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Clowns der Bankenmacht

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Mowitz
Der führende Nebenverdienstexperte der S?PD, Peer Steinbrück, lässt nicht nur zu Wahlkampfzeiten kein Fettnäpfchen aus, um nicht hineinzutreten. Nun grüßte er Bunga, Bunga Berlusconi und den Berufskomiker und Satiriker Beppe Grillo, während seiner Potsdamer Wahlveranstaltung, sozusagen auf Augenhöhe von Clown zu Clowns. Mit einem kräftigen Düsseldorf Helau und Kölle Alaaf gab er sich gewohnt launig und gönnerhaft, doch "bis zu einem gewissen Grad entsetzt darüber, dass zwei Clowns gewonnen hätten". So seine Worte. Worauf der italienische Präsident Giorgio Napolitano richtigerweise von einem geplanten gemeinsamen Essen mit ihm Abstand nahm.

Na sowas auch. "Wasss errrlauben sich die italienische Volk überhaupt noooch?"

Ja, es hatte die Frechheit nicht so zu wählen, wie es sich Banken, Konzerne samt ihnen hörige Polit-Clowns vorstellten. Berufsschauspieler als Politiker sind seit Roland Reagan nicht besonders neu. Und der war nur ein drittklassiger Schauspieler der in etwa 50 Hollywood-B-Filmen irgendwie mitwirkte. Das reichte aber schon aus um Phrasen und Floskeln auswendig zu lernen, die ihm seine Mitarbeiter später im Weißen Haus aufschrieben und die er mit dem nötigen Elan einem hingebungsvoll lauschenden Publikum vortrug. Eine Fertigkeit die man als Schauspieler berufsbedingt unbedingt mitbringen muss und von der man als Politiker und eingefleischter Karrierist profitiert. Deswegen sind aber Ex-Schauspieler nicht generell als Politiker ungeeignet. Nur müssen sie in allgemeinen Wahlen vom Volk gewählt werden, um ihre Legitimation zu erhalten. Denn in jeder Demokratie gilt, in dieser oder jener Formulierung, der Grundsatz, wie er im deutschen GG Artikel 20 (2) zum Ausdruck kommt: Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt. Ausdrücklich und aus gutem Grund steht da nichts von Banken und Konzernen. Außerdem darf dieser Artikel in seinem ursprünglichen Bestand (Absätze 1 bis 3) und Sinngehalt nicht verändert werden. Nur halten tun sich die Verantwortlichen daran nicht, wie es spätestens seit der Rettung der Banken auf Kosten der Allgemeinheit, so langsam auch dem letzten Sparkassendirektor oder Hinterbänkler im Bundestag klar geworden sein müsste.

Steinbrück hat noch nie eine Wahl gewonnen und fühlt sich wohl auch deshalb dem Souverän nicht sonderlich verbunden. Als deutscher Finanzminister folgte er, wie Merkel, den Ratschlägen der Banker.

Hatte nicht die Europäische Union, gemeinsam mit Deutschlands Hosenanzug und der vereinigten Bankenmacht, den Italienern den nicht vom Volk gewählten Mario Monti höchst undemokratisch als Ministerpräsidenten aufgezwungen? Ganz nach Bertolt Brechts berühmten Zitat: "Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?" Sprachs und drückte den Italienern Monti aufs Auge. Ein Mann, der weniger durch sein demokratisches Verständnis auf sich aufmerksam machte, als durch seine glorreiche Vergangenheit die sich durch einen Posten im Vorstand der Bilderberg-Konferenz besonders karrierefördernd hervorhob. Oder seine Stellung als "European chairman" der Trilateralen Kommission, die im Juli 1973 auf Betreiben von David Rockefeller, einflussreicher Bankier und Milliardär aus New York, bei einer Bilderberg-Konferenz als private, "politikberatende Diskussionsgruppe" gegründet wurde und ohne die nichts läuft.

Zufälle gibts in Demokratien, (griechisch für Volksherrschaft), die es eigentlich nicht geben dürfte. Besonders dann nicht wenn sie dazu missbraucht werden, ihre vom Volk auf Zeit geliehene Macht an Banken und Konzerne abzutreten. Man erkennt Karrieristen leicht an ihrem tiefbraunen Zungenschlag, der sich seine Färbung durch intensives Lecken fremder Ärsche auf dem Weg nach oben holte.
"Diese System-Manager glauben nichts. Sie kennen keine Loyalität. Sie haben keine Wurzeln. Sie denken nicht über ihre winzigen, bedeutungslosen Rollen hinaus. Sie sind blind und taub. Sie sind, zumindes hinsichtlich der großen Ideen und Muster der menschlichen Zivilisation und Geschichte, äußerst ungebildet. Und unsere Universitäten spucken sie aus. Anwälte. Technokraten. Geschäftshäuptlinge. Finanzmanager. IT-Spezialisten. Fachberater. Erdölingenieure. „Positive Psychologen“. Die Kommunikations-Obermacher. Kadetten. Verkaufsrepräsentanten. Komputer-Programmierer. Männer und Frauen, die keine Geschichte kennen, keine Ideen haben. Sie leben und denken in einem intellektuellen Vakuum, einer Welt von lähmenden Details. Sie sind T. S. Elliots „hohle Menschen“, „ausgestopfte Menschen“. „Gestalt ohne Form, Schattierung ohne Farbe“, schrieb der Dichter. „Paralysierte Kraft, Gestik ohne Bewegung.“

Karikatur:© Kostas Koufogiorgos, www.koufogiorgos.de
Es waren die Karrieristen, die die Genozide möglich machten, von der Ausrottung der einheimischen Amerikaner bis zum türkischen Gemetzel der Armenier, zum Nazi-Holocaust und Stalins Liquidierungen. Sie waren diejenigen, die die Züge am Laufen hielten. Sie füllten die Formulare aus und führten den Vorsitz bei den Eingentums-Konfiszierungen. Sie rationierten die Nahrung, während die Kinder starben. Sie stellten die Gewehre her. Sie führten die Gefängnisse. Sie setzten die Reiseverbote durch, konfiszierten Pässe, beschlagnahmten Bankkonten und führten die Segregation durch. Sie setzten die Gesetze durch. Sie machten ihre Jobs.

Politische und militärische Karrieristen, gestützt von Kriegsprofiteuren, haben uns in nutzlose Kriege geführt, einschließlich den 1. Weltkrieg, Vietnam, Irak und Afghanistan. Und Millionen folgten ihnen. Pflicht. Ehre. Vaterland. Karnevale des Todes. Sie opferten uns alle. In den vergeblichen Schlachten von Verdun und der Somme im 1. Weltkrieg mit 1.8 Millionen Toten, Verwundeten oder nie Gefundenen. Im Juli 1917 verurteilte der britische Feldmarschall Douglas Haig, trotz der Berge von Toten, noch mehr zum Schlamm von Passchendaele. Im November, als es feststand, dass sein versprochener Durchbruch bei Passchendaele versagt hatte, gab er das ursprüngliche Ziel auf – wie wir es in Irak taten, als es sich herausstellte, dass es keine MVWs gab und in Afghanistan, als Al Qaida das Land verlassen hatte – und setzte auf einen simplen Zermürbungskrieg. Haig „gewann“, wenn mehr deutsche als alliierte Soldaten sterben würden. Tod als Kerbholz." Die Karrieristen
Merkel hatte nie Probleme mit ihrer Karriere. In der DDR so wenig wie in der BRD. Sie hatte schon immer ein Gespür dafür, wie man dem inneren Machtzirkel dient um auf dem Weg nach oben nicht übergangen zu werden. Eine gewisse Nähe zur Stasi in der DDR war ihr nicht fremd. So wie ihr Erfolg in der BRD nicht ohne enge Banker- und Springer-Kontakte denkbar wäre.

FH

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