Mowitz |
Ich habe diese merkelsche Bankrott- und Hörigkeitserklärung schon etliche Male zitiert. Ich halte sie für wichtig für den Wähler, da sie, von Merkel sicher nicht gewollt, in einem einfachen Satz Merkels, die Machtverhältnisse, auch in einer sogenannten Demokratie, klar und deutlich auf den Punkt bringen. Es soll ja immer noch Menschen geben, die glauben sie zögen zum Erhalt und zur Verbreitung von Demokratie (Volksherrschaft) in den Krieg, oder sie würden gar „Deutschland" am Hindukusch verteidigen und nicht die globale Oberhoheit des Kapitalismus.
Die Hörigkeit gegenüber Kapital und der Finanzindustrie, die in Merkels Zitat zum Ausdruck kommt, erinnert mich an Goebbels Liebeserklärung an den gröβtmöglichen Volksverbrecher des vorigen Jahrhunderts, als er in seiner berühmt berüchtigten Sportpalastrede der Menge zurief: „Wollt ihr den totalen Krieg?", und die tobende Menge immer und immer wieder dazu brachte ihn abzubrechen und verzückt zu schreien: „Führer befiehl, wir folgen!” Das hörte sich dann so an und sah auch so aus.
Die Werbeindustrie von heute hat sich, wie alles andere, seit den 30er/40er Jahren weiter entwickelt und betreibt ihre Massenmanipulationen um ein vielfaches effektiver, cleverer und vor allen Dingen subtiler als Goebbels es je zustande brachte. Hitler und die Nazis wurden voll von der großdeutschen Wirtschaft auf ihren Weg zur Macht unterstützt. Die berechtigten Hoffnungen auf gute Geschäfte mit dem sich schon sehr früh abzeichnenden Weg der Nazis Krieg in Europa zu führen, erfüllten sich ja auch für die Krupps und Stinnes, die IG-Farben und die Thyssens, die Vereinigten Stahlwerke und wie sie alle hießen. Zumindes zu Anfang des Krieges. Die meisten gibt es heute noch. Teilweise nur unter neuen Namen und Konstellationen.
Einige der damals einflußreichsten Wirtschaftsvertreter hatten schon frühzeitig enge Beziehungen zu den Faschisten geknüpft. Sie waren seit 1930 an führender Stelle daran beteiligt, die Nazis salonfähig zu machen mit dem Ziel, sie in die Regierung zu hieven. Was sie ja auch schafften. Daran möchten sie heute nicht mehr gerne erinnert werden. Das heutige Großkapital meint, die damals Verantwortlichen säßen bereits seit Jahren auf Wolke Sieben und könnten nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Dabei geht es gar nicht um die großkapitalistischen Kriegsverbrecher X, Y und Z. Es geht ums System. Die Verbrechen des Kapitalismus sind deshalb so subtil und versteckt, weil sie gar nicht als Verbrechen wahrgenommen werden sollen. Da schon lieber als „naturgegeben" und damit unabänderlich, egal welche Clique gerade das Ruder in der Hand hält. Wie sagte Merkel noch bei der Rettung von Banken die sie als „systemisch" bezeichnet und die gleich zu Anfang des Finanzcrash unter dem Vorwand „systemisch" zu sein, gerettet werden mussten? Aber Halloooo! Damit besetzte die Gute einen Begriff, den sie meinte nicht rechtfertigen zu müssen. Und wirklich nachgefragt hat ja auch keiner. Merkel mit der ewig wahren Kapitalismuskeule in der Hand. Ja, ja „Ich persönlich neige dazu [......] Ihrer Argumentation zu folgen......”
Karrikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de |
Im Kapitalismus ist vieles „systemisch". Die internationalen Massaker beispielsweise, die unter allen möglichen Begriffen geführt werden. „Menschenrechte schützen", „Religionskriege", „nationale Freiheitskriege" und unter vielen kreativen Wortschöpfungen mehr. Aber auch "Das tägliche Massaker des Hungers" ist eine Methode des Kapitalismus und wird uns täglich durch den IWF und Weltbank praktisch vor Augen geführt. Warum dämonisiert die Wall-Street-Regierung Kuba und Fidel Castro die vom Imperium seit 50 Jahren frenetisch wirtschaftlich bekämpft werden, nachdem es militärisch in der Schweinebucht kläglich scheiterte? Die Erklärung ist einfach. Der Erfolg alternativer Systeme darf im Kapitalismus nicht zur Sprache kommen. Denn trotz jahrzehntelanger Wirtschaftssanktionen gegen Kuba und unzähliger Mordversuche der CIA und anderer krimineller Organisationen gegen Castro, kann Kuba Erfolge wie Freie Bildung und Gesundheitsversorgung sind in Kuba fundamentale Menschenrechte vorweisen, die ein Unding in sämtlichen kapitalistischen Spaß- und Schießgesellschaften sind. Der Hass einheimischer und ausländischer Kapitalvertreter auf Hugo Chávez, nährte sich aus der Verstaatlichung der venezolanischen Ölindustrie, deren Gewinne mit der Umstrukturierung der Besitzverhältnisse, auch in den Kampf gegen die Armut floss, was den Kotzbrocken Henryk M. Broder unreflektiert Gift und Galle kotzen ließ.
"Nach einem UNO-Bericht vom 21. August 2012 hat sich Venezuela zum Land mit der geringsten sozialen Ungleichheit in Lateinamerika entwickelt. Extreme Armut ist deutlich zurückgegangen, zahllose Menschen haben erstmals Zugang zu einer landesweiten medizinischen Versorgung, günstigen Lebensmitteln und Bildungseinrichtungen."Die Isländer haben sich nicht vor Angst in die Hosen gemacht als sie sich weigerten britische und holländische Spekulanten schadlos zu halten, die ihre Gelder der versprochenen unrealistischen Gewinne wegen, der isländischen Online-Bank Icesave anvertrauten. Das isländische Parlament lehnte diese Forderungen blank ab. Das verlangt Respekt vor dem Willen des eigenen Volkes und Mut gegen die internationale Finanzmafia. Zeigt aber auch sehr deutlich, die Banken- und Wirtschaftseliten sind besiegbar, wenn Volk und Politiker die vom Volk gewählt sind an einen Strang ziehen. Island gibt es immer noch, ist unverkäuflich und den Wikingern geht es gut. Nur den Kapitalismus gibt es leider noch.
FH
Zum Thema:
Gegenmeinung: ISLAND: ein klares und massives ”NEIN” zum Icesave-Gesetz - Ein Dossier zum Verständnis.....