Mowitz |
Deutschland hat seinen neuen, souveränen Ruheststifter, Marcus da Gloria Martins, gefunden und damit ist die Welt fürs Erste wieder im Lot. Nun gruselt es sich wieder schöner, unaufgeregter und scheinbar auch ungefährlicher für die Heimatvertriebenen aus Syrien, Irak, Libyen, Sudan, Mali, Afghanistan und dem terrorgeplagten, friedliebenden deutschen Volk, das alle Macht die von ihm laut Grundgesetz ausgehen soll, auch die Macht des Staatsterrors, in die Hände von rheinischen und uckermärkischen Frohnaturen ersatzlos gelegt hat. Man hat ja seinen Marcus da Gloria Martins, der die Lage beruhigt und sich wohltuend vom Polizeigewerkschafts-Detektiv, Nick Rainer Knatterton-Wendt, abhebt. Kriege können wieder schön und nicht ohne Heldendichtung angestiftet werden. Heil Dir im Siegerkranz! Die Welt ist nicht aus den Fugen, sondern scheinbar in Ordnung. Donnerlittchen!
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de |
Nun kann es für deutsche Riesenpolitiker wieder richtig ungetrübt Spaß machen, die Siegeshymne "our way of life" in den zahlreichen Schwatzschaus vom fröhlichen bis tapferen Humpen der ARD und ZDF anzustimmen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben; das sie ja vorher auch schon nicht hatten. Bei Terrorgefahr fordert Bayerns Innenminister schon vorsorglich Bundeswehr-Einsatz im Inneren an. Ganz unaufgeregt. Wer auf den Empörungsaufschrei, "Rettet, was von der Demokratie noch zu retten ist," auf diejenigen wartet die es richten sollen, wird vergeblich warten. Jetzt wo wir Marcus da Gloria Martins, als obersten polizeilichen Beruhigungoffizier haben.
So schnell geht das. Für die Erhaltung oder Wiedereinführung der demokratischen Ordnung muss schon das Volk selbst sorgen. Und zwar ohne demütig als Bittsteller mit Petitionen aufzutreten. Der Souverän ist laut Grundgesetz das Volk. (Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.) Ein Souverän bittet nicht; er fordert. Neuwahlen zum Beispiel. Und zwar unmissverständlich.
FH