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Aus der Reihe die Verheißungen des Kapitalismus heute - Leistung muss sich lohnen, auch wenn keine erbracht wird

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Mowitz
"Leistungsträger," ein Jahrhundertbegriff, den Dummschwätzer über ihre Konzernmedien extra für Dummies in Umlauf brachten. Ein Wort, das positive As­so­zi­a­ti­onen weckt und in fast jedem Schwachkopf den Wunsch aufkomen lässt, zur Gattung "Leistungsträger" dazu gehören zu dürfen. Die FDP, "Elterngeld nur noch für Leistungsträger," führte ganze Wahlkrämpfe mit diesem Begriff. Mal wurde sie für solche Leitsätze gewählt, mal flog sie mit großem Karacho aus den Parlamenten.

Im Augenblick sieht es so aus, als wenn sie mit altbekannten Rosstäuschereien wieder zurück in die Parlamente kommt, in der sich bereits ihre Nachfolger aus der AfD einen schönen Tag machen. Die sind vom gedanklichen und äußeren Erscheinungsbild der FDP nicht gerade unähnlich. Oder richtiger gesagt, sie sind aus gleichem Schrot und Korn; rechte Dummschwätzer halt, bis hin zum völkischen Filmriss.

Dieser heute wieder häufiger auftretende Verlust des historischen Erinnerungsvermögens an längst überwunden geglaubte Zeiten, macht es der politischen Merkel-Klasse erst wieder möglich, das Ende des Zweiten Weltkrieges in Moskau mit der ungeheuerlichen Behauptung, die Krim wäre durch eine "verbrecherische und völkerrechtswidrige Annexion" Mitglied der russischen Föderation geworden, zu gedenken. Will laut Merkel sagen, eine freie Volksabstimmung der Krim-Bevölkerung ist verbrecherisch und völkerrechtswidrig. Und eine Sezession (Absonderung; Verselbstständigung von Staatsteilen), wird einfach flugs in eine Annexion (gewaltsame und widerrechtliche Aneignung fremden Gebiets), umfunktioniert und von Konzern- und Staatsmedien propagandistisch mehr als nur wohlwollend begleitet.

Bild Schloss Elmau, Wikimedia, Urheber Horemu
CC BY-SA 3.0
Die Vasallen des Wall Street-Kapitals, Barack Obama, Angela Merkel, François Hollande, Matteo Renzi, Shinzō Abe, Stephen Harper und David Cameron treffen sich am 7. und 8. Juni 2015, als G7 Truppe getarnt, auf Schloss Elmau im bayrischen Krün, Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Mehr Zeit benötigen sie nicht um in mondäner Umgebung den Eindruck zu erwecken, sie würden so ganz nebenbei die Geschicke der Welt lenken und ihre Probleme lösen. Geschätzte Kosten laut Bund der Steuerzahler: 360 Millionen Euro, (in Zahlen: 360.000.000 €). Auf persönlichen Wunsch der Bundeskanzlerin wurde das dortige Luxushotel ohne Rücksicht auf Kosten und Durchführbarkeit ausgewählt. Die Parole des alternativlosen Sparens, wurde für zwei Tage Elmau auf Eis gelegt. Merkel lässt sich doch nicht lumpen. Besonders dann nicht wenn sie nicht zahlt, sondern der Steuerzahler.

Drei lange Tage konferierten bereits die gewählten Finanzvasallen der Truppe, die G7-Finanzminister, unter Anleitung sogenannter Finanz- und Wirtschaftsexperten in Dresden und heraus kam am Ende der Veranstaltung - nichts. Eine Lösung für Athen, auf die laut ZDF heute Washington drängt? Die G7-Finanzminister haben einfach keine Antwort. Sie sind ratlos. Müssen sich wohl erst neue Instruktionen bei Goldman Sachs holen, einer Vorzeigebank des internationalen Finanzkapitals, die auch dann noch ihren Gewinn maximieren kann, wenn ihre Kunden schon lange am Hungertuch des Konkurses nagen.

Einmal Topbanker bei Goldman Sachs - immer Topbanker. Überall auf der Welt. Der heutige EZB-Chef Mario Draghi war ehemaliger Vice President bei Goldman Sachs, der ehemalige US-Finanzminister Henry Paulson begann seine Karriere bei Goldman Sachs und bewahrte Goldman Sachs als Finanzminister mit der Rettung des Versicherungskonzerns AIG vor Milliardenverlusten, ließ dabei aber den Konkurrenten Lehman Brothers pleite gehen.

Und deutsche Spitzenpolitiker fordern, dass die Korruption die bei der Fifa vorgekommen ist, Thema beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau wird. Dabei sollten diese Dame und Herren eigentlich alle Hände voll damit zu tun haben, den kriminellen Korruptions- und Mafiasumpf im internationlen Finanzwirtschaftsunwesen trocken zu legen. Aber dazu gehören der Wille und Mut sich gegen seine Herren zu erheben und das Primat der Politik zurückzuerobern. Die Signale die von der Finanzwirtschaft ausgehen prägen eine Gesellschaft und zerstören sie am Ende auch. Die astronomischen Repräsentationskosten, denn mehr von Belang als sich selber zur Schau zu stellen und vorbereitete Dokumente in den Essenspausen zu signieren wird auf Schloss Elmau nicht abgehandelt werden. Die Aufwandskosten für dieses G7 Sommertheater sind nur ein Beweis für dieselbe maßlose Abgehobenheit, die man der Fifa Blatters vorwirft. Man merkt nur nicht, wie Blatter auch nicht, dass man den besten Zeitpunkt seines Abflugs aus der Politik schon lange verpasst hat.

In der Dokumentation „Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt“ werfen die französischen Journalisten Jérôme Fritel und Marc Roche einen Blick hinter die Fassade des Bankimperiums. Aussteiger, Politiker, Banker und Journalisten erzählen, wie bei den globalen Strategien von Goldman Sachs die Moral auf der Strecke bleibt.

Wiederholung der Dokumentation auf Phoenix:

30.05.15 – 11.30 Uhr (MEZ) - PHOENIX

FH

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