Mowitz |
Syrien, Iran und Nordkorea sollen die Bösen sein, welche die Welt vor den Segnungen eines globalen Rüstungsvertrages schützen. So ist zumindest im ehNaMag in einer Einheitsmeldung von ulz/dpa/AFP/Reuters zu lesen. Sogenannte Menschenrechtsorganisationen kommen ausführlich mit markigen Sprüchen, "Drei Staaten halten Welt als Geisel" (Oxfam), zu Wort und in einem Nebensatz erwähnt die Einheitsmeldung für ein Einheitspublikum so ganz nebenbei auch den Umstand, den der UN-Botschafter des Irans, Mohammed Chasai vorbrachte, dass das Recht eines Staates auf Selbstverteidigung, die Abwehr von Aggressionen und die Wahrung der territorialen Integrität in dem Entwurf nicht genügend berücksichtigt werde.
Gerade der Iran hat für jedermann nachvollziehbare Gründe, Verträgen, auch internationale, deren Inhalt hauptsächlich vom Imperium und seinen Knappen gesteuert und ausgearbeitet wurden, ein gesundes Misstrauen entgegenzusetzen. Denn ganz aktuell wird der Iran von den Atommächten USA und Israel mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg bedroht, weil er sein vertragliches Recht aus dem internationalen Atomwaffensperrvertrag in Anspruch nimmt und Atomforschung, die friedlichen Zwecken dient, betreibt.
Da genügt nach Auffassung imperialer Drohnen-Kriegsverbrecher allein die eigene Behauptung der Iran arbeite an einem Atomwaffenprogramm, um einen gigantischen Holocaust im ressourcenreichen Iran anzurichten, dessen Öl- und Gasvorkommen bei den Wall-Street-Bänkstern schon lange Begehrlichkeiten geweckt haben. Ganz besonders auch nachdem der Iran seine Ölgeschäfte nicht länger in Dollar abwickelt. Ein Schlag gegen die globale Macht der FED und den mit ihr verbündeten globalen Netzwerken von Finanzwelpen. Hinzu kommt noch die Aussage sämtlicher 16 US-Geheimdienste vom November 2007 und die immer noch gilt, wonach der Iran im Herbst 2003 sein Atomwaffenprogramm eingestellt hat.
"Die Entscheidung Teherans, sein Atomwaffenprogramm zu stoppen, zeigt, dass es weniger entschlossen an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet hat, als wir 2005 angenommen haben. Nach unserer Einschätzung wurde das Programm wahrscheinlich in erster Linie wegen des internationalen Drucks gestoppt; der Iran reagiert also stärker auf Druck von außen, als wir vorher angenommen haben...."....schreiben die vereinigten US-Spionageorganisationen, was Bush und Cheney seinerzeit zu umfänglichen Wutausbrüchen veranlasste. Bush tobte heftig über die National Intelligence Estimate / NIE (eine Einschätzung aller US-Geheimdienste), weil sie ihm mit ihrer aufsehenerregenden Enthüllung, dass der Iran sein Atomwaffenprogramm mit hoher Verlässlichkeit 2003 auslaufen ließ, "in militärischer Hinsicht die Hände gebunden" habe.
Genau darum geht es der Wall-Street. Mit den von ihnen eingesetzten Politik-Hampelmännern immer auch relevante militärische Optionen zu haben, mit denen sie ihren globalen Raubzügen den notwendigen Nachdruck verleihen und Widerstand in der Regel schon im Keim ersticken können. Wobei Letzteres nicht immer so glatt abläuft wie anfangs erwünscht. Dass Saddam Hussein keine Massenvernichtungswaffen hatte, wussten Wall-Street, Bush, Blair und die Willigen, wie auch die Unwilligen. Bush durfte den Irak immer wieder nach MVW durchsuchen, ohne etwas zu finden was einen Krieg auch nur annähernd gerechtfertigt hätte. Offiziell konnte die Wall-Street Regierung nicht mit der Veröffentlichung seiner wahren Gründe in den Irak einfallen, ohne einen Aufschrei an der Heimatfront zu verursachen. Sogar der Hartz-IV-Erfinder und später bei Gazprom tätige Gerhard Schröder erklärte öffentlich, "dieses Land werde unter seiner Führung für Abenteuer nicht zur Verfügung stehen." Und der BND wusste mit Sicherheit nicht mehr als andere Schlapphüte auch. In dieser einen Frage hat Schröder einen Arsch in der Hose gehabt. Das muss auch einmal gesagt werden.
Die Welt als Geisel der gröβten Waffenexporteure und -produzenten der Welt. So einfach und dazu noch wahrheitsgemäβ, hätten sich doch die so genannten Menschenrechtsorganisationen ausdrücken können. Zeigt aber nur, dass immer mehr von den NGOs ihr Futter aus den Händen des Groβkapitals beziehen. Im Volksmund heiβt so etwas: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing". Auch deutsche Parteienstiftungen.
Von den 10 größten Rüstungsunternehmen der Welt sind 6 im regierenden Imperium beheimatet, Plätze 2, 3, 4, 5, 6 und 9. Auf Platz 1 rangiert das BAE Systems im ansonsten fast entindustrialisierten und zum europäischen Finanzplatz umgewandelten Groβbritannien. Auf Platz 7 findet man EADS ein v. a. in Deutschland, Frankreich und Spanien beheimatetes Rüstungsunternehmen. Platz 8 Finmeccanica Italien und Platz 10 Thales aus Frankreich.
M.a.W. sämtliche zehn Erstplazierten der aktiven Mörderindustrie sind fest in der Hand des Imperiums und seiner Vasallen. Da sollte es doch nicht schwer sein neue Verkaufsrichtlinien zu erlassen, wenn man es denn wollte. Aber man will selbstverständlich nicht.
Beim Waffenexport sieht es ähnlich aus:
Dann waren da noch die "bösen" Syrer und Nordkoreaner die laut Einheitsmeldung Einspruch gegen eine nicht näher erläuterte Einigung erhoben haben sollen.
[1] Die Syrer werden seit März 2011 von ausländischen Banden terrorisiert, die unter Befehl von Diktaturen wie den Saudis, Kataren und Massakerstaaten wie den USA und Israel stehen und von denen sie auch finanziert werden. Zusammen bilden sie eine unheilige Allianz für den neuen Greater middle east. Der ganze Einsatz von Terrororganisationen geschieht auch nicht ohne Zuhilfenahme der North Atlantic Terror and Horror Organization, (NATO).
[2] Es passiert viel mehr im Syrien-Konflikt als sichtbar ist. Syrien ist gegenwärtig der Schauplatz eines kalten Krieges zwischen USA, NATO, Israel und dem Golf Kooperationsrat (GCC) auf der einen Seite und Russland, China, Iran und dem Widerstandsblock auf der anderen. Mitten im Kampf zwischen der syrischen Regierung und den anti-Regierungskräften findet auch ein intensiver Krieg der Geheimdienste statt.
Deutschlands Auslandsgeheimdienst, der Bundesnachrichtendienst (BND), hat mit dem Finger auf Al-Qaida wegen der Bombenattentate gezeigt. Dies hat jedoch den Effekt, die Rolle zu verbergen und von ihr abzulenken, die von den Geheimdiensten der USA und ihren Alliierten gespielt wird. Indem der BND die Al Qaida verantwortlich macht, kommen Washington und seine Alliierten ungeschoren davon. Auch wenn Al Qaida weit mehr als nur Instrument des US-Geheimdienstes ist, ist die Organisation und ihr Firmenname ein Allerweltsbegriff, der benutzt wird, um die Operationen der CIA und Tochteragenturen zu tarnen.
Das kleine Nordkorea, von dem ich so wenig weiβ, wie die sich als "Experten" ausgebenden Irren der Bild-Zeitung, hat natürlich auch allen Grund der Wall-Street-Regierung nicht zu trauen. Immerhin wurde es schon einmal Opfer US-amerikanischer Angriffskriege. In einem auf meiner Seite 2009 gespeicherten Artikel von Hans-Jürgen FALKENHAGEN & Brigitte QUECK kann man mehr über Nordkorea, oder wie es richtig heiβt Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK), erfahren:
[3] Warum schafft sich also Nordkorea Atomwaffen an?
Konstruieren wir den Ernstfall. Die USA und ihre Satellitenstaaten Südkorea und eventuell Japan greifen Nordkorea an. Niemand soll sagen, das sei hypothetisch, denn 1950 geschah schon einmal eine Aggression gegen Nordkorea, die damals mit chinesischer und sowjetischer Hilfe abgewehrt werden konnte. Gehen wir davon aus, das passiert jetzt wieder und der Startschuss für eine Aggression zur Besetzung von Gebieten Nordkoreas wird gegeben. Zunächst hat Nordkorea eine kampfstarke Armee, übrigens die fünftgrößte modern bewaffnete Armee der Welt mit 1,19 Mio. Soldaten und Soldatinnen plus Milizen (Selbstverteidigungskräfte der Betriebe und Kommunen). Konventionell könnten die US-Amerikaner auch mit südkoreanischer und japanischer Hilfe hier keinen Sieg erringen, und wenn, dann nur mit untragbaren Verlusten an Material und Menschen (Soldaten und Soldatinnen der eigenen Zivilbevölkerung). Also bietet es sich für Washington dann an, den militärischen Sieg mit ihren Atomstreitkräften und weiteren Massenvernichtungswaffen zu erreichen. Diese Rechnung geht aber in der Tat nur auf, wenn Nordkorea dann keine atomare Gegenschlagsfähigkeit hätte. Anderenfalls müsste es sich auf Verbündete Atommächte wie Russland und China verlassen können, was diese in einen Weltkrieg hineinziehen würde. Muss aber deswegen der alles vernichtende Weltkrieg riskiert werden? Selbst ist der Mann, warum dann die Abschreckungswaffen nicht gleich selbst haben, hat man sich in Pjöngjang gesagt und das liegt auch im Interesse der VR China und Russland. Wenn dann die Führung in Washington weiß, dass das Risiko einer Selbstvernichtung oder zumindest gewaltiger eigener Verluste im Falle eines von ihnen vom Zaune gebrochenen Atomkrieges besteht, werden die USA leichter geneigt sein, auf kriegerische Abenteuer zu verzichten und genau das ist die Absicht der nordkoreanischen Führung, nämlich dem Land den Frieden zu sichern, damit es seinen Wohlstand entwickeln und das Land weiter aufbauen kann.
FH
Fuβnoten
[1] Amerikanischer Geheimdienst gibt zu: Waffenlieferungen für Syrien gehen an Al Qaida.....
[2] Der syrische Geheimdienstkrieg: Eine Geschichte über zwei Geheimdiensthauptquartiere.....
[3] Warum fürchtet die Obama-Administration Nordkorea als Atommacht?.....