Mowitz |
Kein normaler Mainstreamkonsument kann sich an alle Lügen und Desinformationen im Detail erinnern, denen er ausgesetzt wird, falls er nicht penibel darüber Buch führt. Aber dann hätte er nichts anderes mehr zu tun. Zum Glück haben viele Menschen ein feineres Gespür dafür wenn sie belogen werden, als für das Geschäft professioneller Wahrheitsfälscher gut ist. Im Augenblick schlägt sich das schwindende Vertrauen von Zuschauern, Abonnenten und zwangsverpfichteten Gebührenzahlern in stetig sinkenden Auflage- und Zuschauerquoten nieder.
Das altehrwürdige Lei(d)medium FAZ sieht sich gezwungen bis zu 200 Stellen zu streichen. Von insgesamt 900. Die FAZ ist nicht einsam damit. Die meisten Blätter verlieren an Auflage. Im zweiten Quartal 2013 wurden pro Erscheinungstag 20,64 Millionen Tageszeitungen verkauft, wie der Statistik von IVW zu entnehmen ist. Ein Minus von rund 4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de |
Staatssender versuchen ihre sinkenden Quoten bei Informationsprogrammen dadurch schönzulügen, dass sie ihre verkürzten "Tagesthemen"& "heute-journal"-Ausgaben während Fußball-Halbzeiten senden, wenn genervte Zuschauer im Kühlschrank und mit zittrigen Händen, nach dem nächsten Bier suchen. Das hat den Vorteil, der Zuschauer guckt sowieso nicht, wird aber als Guckender bei der Quotenmessung erfasst.
So erfüllt heute der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Programmauftrag den ihm der Rundfunkstaatsvertrag auferlegt. „Im Interesse von Informationsfreiheit und Demokratie, ein vielfältiges, umfassendes und ausgewogenes mediales Angebot zu sichern.“
Dieser Programmauftrag soll bei den öffentlichen Sendern die Gewährleistung einer unabhängigen Grundversorgung mit Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung sicherstellen.
Übrig geblieben von den Intentionen des Programmauftrages sind nur noch fette Einkommen von Intendanten, Moderatoren, Direktoren und Chefkomikern von Late-Night-Shows.
Ein guter Grund für die Verantwortlichen das Zwangsgebührensystem beizubehalten, damit die Zuschauerflucht nicht auch ökonomisch bei ihnen höchstpersönlich zum Kahlschlag führt. Denn allgemein gültiger Maßstab für eine "Leistungsgesellschaft" in der Medienlandschaft sind die fetten Einkommen von Intendanten, Moderatoren, Direktoren und Chefkomikern von Late-Night-Shows. Nicht Programme die produziert werden.
Und was sagt Jörg Schönenborn dazu? Er sei "stolz darauf, was unsere Korrespondenten leisten". Das dachte ich mir schon.
FH