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Warum Obama seinen Krieg in der Ukraine verloren hat

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Von Eric Zuesse
Global Research, 03.10.14

Als Präsident Obama im Februar 2014 nicht etwa durch die Invasion von US-Truppen, sondern durch einen (inszenierten) Staatsstreich gegen (Janukowytsch,) den demokratisch gewählten Präsidenten [s. hier] die Kontrolle über die Ukraine übernahm, war die neue Regierung, die er in Kiew an die Macht hievte, aus demokratischer Sicht sehr angreifbar. Der Mann, den Obama stürzte, war auf der Krim und im Gebiet von Luhansk und Donezk mit überwältigender Mehrheit und in den restlichen Gebieten des Südostens der Ukraine mit großer Mehrheit gewählt worden; deshalb musste man die Wähler im Südosten der Ukraine loswerden – sie also ausrotten oder aus der Ukraine vertreiben, um das neue US-hörige ukrainische Regime abzusichern, das nur von Wählern im Nordosten der Ukraine unterstützt wird. Nur dann wäre die Ukraine, falls dort jemals wieder demokratische Wahlen stattfinden, so anti-russisch auszurichten, wie Obama und die neuen Machthaber, die er installiert hat, das wollen. [s. dazu auch hier und hier.]

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Die Krim sagte sich sofort von der neuen Regierung los und wurde von zur Hilfe geeilten russischen Truppen vor Militäraktionen geschützt [s. hier], die von den USA geplant waren [s. hier], um eine Abspaltung der Krim zu verhindern. Bei einer schon im März abgehaltenen Volksabstimmung entschieden sich die Krim-Bewohner mit überwältigender Mehrheit für die Wiedervereinigung der Krim mit Russland, von dem sie sich niemals aus eigenem Entschluss getrennt hatten. Cruschtschow, ein früherer Regierungschef der UDSSR, hatte die Krim 1954 gegen den erklärten Willen der Mehrheit der Krim-Bewohner an die Ukraine abgetreten. [s. hier]

(Russisch sprechende) Bewohner des Südostens der Ukraine besetzten auch andernorts Regierungsgebäude und weigerten sich, die durch einen Staatsstreich an die Macht geputschte anti-russische Regierung in Kiew anzuerkennen. Obama und die von ihm ernannten neuen politischen Führer der Ukraine wollten das nicht hinnehmen und die Rebellion niederschlagen. Sie leiteten eine Kampagne ethnischer Säuberungen ein, um gegnerische Wähler zu vertreiben; in der Krim war das nicht mehr möglich, weil die jetzt von russischen Soldaten verteidigt wurde, mit denen sich Obama lieber nicht anlegen wollte [s. hier]. Weil er eine direkte Konfrontation mit Russland als verfrüht ansah, wurden die ethnischen Säuberungen auf andere Gebiete im Südosten der Ukraine beschränkt [s. hier].

Wer nicht weiß, dass die von Obama in Kiew eingesetzte neue Regierung die Menschen im Südosten der Ukraine, die den gestürzten ukrainischen Präsidenten gewählt hatten, loswerden wollte, kann auch Obamas Niederlage nicht verstehen. Man muss das wissen, um zu begreifen, warum Obama diesen Krieg, den er mit dem Staatsstreich im Februar auslöste, verloren hat. Der Mann, den Obamas Team in Kiew (als Verteidigungsminister eingesetzt und) mit der Durchführung der ethnischen Säuberung beauftragt hat, kündigte im Juni an, dass er alle Unterstützer der Abspaltung des ukrainischen Südostens in Konzentrationslager einsperren werde [s. hier].

Nach offiziellen Verlautbarungen der US-Regierung sind die Aufständischen im Südosten "Terroristen", die ihre Mitbürger angegriffen haben und deshalb von der Regierung in Kiew bekämpft werden müssen; Chrystia Freeland schrieb darüber in der New York Times: "Das ist kein Bürgerkrieg." Das Obama-Regime unterstützte unerschütterlich alles, was die neue ukrainische Regierung im Südosten anrichtete – auch und besonders die Kampagne zur ethnischen Säuberung. Die Behauptung, die Aufständischen im Südosten hätten auf Mitbürger geschossen, ist nicht nur lächerlich, sie ist auch aus der Luft gegriffen, denn der Bürgerkrieg begann erst am 2. Mai, als mit Bussen aus Kiew angekarrte Unterstützer der neuen Regierung im Gewerkschaftshaus in Odessa ein Massaker unter friedlichen Demonstranten anrichteten [s. hier]. Dieses Massaker wurde von dem (in Genf lebenden) ukrainischen Milliardär Ihor Kolomojskyj mitinszeniert und finanziert; dieser Milliardär hat auch dem Sohn (des US-Vizepräsidenten) Joe Biden einen hoch dotierten Posten verschafft und sich von Obamas Team (in Kiew) als Gouverneur (der Oblast Dnipropetrowsk) einsetzen lassen. [s. hier]

Das US-Außenministerium hat seine tägliche Pressekonferenz am 29. Juli mit der Ankündigung eröffnet, die USA und die EU seien entschlossen, "gemeinsam auf die verstärkte russische Aggression zu reagieren" [s. hier]. Die anwesenden "Journalisten", bei denen es sich überwiegend um US-Regierungsangestellte handelte, die zum Mitschreiben (und zum Stellen der richtigen Fragen) abkommandiert worden waren, verschafften der Sprecherin des US-Außenministeriums (Jen Psaki) die Gelegenheit, noch mehr Verleumdungen über die Opfer der US-Außenpolitik in der Ukraine auszugießen, besonders über diejenigen, die (von den Kiewer Putschisten) bombardiert wurden [s. hier]. Sie sagte: "Wir sind natürlich für eine Deeskalation. Aber die russische Seite und die russischen Separatisten eskalieren den Konflikt." [s. hier] Sie beschuldigte also die vom Westen als "Separatisten" beschimpften und von den Putschisten bombardierten Menschen und nicht etwa die bombardierende ukrainische Regierung, den Bürgerkrieg zu eskalieren, den die USA mit Hilfe eines an die Macht geputschten Nazi-Regimes angezettelt haben und finanzieren. [s. hier]; sie versuchte, den Opfern der Bombardierung die Schuld für die Bombardierung anzulasten [s. hier].

Das Land im Südosten der Ukraine sollte gesäubert werden, damit US-Energiekonzerne das dort vermutete Gas durch Fracking erschließen können [s. hier]. Dabei gehört der größte Energiekonzern, der für das Fracking in Frage käme, dem Oligarchen Ihor Kolomojskyj, der sich von Joe Bidens Sohn Hunter Biden in den USA vertreten lässt und auch Leute aus der Clique des (US-Außenministers) John Kerry angeheuert hat. Der US-Geldadel hätte auch noch viele andere Profite erzielen können [s. hier], wenn Obama den Krieg in der Ukraine gewonnen hätte; die Profite sind nun allerdings nicht zu realisieren, weil die Gasfelder im Südosten der Ukraine nicht mehr "privatisiert", also von der ukrainischen Regierung an westliche Konzerne verschleudert werden können; Kiew bräuchte dringend Geld, um die rund 30 Milliarden Dollar zurückzuzahlen, die es von den USA, der EU und dem Internationalen Währungsfond / IWF geliehen hat, um das Programm der ethnischen Säuberung zu finanzieren, das die Privatisierung der Gasfelder ermöglichen sollte. Weil die Ukraine die gewährten Darlehen nicht zurückzahlen kann, wird man die westeuropäischen Steuerzahler, die im Gegensatz zu den Ukrainern Steuern zahlen, dafür zur Kasse bitten.

Der US-hörigen ukrainischen Regierung ist es nicht gelungen, genügend (Russisch sprechende) Menschen im Südosten der Ukraine loszuwerden. Christine Lagarde vom IWF hatte am 1. Mai kurz vor dem Massaker in Odessa, das die ethnische Säuberung einleitete, mit der die unerwünschten (Janukowytsch-)Wähler aus der Ukraine vertrieben werden sollten, gewarnt: Der "Verlust der wirtschaftlichen Kontrolle über den Osten – also der Verlust der durch Fracking auszubeutenden Gasfelder – werde die Einnahmemöglichkeiten der ukrainischen Regierung so drastisch vermindern, dass eine Neujustierung der ihr (vom IWF) gewährten Darlehen notwendig werde; die weitere Finanzierung der Ukraine – auch durch die bilateralen Partner USA und EU – sei dann wohl unmöglich. [s. hier].

Die "bilateralen Partner" scheinen der Ukraine bereits alles Geld, das sie ihr leihen konnten oder wollten, übergeben und ihr gesamtes Pulver verschossen zu haben. Sie könnten ihre Ziele allenfalls noch durch einen langen "Guerilla- Krieg" erreichen, auf den sich der Westen auch aus Kostengründen nicht einlassen will. [s. hier].

Der "Verlust der wirtschaftlichen Kontrolle über den Osten" bedeutet gleichzeitig, dass Obama seinen Krieg in der Ukraine verloren hat, und dass die Steuerzahler im Westen und die Bezieher von Unterstützungsleistungen westlicher Regierungen durch Steuererhöhungen und Leistungskürzungen für die Tilgung der über den IWF an die Ukraine gezahlten Darlehen in Höhe von 30 Milliarden Dollar aufkommen müssen. Der IWF hat wie immer im Auftrag des westlichen Geldadels gehandelt, und wird die internationalen Investoren – wie er das immer tut – durch Heranziehung der Steuerzahler und Leistungsempfänger anderer IWF-Schuldnerländer vor Verlusten bewahren. Die Zinsgewinne des westlichen Geldadels bleiben ungeschmälert, weil der IWF die Bürger anderer Schuldnerländer und der Ukraine auch dafür schröpfen wird [s. dazu auch hier.] Obamas Ukraine-Deal, hat sich also – außer für die US-Rüstungsindustrie – als Flop erwiesen.

Der arme Barack Obama wird bis zum Ablauf seiner Amtszeit warten müssen, bis die Milliarden auch für ihn zu fließen beginnen, wie sie das jetzt schon für seinen Freund und ehemaligen Finanzminister Timothy Geithner tun.

Der Hauptgrund für die Niederlage Obamas im Krieg in der Ukraine, ist der Widerstand der Bewohner des Südostens, die lieber im Kampf sterben, als sich den von den USA unterstützten Nazis in Kiew unterwerfen wollen. [s. hier]. Im Unterschied zu den Juden in Nazi-Deutschland haben die ethnischen Russen, die im Südosten der Ukraine leben, eigene und von geschlagenen ukrainischen Truppen erbeutete Waffen und werden wohl auch Waffen von Russland erhalten haben. Sie sind aber vor allem entschlossener und kampfbereiter als die mit den USA verbündeten Nazis. [s. hier].

Es gibt einfach nicht genug Nazis, nicht genug anti-russische Rassisten und Faschisten, die den USA doch noch zum Sieg in der Ukraine verhelfen könnten. Ende Juni hat das auch Obama erkannt und das Handtuch geworfen [s. dazu auch hier]. Natürlich hat er seine Handlanger danach nicht aufgefordert, das Abschlachten russisch sprechender Ukrainer einzustellen, ab 1. Juli hatte er aber keine Lust mehr, die Schulden der USA durch die weitere Finanzierung dieses Abschlachtens noch zu vergrößern. Die auf Obama setzende Kiew Post erschien am 26. Mai, einen Tag, nachdem Petro Poroschenko – allerdings nur im Nordwesten – zum Präsidenten der Ukraine gewählt worden war, mit der Schlagzeile "Poroschenko verspricht, den Kampf gegen die Terroristen zu verstärken und schon nach Stunden und nicht erst nach Monaten erfolgreich abzuschließen" [s. hier]. Obwohl inzwischen nicht nur Tage, sondern schon mehrere Monate vergangen sind, konnten die Herren Obama, Kolomojskyj, Jazenjuk und Poroschenko keinen "Erfolg" verbuchen, in Wirklichkeit haben sie den Krieg verloren.

Vor allem Obama gab diesen Krieg verloren, und er will ihn auch nicht weiter führen. Und warum gab er ihn verloren?

Ganz einfach, weil es seinen Handlangern in Kiew nicht gelungen ist, genügend ihrer "Feinde" auszurotten. Das (US-)Geld für das Ausrottungsprogramm war aufgebraucht [s. hier], bevor der Kampfeswille der Auszurottenden gebrochen war. [s. dazu auch hier].

Natürlich haben die ethnischen Russen einen hohen Preis dafür bezahlt; viele wurden von Obamas Schergen getötet oder verkrüppelt, und noch mehr verloren Hab und Gut. Die westlichen Steuerzahler und Leistungsempfänger wird es nicht ganz so schwer treffen. Der westliche Geldadel versucht aber weiterhin mit allen Mitteln, Russland wirtschaftlich zu schwächen und den neuen Kalten Krieg zu gewinnen, der mit Obamas Staatsstreich in der Ukraine wiederbelebt wurde [s. hier]. Auch die Geschäfte der US-Rüstungsindustrie werden wegen des üblen Spiels, das Obama mit der Ukraine getrieben hat, regelrecht aufblühen.

Russland versucht natürlich, in Obamas neuem Kalten Kriegs zu bestehen. Die Russen werden aus dem Berg von Zitronen, den Obama ihnen gelassen hat, russische Limonade herzustellen. [s. hier].

Stark vereinfacht ist Folgendes passiert: Der Zweite Weltkrieg hat den USA ihre Überlegenheit verschafft; im Vietnam-Krieg wurde diese Überlegenheit vergeudet und in den Kriegen George W. Bushs und Obamas ging die Überlegenheit verloren. Dabei ist besonders beachtenswert, dass die USA im Zweiten Weltkrieg noch gegen die Nazis gekämpft haben, im Krieg in der Ukraine aber mit Nazis verbündet waren. In der Ukraine scheint sich also ein Kreis geschlossen zu haben; der Erzfeind, den wir im Zweiten Weltkrieg besiegt haben, könnte uns als Verbündeter in den Untergang reißen.

Die bisher einheitliche Ukraine wird in zwei oder mehrere zerstrittene Teilstaaten zerfallen, die sich gegenseitig die Hölle heißmachen [s. dazu auch hier]. Die einzige Rettung für den Teil, der sich Neu-Russland nennt, könnte ein Hilfsprogramm Putins in der Art des Marshall-Plans nach dem Zweiten Weltkrieg sein. In der Nordwesthälfte der Ukraine, die Obama sogar schon vor dem Putsch am 22. Februar 2014 kontrolliert hat, wird sich ein blutiger Krieg zwischen den Nazis und den anderen Bewohnern entwickeln. Obama wird an dieser Hälfte nicht mehr interessiert sein, weil er den Südosten, auf den er es eigentlich abgesehen hatte, nicht bekommen konnte.

Die Überlegenheit der USA, der EU und Japans wird enden. Die NATO-Allianz wird zerbrechen. Der Geldadel Europas, der dem arroganten und rücksichtslosen Geldadel der USA das Ruder überlassen hat, wird mit ihm in den Abgrund stürzen, und nichts wird wieder so werden, wie es einmal war.

Die Ära nach dem Zweiten Weltkrieg, in der wir alle recht gut gelebt haben, ist zu Ende.

Obama hat nicht mit Worten aber mit Taten die verhängnisvolle Politik George W. Bushs fortgesetzt und zu einem schlimmen Ende geführt.

luftpost-kl.de hat den Artikel komplett übersetzt

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