Mowitz |
Seine linken Parteigenossen ließ er wissen, er sei nicht ihr Parteivorsitzender, und werde sich an parteipolitischen Debatten nicht beteiligen. So schnell hat sich wohl kaum je ein gerade gewählter Ministerpräsident aus den Niederungen des politischen Lebens zurückgezogen, um Zuflucht im zu nichts verpflichtenden Wolkenkuckucksheim zu finden. Die Angst Ramelows vor der Bevölkerung scheint gewachsen zu sein, bevor er überhaupt angefangen hat zu "regieren". Will er die Thüringer mit seinem präsidialen Gehabe an parteipolitischen Debatten nicht teilzunehmen, beeindrucken und eine Regierungspolitik per Dekret führen?
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de |
Die junge Welt berichtet heute, dass Gregor Gysi daran arbeite, die Partei auf Bundesebene auf "Kurs" zu bringen, und, Donnerlittchen auch, Die Linke müsse sich "in bestimmter Hinsicht etwas disziplinieren", meint Gysi. Hier spricht die Angst eines anderen Parteikarrieristen vor den Fußsohlen seiner Partei"soldaten".
Gysis Vize Dietmar Bartsch, (das verrutschte Lächeln), soll im Deutschlandfunk schon von einer Regierungsbeteiligung im Bund geträumt haben.
"Nur manchmal verrutscht dem Kandidaten das Dauerlächeln. So jüngst bei einer Diskussion in Berlin-Mitte, als er auf die Frage, wie er sich denn die vielen widerstreitenden Meinungen und Fraktionskämpfe in der Linkspartei erkläre, einen interessanten Blick in seine Psyche ermöglichte: Da in Zeiten schlechter Wahlergebnisse die Mandate knapper seien, würden sich die Abgeordneten der Linkspartei um die Posten streiten wie "die Hartz-Vierer um den Alkohol". Wer so über seine Leute denkt und offenkundig annimmt, dass der Suff das Erkennungsmerkmal der Arbeitslosen ist, der kann, auf dem Weg in die FDP, die Mitgliedschaft in der SPD gleich überspringen". RationalgalerieDem linken Flügel der Partei verschlug es wohl die Sprache; der hüllte sich am Wochenende in Schweigen. Ich hoffe wirklich nicht, dass Ramelow sie bereits schon zum Schweigen gebracht hat, während er sich damit beschäftigte, weiter mit der bereits seit 25 Jahren verblichenen DDR einen pseudoideologischen Kampf zu führen. Die DDR als untoten Popanz am Leben zu halten, liegt nämlich durchaus im Interesse derjenigen, welche die Hartz-IV-Gesellschaft als die Errungenschaft des Jahrhunderts feiern und einführten.
"Nachtijall, ick hör dir trapsen".
FH