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Die schlimmste Plage der USA sind ihre sich prostituierenden Medien

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Paul Craig Roberts
Von Paul Craig Roberts
Institute for Political Economy, 02.06.13

Als Gerald Celente die US-Medien als "Presstitutes" (Pressehuren) brandmarkte, lag er richtig. Die Print- und und TV-Medien – einschließlich der Rundfunksender des National Public Radio / NPR – lassen sich von Washington und den US-Konzernen kaufen. Die Verbreitung zutreffender Nachrichten ist ihre geringste Sorge. Die sich prostituierenden Medien arbeiten als Propagandaministerium und Vertuschungsverein. Das trifft für (fast) alle westlichen Medien zu; sie sind nur eine Ansammlung gekaufter und bezahlter Huren.

Jeden Tag kann man ein Dutzend oder mehr Belege dafür finden. Schauen wir uns zum Beispiel einmal den 31. Mai an. Die sich prostituierenden Medien haben berichtet, US-Außenminister John Kerry und sein deutscher Amtskollege hätten Russland aufgefordert, sich auch für den Frieden in Syrien einzusetzen und der syrischen Regierung keine Waffen zu liefern, obwohl das Land mit Waffen (aus dem Ausland) verwüstet wird. Kerry und die Israelis wollen vor allem nicht, dass Russland Flugabwehrraketen des Typs S-300 nach Syrien liefert.

Sonst haben die sich prostituierenden Medien nichts (über Syrien ) zu berichten. Sie verschweigen die Tatsache, dass Syrien von Al-Qaida-nahen radikalen Islamisten überfallen wurde, die Washington von seinen regionalen Komplizen in Saudi-Arabien und in den Vereinigten Ölemiraten anheuern und ausrüsten ließ. Die US-Amerikaner sind dumm genug, den sich prostituierenden Medien zu glauben, die Syrer selbst wollten ihre Regierung loswerden; in Wirklichkeit versuchen Washington und Israel mit Hilfe radikaler Islamisten Syriens weltlich geprägte Regierung zu stürzen, die überhaupt nicht auf Konfrontation aus ist.

Man fragt sich, weshalb die US-Medien von Washington nicht wissen wollen, warum es der US-Administration lieber wäre, wenn in Syrien Al-Qaida das Sagen hätte – statt der jetzigen weltlichen Regierung, die nicht an einer Konfrontation interessiert ist? Aber danach dürfen sich US-Medien nicht erkundigen.

Israel, das sich anders als Washington nicht hinter Komplizen versteckt, hat nach der Definition, die in den Nürnberger Prozessen gegen führende Nazis festgelegt wurde, selbst Kriegsverbrechen begangen, weil es Syrien grundlos militärisch angegriffen hat.

Als die sich prostituierenden Medien über Kerrys Aufforderung an Putin berichteten, erwähnten sie nicht, dass der von Washington eingefädelte Versuch, die syrische Regierung zu stürzen, zu misslingen droht; Präsident Obama wird wohl das Pentagon mit der Planung einer Flugverbotszone wie in Libyen beauftragen müssen, die mit Luftangriffen der USA und der NATO auf die Streitkräfte der syrischen Regierung durchgesetzt werden müsste. Weil sich Syrien mit den S-300-Raketen gegen Luftangriffe verteidigen könnte, wäre Obamas Plan, die syrische Armee von westlichen oder israelischen Kampfjets angreifen zu lassen, gefährdet; deshalb will Kerry Russland unter Druck setzen, damit es vertragsbrüchig wird und Syrien keine S-300-Raketen liefert, die angreifende Flugzeuge der USA, der NATO und Israels vom Himmel holen könnten.

Diejenigen, die geglaubt haben, Kerry (der gegen George W. Bush verloren hat,) wäre ein besserer Präsident geworden, können ihre Illusionen begraben, nachdem er sich jetzt auch als Kriegstreiber geoutet hat. In den USA geht es immer nur darum, wie sich jemand am besten verkaufen lässt, und nie um die Wahrheit.

Die echte Story kommt in den Medien natürlich nicht vor: Eigentlich will Washington nur erreichen, dass Putin den Sturz der syrischen Regierung zulässt, damit Russland zur Aufgabe seines einzigen Flottenstützpunktes (im syrischen Hafen Tartus) am Mittelmeer (das die Römer Mare Nostrum d.h. unser Meer nannten) gezwungen werden kann, weil Washington dieses Meer zu seinem "Mare Nostrum" machen möchte. Die sich prostituierenden US-Medien fallen über Russland her, weil es Washington nicht hilft, die syrische Regierung zu stürzen, damit Washington einen weiteren Sieg erringen und sich seinem nächsten Ziel – dem Iran – zuwenden kann.

William Hague, der von Washington geschätzte Außenmister der einst stolzen Nation Großbritannien, machte das unmissverständlich klar, als er verkündete: "Wir wollen eine Lösung ohne Assad. Wir akzeptieren nicht, das Assad im Amt bleibt." Das zeugt von einem erstaunlichen Hochmut, denn die syrische Regierung geht mit den Menschenrechten viel respektvoller um als Washington und London.

Während Kerry versuchte, Putin zu übertölpeln, erklärte Josh Earnest, der Sprecher des Weißen Hauses, die Obama-Regierung wolle Assad möglichst schnell entmachten [s. hier]. Die USA und Großbritannien verstehen unter "Frieden" also nur den gewaltsamen Sturz der syrischen Regierung.

Warum protestieren die Vereinten Nationen eigentlich nicht dagegen? Die Antwort ist einfach: Washington hat viele Staaten und deren Vertreter bei den Vereinten Nationen gekauft. Nur Geld zählt. Integrität und Gerechtigkeit zählen nicht mehr. Integrität und Gerechtigkeit sind der Armut zum Opfer gefallen. Die Vereinten Nationen gehören Washington und seinem Imperium des Bösen. Das US-Imperium hat das Geld. Es zahlt hohe Summen für die Schlagzeilen und in das Budget der Vereinten Nationen, damit sich die UN-Delegierten in New York City ein schönes Leben machen können.

In der heutigen Welt ist Integrität nichts mehr wert. Aber Geld ist begehrt, und Washington hat genug Geld, weil der Dollar immer noch die Weltreservewährung ist und in beliebigen Mengen gedruckt werden kann; damit lassen sich Regierungen anderer Staaten und unsere eigene kaufen. (Weitere Infos dazu sind hier aufzurufen.) Ein Jahr nach seinem Ausscheiden (aus dem Amt des britischen Premierministers) besaß Tony Blair 35 Millionen Dollar. Auch die Clintons sind erstaunlich reich geworden. Nach Pressemeldungen haben sie allein für die Hochzeit ihrer Tochter Chelsea 3,2 Millionen Dollar ausgegeben.

(Der britische Außenminister) Hague äußerte, Großbritannien und Frankreich seien "bemüht, das Verbot von Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen aufheben zu lassen". Er gab nicht zu, wer sie trotz des bestehenden Waffenembargos bisher mit Waffen beliefert hat. Hague behauptete, eine "Nationale Syrische Koalition" betreibe den Sturz der syrischen Regierung; diese Koalition besteht aber aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Ägypten, das immer noch ein US-Marionettenstaat ist, den USA selbst, Großbritannien, Frankreich, der Türkei, Deutschland und Italien. Offensichtlich ist das Gerede über eine "syrische Rebellion" nichts als "BS" (Abkürzung für den Slang-Ausdruck "bullshit" = Bockmist). In Wirklichkeit versuchen die USA und ihre Marionettenstaaten die syrische Regierung zu stürzen. Und Kerry will Putin dazu bringen, dass er diesen Umsturz zulässt.

Das war aber nicht die einzige Desinformation, die am 31. Mai von den US-Medien verbreitet wurde. E. J. Dionne und David Brooks haben am gleichen Tag im National Public Radio / NPR über die Präsidentschaft Obamas diskutiert. Beide gingen sehr schonend mit "unserem Präsidenten" um. Keiner wagte es, Obama "den Präsidenten des militärisch- sicherheitstechnischen Komplexes, den Präsidenten der Wall Street, den Präsidenten der Israel-Lobby, den Präsidenten, der die Interessen der Firma Monsanto vertritt, oder den Präsidenten des umweltzerstörenden Abbaus von Bodenschätzen und des Frackings" zu nennen, weil er ja angeblich "unser Präsident" ist.

Brooks und Dionne stimmten beide darin überein, dass die Sicherheitsprobleme in Bengasi und die Benachteiligung der Tea Party durch die (US-Steuerbehörde) IRS zwar von den Medien abgehandelt wurden, Obama aber nicht anzulasten waren. David Brooks bemängelte nur die ungelösten Wirtschaftsprobleme und das Fehlen neuer Ideen. Die unbestreitbare Tatsache, dass (auch) die Obama-Administration ständig die Verfassung der USA bricht, was Dr. Francis Boyle, ein Professor der University of Illinois, der Völkerrecht lehrt, für erwiesen hält [Weitere Informationen dazu sind hier und hier aufzurufen], wurde von den beiden "Experten" des NPR natürlich nicht erwähnt; ihre Aufgabe ist es, den Hörern des NPR, die zu beschäftigt sind und sich keine anderen Informationen beschaffen können, das "richtige Denken" beizubringen.

Obwohl damit eindeutig die Verfassung der USA verletzt wird, kann die US-Exekutive heute jeden US-Bürger unbegrenzt einsperren oder umbringen lassen, wenn ein dafür nicht zur Verantwortung zu ziehendes Mitglied der Exekutive – ohne Beweise dafür vorlegen zu müssen – diesen Bürger einfach nur beschuldigt, Verbindungen zum nicht näher definierten "Terrorismus" zu haben, weil er zum Beispiel Geld für hungernde oder kranke palästinensische Kinder gespendet hat. Die Exekutive verstößt auch gegen die Verfassung und die Gesetze der USA, wenn sie foltern oder US-Bürger ohne richterliche Anordnung ausspionieren lässt. Trotz nachgewiesener Verbrechen leitet der Kongress kein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten ein, und die US-Justizbehörden versuchen diese Verbrechen sogar noch zu rechtfertigen.

Präsident Nixon musste zurücktreten, weil er über einen Einbruch, für den er nicht verantwortlich war, die Unwahrheit gesagt hatte. Gegen Präsident Clinton leitete das Repräsentantenhaus sogar ein Amtsenthebungsverfahren ein, weil er seine sexuelle Beziehung zu Monica Lewinsky, einer im Weißen Haus beschäftigten Praktikantin, geleugnet hatte.

Präsident George W. Bush und Präsident Obama haben die USA mit offensichtlichen Lügen in Kriege getrieben. Die Regierungen beider Präsidenten haben Kriegsverbrechen begangen und vielfach gegen die US-Verfassung und das Völkerrecht verstoßen. Trotzdem hat es bisher kein Mitarbeiter der sich prostituierenden US-Medien gewagt, ein Amtsenthebungsverfahren auch nur zu erwähnen, und das Repräsentantenhaus würde auch keins einleiten.

Es steht völlig außer Zweifel, dass die US-Präsidenten des 21. Jahrhunderts, ihre Rechtsberater und Justizminister (!), die CIA und ihre verdeckt operierenden Todesengel Gesetz um Gesetz gebrochen haben und sich (bisher) nicht dafür verantworten mussten. Für die sich prostituierenden Medien ist das alles kein Problem. "Warum sollen wir uns um die Rechtsstaatlichkeit und unsere Verfassung kümmern? Wer interessiert sich schon für diesen langweiligen Kram?"

Die sich prostituierenden Medien, dieses vom Imperium des Bösen gekaufte und bezahlte Pack, interessiert sich nur für die stabilen Umfragewerte Obamas, für die wegen einer Schlägerei bei einer Kindergarten-Abschlussfeier eingesperrten Mädchen, für den Reichtum des Microsoft-Gründers Bill Gates, der wieder größer als der des Mexikaners Carlos Slim sein soll, und für das 14-Millionen-Dollar-Mädchen, die Soul-Sängerin Beyoncé.

Verfassungskrise, was ist das? Werfen wir doch lieber einen Blick auf Beyoncés Beine. Haben Sie schon gehört, der Dollar ist heute wieder gestiegen?

Die sich prostituierenden Medien haben kein einziges wirklich wichtiges Problem genauer untersucht: weder die Anschläge am 11.09.2001, noch die gewachsene Machtfülle der Exekutive und deren Missbrauch, für den sich niemand verantworten muss; sie befassen sich auch nicht mit der Aushöhlung der in der "Bill of Rights" garantierten Bürgerrechte, den Ungereimtheiten beim Bombenanschlag auf den Boston-Marathon oder den endlosen, unerklärten Kriegen gegen islamische Staaten, die uns nicht angegriffen haben.

In der Saga über den Anschlag auf den Boston-Marathon hat die Absurdität mit der Ermordung Ibragim Todashevs, der vorher in FBI-Verhören noch verschiedene andere Verbrechen gestanden haben soll, das bisher höchste Niveau erreicht. Die sich prostituierenden Medien haben erst berichtet, Todashev sei bewaffnet gewesen. Zunächst sollte er eine Pistole und dann nur ein Messer gehabt haben; erst nachdem die sich prostituierenden Medien dem leichtgläubigen US-Publikum diese Falschmeldung eingehämmert hatten, um die Ermordung Toashevs zu rechtfertigen, gab das FBI zu, das Opfer sei unbewaffnet gewesen.

Trotzdem wurde er siebenmal in den Hinterkopf geschossen. Nur sein Vater will wissen, warum das FBI seinen Sohn ermordet hat; die sich prostituierenden Medien interessiert das überhaupt nicht. Die Presse und die Fernsehsender der USA liefern keine Antworten auf brennende Fragen – auch nicht das NPR, das vorgibt von seinen Zuhörern finanziert zu werden, in Wirklichkeit aber von den Konzernen bezahlt wird.

Erinnert die Ermordung Todashevs nicht an die Morde der Gestapo? Wo ist da ein Unterschied? Der Gestapo hat meistens eine Kugel in den Hinterkopf gereicht. Die USA wollen das Leuchtfeuer auf dem Hügel und die Wiege der Freiheit und der Demokratie sein. Der militärisch-sicherheitstechnischen Komplex will sie mit Kugeln aus Gewehrläufen und von Drohnen abgefeuerten Hellfire-Raketen in der ganzen Welt verbreiten und versucht seinen Betrug auch noch mit verlogener Propaganda in den Schulen und Universitäten und vor allem in den sich prostituierenden Medien zu bemänteln.

Washington hat ganz sicher von Mao und Pol Pot gelernt. Das werden Sie von den sich prostituierenden Medien aber niemals zu hören bekommen.

Übersetzung: Wolfgang Jung, luftpost kl-de

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