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China bleibt die Antwort nicht schuldig

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Zu Merkels Entschuldigung muss man ihr folgendes zugutehalten: sie kam zur Kanzlerschaft wie die Jungfrau zum Kind.

Merkel bändigt China
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de
"Friedenspolitik NATO"

Mowitz
Anakonda-16 ist das größte diesjährige Kriegsmanöver der NATO seit Ende des (ersten) Kalten Krieges überhaupt. Sein Ziel ist Russland einzuschüchtern. Der Haken dabei: die Russen lassen sich nicht einschüchtern. So wenig wie die Chinesen, denen Frau Merkel im Augenblick in Peking das Fürchten beibringen will.

Und Merkel weiß wovon sie spricht, wenn sie die Chinesen ermahnt: "Rechtsstaatlichkeit bedeutet die Herrschaft des Rechts und nicht das Recht des Stärkeren." Sie hat schließlich nicht die transatlantische Schule der "Rechtsstaatlichkeit" bei völkerrechtswidrigen Massakerangriffen wie im Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien etc. genossen, ohne dass etwas hängen geblieben wäre. Und was anderes als das "Recht des Stärkeren" soll der USEU-Putsch in der Ukraine gewesen sein, an den Merkel zum Verrecken nicht erinnert werden möchte, wenn ihr nicht die Deutungshohheit überlassen wird? Dann könnte sie nämlich nicht länger von einer Annektion der Krim labern, sondern müsste den korrekten Begriff, Sezession, (Verselbstständigung von Staatsteilen) anwenden.

Merkel floskelt in China was das Zeug hält - eine ihrer gefürchteten Lieblingsbeschäftigungen - China sei sehr zögerlich seinen Markt weiter zu öffnen und sie jammert weiter, dass China den Weltmarkt mit preisgünstigem Stahl flutet. Etwa so wie Deutschland seinen Billigexport durch heimische Niedriglohnpolitik auf den Weltmarkt ergießt?

Mit einer strategischen Partnerschaft will Merkel China in ihre Arme locken und hofft, nicht daran erinnert zu werden, dass die Partnerschaft Deutschlands und des Westens mit Russland, vor dem USEU-Maidan-Putsch, auch schon strategisch war. Glaubt Merkel wirklich die Chinesen ließen sich mit Worthülsen ködern?

Ungefähr gleichzeitig als Merkel versuchte in China Schönwetter zu reden, warnt ihr Finanzminister Schäuble vor einer Abschottung Europas, da diese Europa in Inzucht degenerieren lassen würde. Schäuble sagt viel Richtiges wenn der Tag lang ist. Bleibt aber die Antwort schuldig wozu dann die vielen verbrecherischen Kriege gegen die Dritte Welt? Doch wohl nicht um Europa vor der Inzucht zu retten? Wenn Bodenschätze und neue Märkte - die Ziele aller imperialistischen Kriege - locken.

Gefallen hat mir allerdings folgende Erkenntnis Schäubles schon; falls er sie wirklich so meinte wie es geschrieben wurde:
"Eigentlich brauchten die reichen Länder gar nicht mehr so viel Wachstum. „Lasst uns doch lieber die aufstrebenden Ökonomien des Südens stärker fördern“, sagte Schäuble. Wenn er das sage, werde er von seinen Amtskollegen der sieben wichtigsten Industrienationen (G-7) gelegentlich ein wenig belächelt."
Dazu muss aber zuallererst der Kapitalismus grundlegend geändert, wenn nicht gar gegen ein neues System ausgetauscht werden.

China forderte bereits die G7 während ihres Treffens in Japan auf, sich aus seinen Inselstreitigkeiten im Südchinesischen Meer herauszuhalten: „Um nicht überflüssig zu werden und sogar den Frieden und die Stabilität in der Welt negativ zu beeinflussen, sollte sich die G7 um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen und Konflikte anzufachen“, war in der Presse zu lesen.

Und was sagten die Chinesen sonst noch zu Merkel? "China hat seine Pflichten erfüllt, jetzt sind andere an der Reihe", sagte beispielsweise ganz lapidar Ministerpräsident Li auf der Pressekonferenz am Montag mit Merkel.

Es gibt allerdings noch ein Projekt das gut für den Planeten, aber weniger gut für die Wall Street wäre: China will die alte Seidenstraße als neue Handelsroute wiedereröffnen und damit Deutschland, Russland und China verbinden. Um das umzusetzen bedarf es Visionäre - nicht Labertaschen.

Die Welt will nicht länger vom Imperium geführt werden.

FH

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