aggressiv auftretenden Westen hervorhob.
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de |
Die eigentliche Ursache der bedrohlichen Kriegssituation, zwischen den USA/Europa auf der einen Seite, und Russland/China auf der anderen Seite, die auf den Putsch folgte, hat wenig mit der Ukraine zu tun, aber sehr viel mehr mit den Forderungen eines immer schneller wachsenden Anteils der Weltgemeinschaft, an der Schaffung einer gerechteren mulipolaren Weltordnung als der ungerechten, unilateralen in der wir heute leben, und in der nur die Wall Street mit ihrer Währung, dem US-Dollar, das Sagen hat. Eine höchst demokratische Forderung, dass Macht - und Geld ist Macht - auf vielen Schultern zu verteilen ist, als das eine schmale Finanz- und Imperiumsclique, ohne jede demokratische Behinderung, die Welt und ihre Bewohner brutalstmöglich ausbeutet.
Es ist erstaunlich, wie wenig das in westlichen Lei(d)medien thematisiert wird, obwohl die Finanzkrise immer noch anhält und so lange nicht gelöst werden kann, wie die Macht des Geldes nur/hauptsächlich aus den Taschen der Wenigen eingesetzt wird.
Und für den anfangs erwähnten Uraltkanzler, wird man bald einen neuen Glücksmacherkeks erfinden, bis sich die Menschen nicht länger ein X für ein Y vormachen lassen, und aufhören Hosianna zu rufen. Dann schon lieber "kreuzigt sie". (Die wirklichen Machthaber also).
FH