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Schwulen-Offenbarung als Russland-bashing

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Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de
Thomas Hitzlsperger, kurz vor den Winterspielen in Sotschi sich als bewusster Schwuler zu erkennen gebender Ex-Fußball-Profi, versteht die Offenbarung seiner sexuellen Präferenzen auch als Bekenntnis gegen "Kampagnen mehrerer Regierungen", was vom deutschen Establishment im Propagandafeldzug gegen Russland mit süffisanter Dankbarkeit aufgenommen wird. Allein das ehNaMag hat es bereits mit 8 Artikeln in weniger als zwei Tagen geschafft, sich mit Hitzlspergers Homosexualität als fortschrittliches Enthüllungsmagazin zu gebären.

Die Verantwortlichen des ehNaMag sind für jeden kleinen Furz, der sich zum Russland-bashing missbrauchen lässt, unendlich dankbar; jetzt wo es sich zeigt, dass man klare Schwierigkeiten damit hatte, die deutsche Bevölkerung von der demokratischen Gesinnung des russischen Oligarchen und Wirtschaftskriminellen Michail Chodorkowski zu überzeugen. Der hatte es in Jelzins Russland geschafft, als leitender Emporkömmling des internationalen Groß- und Finanzkapitals mit wertlosen Transferrubeln und einer Vergangenheit als Komsomolsekretär in der UdSSR mit dubiosen Mitteln aus dem Nichts zum reichsten Mann Russlands aufzusteigen. Ein Vorzeigemann, der den Verheißungen des Kapitalismus vertraute, dass jedermann den Führungsstab in seinem Ränzel trägt und ihn nur zu ergreifen hat. Das tat Chodorkowski auch. Ohne jede Zurückhaltung. „Klotzen - nicht kleckern“ lautete seine Devise beim Marsch durch die Schattenwirtschaft, hin zur Privatisierung zu Discountpreisen. Viele bereicherten sich auf Kosten der Staatsbetriebe. Unendlich sehr viel mehr Menschen allerdings verarmten bei diesem Prozess.

Chodorkowski suchte früh die Kontakte zum aufsteigenden Jelzin und 1990 wurde er der führende Wirtschaftsberater des langjährigen Premierministers Tschernomyrdin. Das ist das Holz aus dem Schleimer geschnitzt sind und so leicht ihren Weg von einem System ins nächste nahtlos und erfolgreich fortsetzen können. So auchMerkel und Gauck.

Für ähnliche persönliche Bereicherungen wurde das "Gas"-Gretchen der Ukraine, die ehemalige Ministerpräsidentin Julija Timoschenko, in der Ukraine verurteilt. Getragen von einer "Orangen Revolution", die aus Berlin, Brüssel und Washington bezahlt und gesteuert wurde. So wie die zweite Orangen Revolution auch heute von den gleichen Sponsoren angefeuert wird.

Darüber berichten gekaufte Medien bei uns nicht. Man stürzt sich stattdessen vermehrt auf Sex- und Promigeschwätz, was als Politik der Hohen Schule für das Bildungsbürgertum vermarktet wird und mit Quote und Knete von einem Erfolg zum nächsten eilt.

Welche Vorlieben Thomas Hitzlsperger beim Sex hat, ist mir schnurzpiepegal. Nicht egal ist mir seine Vermarktung als Störenfried des deutsch-russischen Verhältnisses. So wie vor zwei Jahren eine konzertierte Aktion mit Steuer-Saubermann Hoeneß inszeniert wurde. Mit Kickererfolgen steigt häufig die Selbstüberschätzung der eigenen Bedeutung. Und so glaubt man, sich zu Themen äußern zu müssen, die weit vom Fußball und der eigenen Kompetenz entfernt sind. Würstchen-Hoeneß, dessen Steuer-Selbstanzeige damals noch nicht auf dem Markt war, schwadronierte vor zwei Jahren zur Fußball-EM in der Ukraine/Polen, dass die deutsche Nationalmannschaft sich mit der kriminellen Gasabzapferin Timoschenko solidarisieren solle.

Kaum hatte das schon damals ehemalige Nachrichten Magazin diese wichtige Nachricht verbreitet, hob sein Kickerleknecht Lahm den Fehdehandschuh gegen die Justizbehörden der Ukraine auf und durfte im gleichen Magazin einer unbedarften Leserschaft mitteilen:
"Meine Ansichten zu demokratischen Grundrechten, zu Menschenrechten, zu Fragen wie persönlicher Freiheit oder Pressefreiheit finde ich in der derzeitigen politischen Situation in der Ukraine nicht wieder. Wenn ich sehe, wie das Regime Julija Timoschenko behandelt, dann hat das nichts mit meinen Vorstellungen von Demokratie zu tun."
Donnerlittchen auch. Wichtige Verlautbarungen von prominenten Sprechblasen.

Zum Glück flog Deutschland im Halbfinale in Warschau gegen Italien mit 1:2 aus der EM raus. So ersparte es sich das Endspiel in Kiew bestreiten zu müssen.

FH

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