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Merkel "eliminiert" Fluchtursachen in Afghanistan: Dankt für Militäreinsatz in Afghanistan über 2016 hinaus

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Mowitz
Hilflos steht der Westen vor den Trümmern seiner neokolonialen Geopolitik und versteht die Welt nicht mehr. So hatte man es sich nicht vorgestellt als man sich entschloss die für viele Millionen Dollar ausgedachte Politik der "Denkfabriken" in Realpolitik umzusetzen und den 11. September 2001 (911) als Startpunkt zum Kampf gegen den Terror auswählte und die Nato unter dem Deckmantel "Enduring Freedom" („Operation andauernde Freiheit“) nach Afghanistan schickte, wo sie erfolglos nach Osama bin Laden suchte, den man auserkoren hatte für 911 verantwortlich zu sein. Gefragt hat man ihn nie persönlich. Als man ihn fand und es gekonnte hätte, erschoss man ihn einfachshalber im "Eifer des Gefechtes" und kein Hahn krähte mehr danach was Osama bin Laden eigentlich selbst von den Beschuldigungen hielt, die man ihm vorwarf. Das ganze wurde als Unterhaltungsschau "live" ins Weiße Haus überführt. (s. hier).

Endlich hatte man den Feind gefunden, dem man nicht erst den Krieg "erklären" musste, sondern gegen den führte man ihn einfach. Wie? Der Kampf gegen den Terror wurde zur zentralen Aufgabe der US-Außenpolitik erklärt. Das reicht. Warum? Weil die USA es sagten und somit hinterfragt es niemand. Damit erspart man sich viele Erklärungen an die sowieso immer weniger glauben. Beweise werden durch Kampf gegen Terror ersetzt und Terroristen, wie den Islamischen Staat, setzte man einfachhalber gleich selbst in die Welt, damit der Nachschub nicht ausbleibt.
Panzerexporte nach Katar
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de
In der Zwischenzeit fliehen Afghanen, vor den Bombardierungen der Nato und vor den Taliban, die in den 14 Jahren Afghanistan-Krieg seit 911 nicht schwächer, sondern eher stärker geworden sind und von deren Herrschaft die Nato-Truppen die Afghanen befreien sollten. Zu Hunderttausenden fliehen sie jetzt aus Afghanistan und suchen Schutz in anderen Ländern. Wobei Europa nur eines ihrer Ziele ist. Die Rolle der USA als selbsternannter Weltpolizist und Hegemon hat sich derzeit dank Russlands rigorosen Angriff gegen den Islamischen Terrorstaat, dramatisch verschlechtert und lässt die USA blasser aussehen, als sie es in den letzten Jahrzehnten getan haben. Militärische Erfolge bleiben aus und man hat mit seinen Kriegen keines der eigenen, vorgegebenen Ziele erreicht. Eine Totalpleite der US-amerikanischen "Friedens-" oder richtiger ausgedrückt Vorherrschaftspolitik ist eingetreten.

Gestern war US-Außenminister Kerry zusammen mit seinem Amtskollegen Steinmeier zu hören, als er sich herzlich für Deutschlands "Führungsstärke" bedankte: [....]"Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich die Freundschaft und die Führungsstärke von Deutschland, von Kanzlerin Merkel und meinem Freund Frank-Walter Steinmeier, der unermüdlich diplomatische Arbeit leistet, sehr begrüße" [....] Bei so viel Lob für die Aufräumungsarbeit der Hinterlassenschaften US-amerikanischer Nahost-Politik die Europa und Deutschland jetzt leisten müssen und die sie gleichzeitig überfordern, ließ die deutsche Kanzlerin es sich nicht nehmen, den USA ausdrücklich dafür zu danken wie toll doch die Wall Street-Regierung Fluchtursachen bekämpft. Das hört sich bei Merkel dann so an:
"Ich bin froh darüber, dass die Vereinigten Staaten sich entschieden haben, über 2016 hinaus zu bleiben", sagte Merkel. Die Menschen in Afghanistan zu beschützten, "ist nichts anderes als Fluchtursachen wegzunehmen.
Toll, richtig toll kann man da bei diesem totalen Überblick Merkels über auf uns zukommende Flüchtlingsströme nur verblüfft ausrufen, bevor uns das "Tolle" daran im Hals stecken bleibt. Sogar stehende Ovationen beim Kongress der Europäischen Volkspartei EVP in Madrid soll ihr das eingebracht haben.

FH

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